Autorin: Linda Jacobs
Der Albedo-Effekt beschreibt den Anteil der Sonneneinstrahlung, der von einer Oberfläche reflektiert und nicht absorbiert wird. Je höher die Albedo einer Oberfläche ist, desto mehr Sonnenlicht wird zurück in den Weltraum reflektiert, anstatt auf der Erdoberfläche absorbiert zu werden. Der Albedo-Wert wird auf einer Skala von 0 bis 1 gemessen. Je höher der Wert, desto mehr reflektiert die Oberfläche.
Der Albedo-Effekt hat einen direkten Einfluss auf die Erderwärmung: Oberflächen mit hoher Albedo wie Schnee und Eis tragen dazu bei, die Erderwärmung zu bremsen, indem sie die eingestrahlte Solarenergie zurück in den Weltraum reflektieren. Das bedeutet, dass kalte Regionen wie die Polargebiete eine natürliche Kühlung für den Planeten darstellen. Im Gegensatz dazu verstärken Oberflächen mit geringerer Albedo, wie Asphalt und Wälder, die Erwärmung. Diese Flächen absorbieren einen Großteil der Sonnenstrahlung und speichern diese Wärme.
Die Folge ist eine sogenannte positive Rückkopplung: Wenn Schnee oder Eis schmelzen, werden größere Flächen von dunkleren Oberflächen wie Wasser oder Boden freigelegt, die noch mehr Wärme absorbieren und den Erwärmungsprozess weiter beschleunigen.
Die Albedo kann mit Hilfe von Satellitenbildern, Bodenmessungen oder einem Albedometer bestimmt werden. Dieses spezielle Strahlungsmessgerät kann anhand Sensoren die Änderungen der Intensität der Strahlung feststellen, nachdem sie reflektiert wurde. Es ist auch möglich durch konkrete Werte durch computergestützte Modelle und Simulierungen zu errechnen. Sie können zum Beispiel Veränderungen und Prognosen für zukünftige Entwicklungen feststellen.