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Eigenverbrauch PV Anlage: Solarstrom optimal nutzen

Aktualisiert am 27.07.2024
Lesezeit: 5 Minuten

Eigenverbrauch PV-Anlage: Das Wichtigste in Kürze

Mit einer Solaranlage gewinnen die Besitzer Unabhängigkeit von den steigenden Strompreisen, sparen bares Geld und tun ganz nebenbei etwas Gutes für die Umwelt. Der Eigenverbrauch bei PV-Anlagen ist der ausschlaggebende Faktor bei der unabhängigen Energieversorgung. Doch wie können Anlagenbesitzer diesen maximieren?

  • Der Eigenverbrauch von Solarstrom bezeichnet die Nutzung selbst erzeugter Energie direkt vor Ort.
  • Ein hoher Eigenverbrauchsanteil verbessert die ökonomische und ökologische Effizienz von PV-Anlagen und fördert die Energieunabhängigkeit.
  • Durch Anpassung des Verbrauchsverhaltens, Einsatz von Energiespeichern und intelligenten Managementsystemen lässt sich der Eigenverbrauch steigern.
  • Verglichen mit der Einspeisung ins Netz, bietet der Eigenverbrauch in der Regel eine höhere finanzielle Ersparnis und schnellere Amortisation der PV-Anlage.

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Die Nutzung von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung ist ein wesentlicher Schritt in Richtung einer nachhaltigen und unabhängigen Energieversorgung. Ein besonders wichtiger Aspekt dabei ist der Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms. Doch was versteht man unter Eigenverbrauch und warum ist es von Vorteil, einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu haben?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Eigenverbrauch?

Eigenverbrauch bei PV-Anlagen bezeichnet die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms direkt am Ort der Erzeugung, also in den eigenen vier Wänden. Statt der Einspeisung mit Vergütung ins öffentliche Netz, wird dieser Strom vorrangig für den eigenen Bedarf verwendet. Dies kann den Betrieb von Haushaltsgeräten, Beleuchtung oder sogar die Ladung von Elektrofahrzeugen umfassen. Alternativ kann der Strom in einem Stromspeicher gespeichert werden, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.

Der Eigenverbrauch trägt somit maßgeblich dazu bei, die Abhängigkeit von extern bezogenem Strom zu reduzieren und die Stromkosten zu minimieren. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise gewinnt dieser Aspekt zunehmend an Bedeutung.

Warum ein hoher Eigenverbrauchsanteil erstrebenswert ist

Ein hoher Eigenverbrauchsanteil bei der Nutzung von PV-Anlagen bringt mehrere entscheidende Vorteile mit sich:

  • Stromkosten senken: Eigenverbrauch ermöglicht es Hausbesitzern, ihre Stromkosten deutlich zu reduzieren. Indem ein Großteil des Energiebedarfs durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt wird, sinkt der Bedarf an teurerem Strom aus dem öffentlichen Netz.
  • Energieunabhängigkeit: Je mehr Strom man selbst verbraucht, desto weniger abhängig ist man von externen Energieversorgern und deren Preispolitik. Dies bietet nicht nur finanzielle, sondern auch sicherheitsrelevante Vorteile, da man weniger anfällig für Energiepreisschwankungen ist.
  • Optimierte Nutzung der PV-Anlage: Ein hoher Eigenverbrauchsanteil ermöglicht die optimierte Nutzung Ihrer Anlage. Statt den erzeugten Strom zu einer stetig sinkenden Einspeisevergütung ins Netz zu geben, wird der wertvolle Solarstrom direkt im eigenen Haushalt oder Unternehmen genutzt, und Sie reizen die volle Rentabilität der PV-Anlage aus.
  • Ökologischer Fußabdruck: Ein hoher Eigenverbrauchsanteil trägt zur ökologischen Nachhaltigkeit bei. Die direkte Nutzung des Solarstroms verringert die Notwendigkeit, auf fossile Brennstoffe zurückzugreifen, und reduziert somit die CO2-Emissionen.

Tipps zur Steigerung des Eigenverbrauchs

Um die Effizienz einer Photovoltaikanlage zu maximieren und die Energiekosten weiter zu senken, müssen Sie die Erträge Ihrer Solaranlage vollends nutzen. Hier sind einige bewährte Strategien für die Optimierung des Eigenverbrauchs:

  1. Einsatz von Energiespeichern: Die wohl einfachste und effektivste Maßnahme ist die Nutzung von Solarbatterien. Sie ermöglichen die Speicherung von überschüssigem Solarstrom für die Nutzung zu Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint. Solarstromspeicher schaffen also eine kontinuierliche Versorgung mit Solarstrom, auch nach Sonnenuntergang. In der Regel können Hausbesitzer mit Speicher den Eigenverbrauch auf ca. 80 % erhöhen.
  2. Anpassung des Verbrauchsverhaltens: Eine der einfachsten Methoden zur Steigerung des Eigenverbrauchs ist es, den Stromverbrauch nach den Zeiten hoher Sonneneinstrahlung zu richten. Indem Geräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler tagsüber betrieben werden, lässt sich mehr Solarstrom direkt nutzen. Für noch mehr Effizienz können Sie Tipps zum Strom sparen befolgen.
  3. Intelligente Energiemanagementsysteme: Moderne Energiemanager können den Energiefluss im Haushalt optimieren, indem sie Verbraucher gezielt dann einschalten, wenn Solarstrom zur Verfügung steht. Dies maximiert den Eigenverbrauch und minimiert den Bezug von Strom aus dem Netz.
  4. Thermische Nutzung: Die Kombination einer Wärmepumpe mit Photovoltaik kann den Eigenverbrauch weiter steigern. Die erzeugte Energie wird nicht nur für elektrische Geräte, sondern auch für die Heizung und Warmwasserbereitung verwendet.

Diese Maßnahmen erhöhen signifikant den Eigenverbrauchsanteil, was zu höherer Unabhängigkeit von externen Stromquellen und niedrigeren Energiekosten führt.

Eigenverbrauch vs. Einspeisung

Für Besitzer von Photovoltaikanlagen stellt sich oft die Frage, ob sie den erzeugten Strom lieber selbst verbrauchen oder ins Netz einspeisen sollen und welche Variante wirtschaftlicher ist?

Eigenverbrauch: Der Eigenverbrauch des Solarstroms bietet den Vorteil, dass der Strom direkt genutzt wird, um den eigenen Energiebedarf zu decken. Dies führt zu einer unmittelbaren Reduzierung der Stromrechnung, da weniger Strom vom Versorger bezogen werden muss. Zudem hilft die Anschaffung eines Stromspeichers dabei, den erzeugten Strom zwischenzuspeichern. So können Sie überschüssigen Strom, der tagsüber produziert wurde, zu sonnenarmen Zeiten, wie morgens und abends, verlustfrei nutzen. 

Einspeisung: Bei der Einspeisung des überschüssigen Solarstroms ins öffentliche Netz erhalten Anlagenbetreiber eine Vergütung nach dem aktuellen Einspeisetarif. Diese Vergütung kann eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen, jedoch sind die Vergütungssätze in den letzten Jahren tendenziell gesunken, was die Einspeisung weniger attraktiv macht im Vergleich zum direkten Eigenverbrauch.

In der Regel ist es wirtschaftlich sinnvoller, den Eigenverbrauchsanteil zu maximieren. Die direkte Nutzung des Solarstroms bietet in den meisten Fällen eine höhere Einsparung als die Vergütung durch Einspeisung. In der folgenden Tabelle haben wir dies einmal durchgerechnet:

ohne Speicher mit Speicher
Eigenverbrauchsanteil 20 % 46 %
Autarkiegrad 35 % 72 %
Nutzbarer Solarstrom 2.000 kWh 4.600 kWh
Netzeinspeisung 8.000 kWh 5.400 kWh
Reststrombedarf 4.000 kWh 1.400 kWh
Stromkosten 1.600 € 560 €
Einspeisevergütung 656 € 442,80 €
Verbleibende Stromkosten 944 € 117,20 €
Berechnungen für 10 kWp PV-Anlage mit 10 kWh Stromspeicher bei einem Stromerzeugung von 10.000 kWh pro Jahr und einem Jahresstromverbrauch von 6.000 kWh. Annahmen: Stromkosten 40 Cent/kWh, Einspeisevergütung 8,2 Cent/kWh.

In der Regel lohnt sich für Hausbesitzer eine Kombination aus beiden Optionen: Ein Batteriespeichersystem, das den Eigenverbrauch maximiert und nur der überschüssige Strom, der darüber hinausgeht, eingespeist wird. Diese Hybridlösung ermöglicht eine Reduzierung der Stromkosten und gleichzeitig eine Einnahmequelle durch die Vergütung des eingespeisten Stroms.

Durchschnittliche Eigenverbrauchswerte in verschiedenen Szenarien

Der Eigenverbrauchsanteil einer PV-Anlage kann je nach Anlagengröße, Haushaltsgröße und Verbraucherverhalten stark variieren. Durchschnittlich produziert eine Photovoltaikanlage in Deutschland etwa 800 bis 1.200 kWh Strom pro Jahr pro kWp Leistung. Die Menge des selbst genutzten Stroms hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Einfamilienhäuser: In einem typischen Einfamilienhaus mit einer durchschnittlich großen PV-Anlage kann der Eigenverbrauchsanteil zwischen 20% und 40% liegen, wenn keine Speicherlösung vorhanden ist. Mit einem Speichersystem kann dieser Wert auf bis zu 60-80% steigen.
  • Mehrfamilienhäuser: In Mehrfamilienhäusern kann der Eigenverbrauch durch gemeinschaftlich genutzte Anlagen und Lastmanagement-Systeme optimiert werden, was zu einem höheren Gesamteigenverbrauchsanteil führt.
  • Unternehmen: Bei gewerblich genutzten PV-Anlagen kann der Eigenverbrauchsanteil sehr unterschiedlich ausfallen. Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf während der Sonnenstunden, wie z.B. Fabriken oder Bürogebäude, können einen hohen Eigenverbrauchsanteil erreichen.

Mehr zum individuellen Stromverbrauch finden Sie in den Artiken Stromverbrauch Einfamilienhaus und Stromverbrauch 1 Personen Haushalt, wie auch Stromverbrauch 2 Personen Haushalt

Es ist wichtig zu beachten, dass der Eigenverbrauch nicht nur von der Verfügbarkeit des Solarstroms, sondern auch von der Möglichkeit, diesen zeitnah zu nutzen, abhängt. Intelligente Energiemanagementsysteme und die Anpassung des Verbrauchsverhaltens können dazu beitragen, den Eigenverbrauch zu maximieren.

Ihren Eigenverbrauch und Autarkiegrad können Sie über Unabhängigkeitsrechner berechnen. Hier kommen Sie direkt zum Enpal Stromverbrauchsrechner

Der Unabhängigkeitsrechner: Ein nützliches Tool zur Optimierung des Eigenverbrauchs

Ein Unabhängigkeitsrechner kann dabei helfen, individuelle Szenarien zu simulieren und zu verstehen, wie verschiedene Maßnahmen den Eigenverbrauchsanteil beeinflussen können. 

Durch die Eingabe spezifischer Daten wie Photovoltaik Größe, bzw. Photovoltaikleistung, Speicherkapazität, und durchschnittlicher Stromverbrauch können Hausbesitzer detaillierte Einblicke in ihr Potenzial zur Steigerung des Eigenverbrauchs erhalten. 

Neben der Berechnung des aktuellen Eigenverbrauchsanteils kann der Unabhängigkeitsrechner auch errechnen, wie sich Investitionen in Speicherlösungen auf die langfristige Energieunabhängigkeit und den Netzbezug auswirken.

Hier kommen Sie direkt zum Enpal Unabhängigkeitsrechner

Fazit

Eigenverbrauch bei einer PV Anlage spielt eine Schlüsselrolle bei der Maximierung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen. 

Er ermöglicht es nicht nur, die Stromkosten zu senken und die Umwelt zu schonen, sondern steigert auch die Unabhängigkeit von externen Energiequellen. Durch bewusste Anpassungen im Verbrauchsverhalten, den Einsatz von Speichertechnologien und intelligenten Energiemanagementsystemen können Haushalte ihren Eigenverbrauchsanteil signifikant erhöhen.

Hier finden Sie heraus, ob sich eine PV-Anlage auch für Ihr Haus lohnt: