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Photovoltaik auf der Nordseite: Lohnt sich das?

Aktualisiert am 15.10.2024
Lesezeit: 6 Minuten

Photovoltaik Nordseite: Das Wichtigste in Kürze

  • Nordausgerichtete Solaranlagen erzeugen in der Regel zwar weniger Strom als optimal ausgerichtete Anlagen, können aber unten bestimmten Voraussetzungen bis zu 70 % des Ertrags einer Südanlage erreichen.
  • Moderne Solarmodule nutzen diffuses Licht effizienter, was die Leistung von Nordanlagen deutlich verbessert, besonders bei bewölktem Wetter.
  • Nordanlagen können bestehende Süd-, Ost- oder Westanlagen sinnvoll ergänzen und die Gesamtproduktion optimieren.
  • Bei der Planung einer Nordanlage sind eine gründliche Ertragsberechnung, die Nutzung der gesamten verfügbaren Dachfläche und die Wahl der richtigen Modultechnik wichtig.
  • Trotz geringerer Erträge kann eine PV-Anlage auf der Nordseite eine sinnvolle Investition sein, besonders wenn keine besseren Flächen verfügbar sind und der Eigenverbrauch hoch ist.

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Dach mit Solarpanels von der Seite

Die Installation von Solarmodulen auf der Nordseite eines Daches wurde lange Zeit als ineffizient und unwirtschaftlich abgetan. Doch dank technologischer Fortschritte und veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erlebt die Nordseiten-Photovoltaik immer mehr an Beliebtheit.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen zu Photovoltaik auf der Nordseite

Der Photovoltaik Ertrag hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer davon ist die Ausrichtung der PV-Anlage. In der Regel sind Solaranlagen mit Südausrichtung am ertragreichsten. Danach folgt die Ost-West-Ausrichtung. Photovoltaik auf der Nordseite gibt es dafür eher selten. Dabei kann sich Photovoltaik, die nach Norden ausgerichtet ist, in vielen Fällen trotzdem lohnen. Eine Photovoltaik Beratung ist hier besonders wichtig, um eine fundierte Einschätzung zu erhalten.

Das Wichtigste vorab:

  • Nordausgerichtete Solaranlagen erzeugen meist zwar weniger Strom als optimal ausgerichtete Anlagen, können aber dennoch wirtschaftlich sein.
  • Bei diffusem Licht, also an bewölkten Tagen, können Nordanlagen genauso viel Strom wie andere Ausrichtungen produzieren.
  • Moderne Solarmodule nutzen schwaches Licht deutlich effizienter als frühere Generationen.
  • Je flacher die Dachneigung, desto höher der Ertrag - bei 20° Neigung können bis zu 70 % des Ertrags einer Südanlage erreicht werden.
  • Eine Photovoltaikanlage mit Nordausrichtung kann auch als Ergänzung von Süddächern genutzt werden: Wer bereits eine PV-Anlage auf der Südseite des Dachs hat, kann durch Module auf der Nordseite die Gesamtleistung und den Eigenverbrauch weiter erhöhen. 

Moderne Technik macht den Unterschied

Dank des technologischen Fortschritts sind Nordanlagen heute deutlich effizienter als früher:

  • Moderne Module haben ein besseres Schwachlichtverhalten und nutzen diffuses Licht effektiver. 
  • Durch die kühlere Nordseite ist der Temperaturkoeffizient der Solarmodule besser, was den Wirkungsgrad erhöht.
  • Leistungsoptimierer sorgen für eine optimale Anpassung an die speziellen Bedingungen.

Folgende Eigenschaften von einem Solarmodul macht es besonders geeignet für die Nordseite:

  • Bifaziale Solarmodule: Bifaziale Solarmodule nutzen Sonnenlicht von beiden Seiten, denn die transparente Rückseite von Glas-Glas-Solarmodulen fängt zusätzliches Licht ein, welches von der Umgebung reflektiert wurde.
  • PV-Module Full Black: Diese Module mit komplett schwarzer Farbgebung reflektieren dank ihrer Farbe weniger Licht und nehmen es dafür auf. Das ermöglicht eine besonders hohe Effizienz.

Einflussfaktoren auf den Ertrag

Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage auf der Nordseite erzeugen kann: 

  • Dachneigung: Je flacher das Dach geneigt ist, desto mehr Ertrag auf einer Nordseite ist möglich. Bei einem Neigungswinkel von 20° können bis zu 70 % des Ertrags einer optimal ausgerichteten Südanlage erreicht werden. Zu flache Dächer unter 7° Neigung sind jedoch wegen möglicher Probleme mit Verschmutzung und Schneelasten zu vermeiden. Neben dem Neigungswinkel des Dachs muss auch der Neigungswinkel der Photovoltaik selbst berücksichtigt werden.
  • Ausrichtung der PV-Anlage: Eine reine Nordausrichtung ist nicht ideal. Bereits eine leichte Abweichung nach Osten oder Westen kann den Ertrag merklich steigern. Module auf Nordost- und Nordwestdächern produzieren etwas mehr Strom als bei reiner Nordausrichtung.
  • Modultechnik: Der technologische Fortschritt macht Nordanlagen zunehmend attraktiver. Moderne Solarpanels haben ein besseres Schwachlichtverhalten und nutzen diffuses Licht effizienter. Speziell geeignet sind bifaziale Glas-Glas-Module, da sie beidseitig Licht einfangen. 
  • Verschattung: Abschattung durch Dachaufbauten, Bäume oder Nachbargebäude sollte vermieden werden, da er den Ertrag deutlich schmälert. Eine sorgfältige Planung ist wichtig, um die verfügbare Fläche optimal zu nutzen.

Anhand der folgenden Tabelle können Sie zudem den individuellen prozentualen Effizienzwert Ihres Dachs ablesen, also den Wirkungsgrad der Solarzelle. Die Spalten stellen dabei den Neigungswinkel der Module dar. Die Ausrichtung der Module finden Sie in den Zeilen. 0° steht hier für eine direkte Südausrichtung, 90° für eine Ost-/Westausrichtung und 180° für eine Nordausrichtung:

90° 80° 70° 60° 50° 40° 30° 20° 10°
70 80 90 95 100 100 100 100 95 90
70 80 90 95 100 100 100 100 95 90 ±10°
70 80 90 95 100 100 100 100 95 90 ±20°
70 80 90 95 95 100 100 98 95 90 ±30°
70 80 90 90 95 95 98 95 95 90 ±40°
70 80 80 90 93 95 95 95 95 90 ±50°
65 70 80 85 90 93 95 95 95 90 ±60°
60 70 80 80 90 90 92 93 93 90 ±70°
60 65 70 80 85 85 90 90 90 90 ±80°
55 60 70 70 80 80 85 90 90 90 ±90°
48 53 60 60 70 75 85 88 90 90 ±100°
43 48 50 50 60 70 80 85 90 90 ±110°
40 45 48 48 55 65 75 83 88 90 ±120°
38 43 45 48 50 60 70 83 85 90 ±130°
38 43 45 45 48 58 68 80 85 90 ±140°
35 40 43 43 48 55 65 78 83 90 ±150°
33 38 43 43 48 55 65 75 83 90 ±160°
30 35 40 40 45 53 63 73 80 90 ±170°
30 35 40 40 45 50 60 70 80 90 ±180°

Insgesamt können Photovoltaikanlagen auf der Nordseite dank dieser Einflussfaktoren heute wirtschaftlich sein. Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Fachbetrieb wie Enpal hilft, das Potenzial im Einzelfall zu bewerten.

Eine Photovoltaik Beratung ist der schnellste und beste Weg, um eine Solaranlage ideal zu planen. Bei Enpal profitieren Sie von der Erfahrung aus über 70.000 gebauten PV-Anlagen in ganz Deutschland.

Wann lohnt sich Photovoltaik auf der Nordseite?

Auch wenn die Erträge in der Regel geringer sind als bei einer optimalen Südausrichtung, kann sich eine Photovoltaikanlage Montage auf der Nordseite eines Daches unter bestimmten Voraussetzungen durchaus lohnen:

  • Ergänzung einer bestehenden Südanlage: Wer bereits Solarmodule auf dem Süddach hat, kann mit einer Erweiterung auf der Nordseite die Gesamtleistung und den Eigenverbrauch weiter erhöhen. Die Nordanlage liefert vor allem morgens, abends und im Sommer wertvolle Erträge und ergänzt so optimal die Hauptanlage.
  • Spezialmodule für die Nordseite: Innovative Modultechnik macht Nordanlagen effizienter denn je. Sogenannte bifaziale Glas-Glas-Module nutzen auch das von der Rückseite einfallende Licht und erhöhen so den Ertrag. Hinweis: Bei Enpal erhalten Sie standardmäßig bifaziale All-Black-Module ganze ohne Aufpreis im Vergleich zu herkömmlichen Modulen!
  • Förderung und Einspeisevergütung clever nutzen: Unabhängig von der Ausrichtung stehen jedem Hausbesitzer Förderungsmöglichkeiten und die Einspeisevergütung offen. Sie unterstützen die Investition in eine Nordanlage noch viele Jahre und bezuschussen beispielsweise die Anschaffung eines Stromspeichers. Enpal berät Sie gerne individuell, was diesbezüglich Ihre Möglichkeiten sind. 

Eine Photovoltaikanlage auf der Nordseite ist zwar kein vollwertiger Ersatz für die Südausrichtung, kann sich aber durchaus lohnen. Voraussetzung sind ein hoher Eigenverbrauch, die passende Modultechnik und eine clevere Planung der Anlage. Die Solarexperten bei Enpal beraten Sie gerne zu Ihren individuellen Möglichkeiten. 

Tipps zur Planung einer PV-Anlage auf der Nordseite

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage auf der Nordseite Ihres Daches in Betracht ziehen, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten, um das volle Potenzial auszuschöpfen:

Gründliche Ertragsberechnung und professionelle Planung durchführen

Um eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Erträge zu erhalten, ist eine sorgfältige Planung unumgänglich. Nutzen Sie professionelle Tools wie Solarkataster oder Photovoltaik Rechner, um standortspezifische Faktoren wie Ausrichtung, Neigung und Verschattung zu berücksichtigen. 

Enpal bietet eine kostenlose, unverbindliche Erstberatung an, bei der erfahrene Experten Ihr individuelles Dach analysieren und Ihnen eine optimale Lösung präsentieren.

Gesamte verfügbare Dachfläche nutzen

Auch wenn die Nordseite nicht die effizienteste Ausrichtung ist, sollten Sie die gesamte zur Verfügung stehende Fläche bestmöglich ausnutzen. Größere Anlagen können die Erträge oft ausgleichen und ermöglichen einen guten Jahresdurchschnitt. 

Ein Photovoltaik Flachdach bietet hingegen Flexibilität: Hier können Sie die Module in jede Himmelsrichtung durch Aufständerungen ausrichten. 

Auf die richtige Modultechnik setzen

Entscheiden Sie sich für moderne, leistungsfähige Solarmodule mit einem guten Schwachlichtverhalten und hoher Effizienz auch bei diffusem Licht. Monokristalline Glas-Glas-Module oder bifaziale Module sind besonders gut für die Nordseite geeignet. Enpal setzt auf hochwertige Photovoltaik Komponenten, die speziell auf die Anforderungen von Nordanlagen abgestimmt sind.

Verschattung vermeiden

Achten Sie darauf, dass Ihre Anlage möglichst verschattungsfrei bleibt. Bereits kleine Schatten durch Gauben, Schornsteine oder Bäume können die Leistung deutlich mindern. Eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls eine Anpassung des Moduldesigns sind hier entscheidend. 

Fazit

Auch wenn eine Nordanlage in der Regel nicht die erste Wahl sein wird, sollten Hausbesitzer diese Option nicht vorschnell ausschließen. Mit der richtigen Planung, modernen Modulen und einem durchdachten Energiekonzept kann eine PV-Anlage auf der Nordseite einen wertvollen Beitrag zur persönlichen Energiewende leisten. Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Fachbetrieb wie Enpal hilft, das Potenzial im Einzelfall zu bewerten.

Für Hausbesitzer, die eine ganzheitliche Lösung für erneuerbare Energien suchen, bietet Enpal maßgeschneiderte Konzepte an. Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe ermöglicht es, den selbst produzierten Strom optimal zu nutzen – sei es für den Haushaltsbedarf, zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung.

Hier finden Sie heraus, ob sich eine PV-Anlage auch für Ihr Haus lohnt: