Der Austausch einer Heizung ist immer kostspielig. Doch mit Zuschüssen und besonders vorteilhaften Förderkrediten rechnet sich eine Solaranlage um einiges schneller. Doch welche Förderprogramme für Solarthermieanlagen gibt es? Welche Art der Solarthermie wird überhaupt gefördert? Und wie viel Förderung bekommt man?
Auf alle diese Fragen und mehr finden Sie in diesem Artikel Antwort. Außerdem geben wir Ihnen nützliche Tipps und Hinweise für die Antragstellung, damit auch bei Ihnen alles klappt.
Das sind die wichtigsten Fakten zur Solarthermie-Förderung im Überblick
Die Sonne ist ein unermüdlicher Energieträger – ganz anders als Gas oder Öl. Hinzukommt, dass Sonnenlicht nicht von den schwankenden Energiepreisen auf dem Markt beeinflusst wird. Wie teuer das werden kann, haben wir alle in der Energiekrise erfahren. Doch wie funktioniert die Energieerzeugung bei Solaranlagen eigentlich?
Ganz grob gesagt: Die auf dem Dach montierten Solarkollektoren fangen Sonnenstrahlen auf und erhitzen in einem geschlossenen Kreislaufsystem eine Solarflüssigkeit. Die Flüssigkeit wird nun von einer Pumpe zum Wärmetauscher geleitet, welcher die Sonnenenergie an einen Warmwasserspeicher abgibt. Das erwärmte Wasser kann anschließend für den privaten Verbrauch genutzt werden, wie zum Beispiel für Duschen oder Raumheizungen.
Das Leben in Deutschland ist schön, nur leider nicht immer sonnig. Gerade im Winter nehmen die durchschnittlichen Sonnenstunden stark ab. Da die Leistung einer Solarthermieanlage jedoch von der Intensität der Sonneneinstrahlung abhängt, kann sie im Winter nicht so effizient arbeiten wie im Sommer. Als grobe Faustregel reduziert sich die Leistung um 20 bis 30 % der maximal möglichen Wärmeleistung.
Das ist eine ganze Menge sagen Sie? Das mag sein. Dennoch gibt es für dieses Problem Mittel und Wege. Allen voran ist hier der Einbau eines größeren Warmwasserspeichers zu nennen. Dieser speichert die tagsüber erzeugte Wärme für die Verwendung zu einem späteren Zeitpunkt.
Wer eine Solarthermieanlage bauen möchte, weiß vermutlich bereits, dass es mit dem Kauf der Anlage nicht getan ist. Das ist auch den Fördermittel-Gebern bewusst. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten förderfähigen Punkte zusammengefasst:
Da Förderprogramme von Ländern, Kommunen und Energieversorgern nur kurzfristig angeboten werden, sollten Sie immer nach neuen Angeboten Ausschau halten. Auf den Websites Ihrer Landesregierung oder bei den Energieversorgern in Ihrer Region finden Sie meist Informationen zu neuen interessanten Programmen.
Alternativ zu den klassischen Förderungen kann Ihnen eine Solarthermie-Anlage auch Steuervorteile verschaffen. Wie das abläuft, erfahren Sie weiter unten.
Im Rahmen der im Jahr 2022 überarbeiteten Richtlinie „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) vom BAFA gibt es aktuell ein attraktives Förderangebot für Solarthermie. Finanziell gesprochen können Sie so bis zu 25 % der förderfähigen Investitionskosten zurückbekommen.
Achtung: Die Förderrichtlinie richtet sich an den Gebäudebestand, also einen Altbau.
Wichtig: Es sind nur solche Solarthermie-Anlagen förderfähig, die auch in der vorgeschriebenen BAFA-Liste auftauchen.
Doch wie viel Geld gibt es jetzt vom BAFA für den Einbau einer Solarthermieanlage? Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, haben wir für Sie eine Beispielrechnung mit verschiedenen Szenarien aufgestellt:
Für Solarthermie-Anlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als 20 Quadratmetern besteht auch die Möglichkeit einer ertragsabhängigen Förderung. Der ertragsabhängige Förderbetrag setzt sich wie folgt zusammen: Anzahl der Module x 0,45 € x jährliche Kollektorertrag, gemäß Solar Keymark Datenblatt 2.
Es ist jedoch zu beachten, dass bei der ertragsabhängigen Förderung die Kosten für den Speicher und andere relevante Zusatzmaßnahmen nicht berücksichtigt werden. Dadurch ist die Fördersumme in der Regel geringer ist als beim prozentualen Zuschuss.
Vor der Planung einer eigenen Solarthermie-Anlage müssen gewisse Anforderungen an die Anlage bedacht werden, damit sie am Ende auch wirklich förderfähig ist. Hierfür wurde eine spezielle Liste vom BAFA erstellt.
Außerdem muss der Förderantrag vor dem Bauvorhaben von Ihnen eingereicht werden. Nur vollständig ausgefüllte Anträge können vom BAFA berücksichtigt werden. Nun heißt es warten, bis Ihre Daten geprüft worden sind. Erst wenn Sie den Zulassungsbescheid erhalten haben, sollte mit der Installationsmaßnahme begonnen werden.
Nach Abschluss des Bauvorhabens müssen alle Nachweise und Rechnungen im Online-Portal hochgeladen werden. Die Anlagen werden erneut geprüft. Bei erfolgreicher Durchsicht wird das Geld auf Ihr Konto überwiesen.
Wer eine Kombination aus Pelletkessel oder Wärmepumpe und Solaranlage installiert, kann sich über eine Förderung von 25 % freuen. Unter Umständen gibt es noch den Heizungstausch-Bonus dazu. Voraussetzung ist,
In diesen Fällen erhöht sich die Förderung um weitere 10 % auf insgesamt 35 %.
Bei einer Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe gibt es einen zusätzlichen Wärmepumpenbonus von 5 %. Alternativ gibt es 5 % obendrauf, wenn die Wärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel betrieben wird. Der Innovationsbonus Biomasse sowie der iSFP-Bonus sind seit 2023 nicht mehr verfügbar.
Um die BEG-Förderung für eine Heizungsmodernisierung zu erhalten, muss die Investitionssumme mindestens 2.000 € betragen. Die maximalen förderfähigen Kosten betragen 60.000 € pro Wohneinheit.
Die KfW-Bank fördert Solarthermie-Anlagen dann, wenn Altbau-Gebäude umfassend energetisch saniert werden. Die Maßnahmen im Überblick:
Der KfW Kredit im Altbau– kurz und knapp
Fachliche Baubegleitung umfasst nur Energieeffizienz-Experten, die in der Expertenliste des Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) aufgeführt sind.
Den genehmigten Kredit können Sie sich in einer Gesamtsumme oder in Teilbeträgen auszahlen lassen. Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen des KfW-Kredits finden Sie hier.
So funktioniert’s
Nachfolgend sehen Sie die Kredithöhe und den Tilgungszuschuss:
Seit dem 01.03.23 unterstützt die KfW auch wieder Vorhaben im Neubau.
Dabei wird ein Wohngebäude gefördert, wenn es
Der KfW Kredit im Neubau– kurz und knapp
Fachliche Baubegleitung umfasst nur Energieeffizienz-Experten, die in der Expertenliste des Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) aufgeführt sind.
Genaue Informationen zur Zinshöhe in Abhängigkeit von der Art der Nutzung und der Rückzahlung finden Sie auf der Seite der KfW.
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KfW und BAFA sind nicht Ihre erste Wahl? Dann können Sie die anfallenden Kosten für den Einbau der Solarthermieanlage sowie angefallene Handwerkeraufwendungen steuerlich geltend machen. Bis 2029 können bis zu 20 % der Gesamtkosten angerechnet werden. Dabei wird der Betrag auf drei Jahre verteilt. Beachten Sie, dass dieselben technischen Mindestanforderungen wie bei BAFA und KfW erfüllt werden müssen.
Tipp: Die BAFA-Förderung fällt höher aus als der Steuerbonus. Somit lohnt sich diese Variante nur dann, wenn Sie vergessen haben, Ihren Antrag beim BAFA rechtzeitig zu stellen.
Wichtig: Die Kombination aus KfW- oder BAFA-Zuschuss mit dem Steuervorteil ist nicht möglich.
In den allermeisten Fällen muss zusätzlich zur Solarthermieanlage noch eine zweite (Haupt-) Heizung laufen. Vor allem in den Wintermonaten produziert die Solarthermie leider noch nicht die notwendige Energiemenge. Hier bietet sich sehr gut das Hybrid-Heizmodell an. Durch diese Variante sind Sie nicht gezwungen mit Öl und Gas zu heizen, sind aber weiterhin rundum versorgt und nachhaltig.
Die folgenden Möglichkeiten haben Sie:
Bei dieser Kombination liefert die Solaranlage weiterhin Wärme. An sonnenschwächeren Tagen allerdings, würde die Holz- oder Pelletheizung einspringen, um Ihr Haus weiterhin warmzuhalten.
Dadurch ist Ihr Energiebedarf zu Hause weiterhin effizient gedeckt und Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, irgendwann in der Kälte zu sitzen. Durch die Kombination sparen Sie gleichzeitig Brennholz bzw. Pellets und somit Lagerplatz.
Einen Unterschied zwischen Holz- und Pelletheizung gibt es allerdings: Pelletheizungen können automatisch einspringen, wenn die Solarthermieanlage nicht hinterherkommt. Holzheizungen müssen per Hand befeuert werden.
Werden diese beiden Wärmeerzeuger kombiniert, speichert die Solarthermieanlage in sonnenintensiven Monaten mit vielen Sonnenstunden Wärme in einem Speichermedium. Dieses gibt es beispielsweise in Form von Wasser oder Sole im Erdreich. Eine Erdsonde nimmt die Wärme in Kältephasen wieder auf und sorgt für effizientes Heizen.
Bei der letzten Kombination handelt es sich um den am häufigsten eintreffenden Fall. Während die Wärmepumpe Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen mit Wärme versorgt, fokussiert sich die Solarthermieanlage dagegen auf die Warmwasserbereitung. Dafür ist ein großer Warmwasserspeicher notwendig, der auch einiges an Platz benötigt. Wenn die Solarthermie-Anlage an ihre Grenzen stößt, schaltet sich die Wärmepumpe zur Warmwassergewinnung automatisch dazu.
Tipp:
Die oben genannten Hybridheizungen kommen im Rahmen der BEG ebenfalls für die BAFA-Förderung infrage. Sie können hier bis zu 40 % Zuschuss erhalten. Auch die KfW-Bank unterstützt Sie mit dem oben genannten Darlehen. Denken Sie aber unbedingt daran, den Antrag rechtzeitig im Voraus einzureichen.
Solarthermie-Anlagen sind für Haus- und Wohnungsbesitzer eine sinnvolle Alternative zu traditionellen Öl- und Gasheizungen. Durch verschiedene Förderangebote rentiert sich die Anschaffung schon nach wenigen Jahren. Durch die hohe Lebensdauer und niedrigen Betriebskosten wird diese Tatsache noch einmal bekräftigt.
Ob die Solarthermie-Anlage für Ihren Haushalt allerdings ausreicht, hängt von Ihrem persönlichen Energiebedarf ab. Alternativ gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, eine Solaranlage mit weiteren nachhaltigen Heizsystemen zu kombinieren. Diese sorgen dafür, dass Ihr Haus das ganze Jahr über warmgehalten und mit Energie versorgt wird. Auch diese Kombinationen sind förderfähig.
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