Die Nutzung einer Solarthermieanlage ist eine kostensparende Methode zur Wärmeerzeugung. Nach der Installation steht die Sonnenkraft als kostenloser Energielieferant zur Verfügung. Wer über die Anschaffung einer Solarthermieanlage nachdenkt, möchte auch wissen, welche Kosten mit der Installation und dem Betrieb einhergehen. Hier erfahren Interessenten, was die größten Kostenfaktoren einer solarthermischen Anlage sind und welche Möglichkeiten zur Kostenreduzierung es gibt.
Eine Solarthermieanlage kostet je nach Größe und Leistung in der Regel zwischen5.000 und 20.000 Euro. Hinzu kommen Betriebs- und Wartungskosten von ca. 100Euro pro Jahr. Die Hauptinvestition fällt zu Beginn an und umfasst sowohl die Anschaffung der technischen Elemente als auch die fachgerechte Installation. Die laufenden Kosten für den Betrieb und die Wartung sind hingegen niedrig. Dennoch sollten die jährlichen Aufwendungen in der Kalkulation Berücksichtigung finden, besonders um den Amortisationszeitraum der Anlage realistisch einzuschätzen. Die einzelnen Kosten im Überblick:
Flachkollektoren oder Röhrenkollektoren? Solarthermie-Kollektoren unterscheiden sich hinsichtlich des Preises und der Effizienz. Vakuumröhrenkollektoren sind effizienter, allerdings auch etwas teurer. Neben den Kollektoren fürs Dach besteht eine Solarthermieanlage aus weiteren Komponenten wie einem Röhrensystem, einem Pufferspeicher, einer Solarkreispumpe und einem Ausdehnungsgefäß.
Exkurs: Anlagengröße richtig berechnen
Da die Größe der Anlage für Solarthermie den Preis maßgeblich beeinflusst, sollte sie korrekt berechnet werden. Für Solarthermieanlagen, die nur zur Warmwasserbereitung genutzt werden, gilt:
Soll Solarthermie auch die Heizung unterstützen, ist mehr Leistung notwendig. Hier gilt:
Die Werte können individuell abweichen – bei der Planung der Anlage kann eine aktuelle Verbrauchsaufstellung oder Heizkostenabrechnung helfen.
Solarthermieanlagen sind wartungsarm und haben eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren. Die laufenden Kosten für Solarthermie sind überschaubar. Sie können je nach Wartungsfirma und -vertrag variieren, belaufen sich aber meistens auf maximal 100 Euro pro Jahr. Die Solarflüssigkeit sollte nach 5 bis 10 Jahren ausgetauscht werden. Diese Maßnahme schlägt einmalig mit bis zu 800 Euro zu Buche, kann die Laufzeit aber deutlich verlängern.
Wer seine Anlage versichern lassen möchte, muss zusätzliche Kosten einplanen. Eine Versicherung kann sinnvoll sein, da die Anlagedauerhaft dem Wetter ausgesetzt ist. Die Versicherung ist als Einzelversicherung oder im Rahmen der Gebäudeversicherung möglich. Als Teil der Gebäudeversicherung steigt der Beitrag meist nur um maximal 50 Euro. Eine zusätzliche Versicherung kann bis zu 150 Euro kosten.
Die Investitionskosten für eine thermische Solaranlage amortisieren sich in der Regel nach 10 bis 25 Jahren. Eine Anlage für Heizung und Warmwasser rentiert sich schneller als eine Anlage nur zur Wassererwärmung. Die Lebensdauer beträgt ca. 25 Jahre, ist bei guter Pflege und Wartung aber oft sogar deutlich länger.
Im Beispiel oben ist bereits aufgeführt, was eine Anlage für eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus kostet, wenn sie zum Erhitzen von Brauchwasser verwendet wird. Wir gehen nun von Kosten von 6.500 Euro aus, die für den Kauf, die Installation und den Betrieb der Anlage anfallen. Die Familie verbraucht im Schnitt 3.200 kWh im Jahr für die Warmwasserbereitung und spart durch die neue Anlage zwischen 50 und 70 Prozent. Daraus ergibt sich folgende Rechnung für die Amortisationszeit im Vergleich der verschiedenen Energieträger:
Grunddaten:
Hinweis: Es ist absehbar, dass sowohl der Heizölpreis als auch der Gaspreis in den nächsten Jahren weiter steigen – unter anderem durch höhere CO. Damit erhöht sich die Einsparung undvekürzt sich die Amortisationszeit.
Bei einer Anlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung ist die Investitionssumme am Anfang zwar deutlich höher, dafür bietet sie aber auch mehr Einsparpotenzial. Wir gehen für eine vierköpfige Familie von Kosten von 12.000 Euro aus. Sie hat 12 Quadratmeter Kollektorfläche, um 135 m² Wohnfläche zu beheizen. Laut Umweltbundesamt werden im Jahr 125 kWh Wärmeenergie benötigt, um einen Quadratmeter zu beheizen. Ihr Gesamtenergieverbrauch beträgt damit 20.000 kWh/Jahr (16.800 kWh Heizung + 3.200 kWh Warmwasser). Der Wirkungsgrad der Anlage liegt bei 20 bis 30 Prozent. Daraus ergibt sich folgende Rechnung für die Amortisationszeit im Vergleich der verschiedenen Energieträger:
Grunddaten:
Hinweis: Die angegebenen Amortisationszeiten gelten unter der Annahme stabiler Energiepreise. Steigende Heizöl- und Gaspreise verkürzen die Amortisationszeit.
Die gute Nachricht ist, man muss die Kosten für eine Solarthermieanlage nicht komplett allein stemmen. Durch Kredite, Tilgungszuschüsse und staatliche sowie regionale Förderprogrammelassen sich die Kosten senken und damit auch die Amortisation beschleunigen. Interessenten sollten sich von einem Fachbetrieb zu möglichen Zuschüssen beraten lassen. Diese Förderungen für Solarthermie gibt es:
Wer seine Anlage schon in Eigenregie und ohne Zuschüsse finanziert hat, braucht sich nicht zu ärgern. Zwar bringen Förderungen die größte Ersparnis, doch auch im Nachhinein lassen sich die Kosten senken. Bis 2029 ist es noch möglich, die Investition über maximal drei Jahre von der Steuer abzusetzen. Und zwar bis zu einer Grenze von 40.000 Euro. Dafür muss die Anlage die Mindestanforderungen an ein KfW-Energieeffizienzhaus erfüllen. Zudem sind Rechnungen und ein Nachweis des Fachunternehmens erforderlich, um die steuerliche Absetzung geltend zu machen.
Solarthermie verspricht Einsparungen bei den Heizkosten. Die Investition amortisiert sich allerdings erst nach 10 bis 25 Jahren, da die Ersparnisse eher gering sind. Die Kosten für die Beheizung sinken um maximal 30 Prozent. Eine gute Alternative zur Solarthermie ist die Wärmepumpe. Wirtschaftlich noch attraktiver ist die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe.
Der Kostenvergleich zeigt: Die Investition in eine Wärmepumpe oder sogar eine Wärmepumpe mit Photovoltaik zahlt sich wahrscheinlich schneller aus als die Investition in eine reine Solarthermieanlage.
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: