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Solarthermie Kosten

Solarthermie Kosten: Das müssen Haushalte für Kauf, Installation und Betrieb investieren

Aktualisiert:
11.04.2025
Lesezeit:
6 Minuten

Kosten für Solarthermie: Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Solarthermieanlage kostet zwischen 5.000 bis 20.000. Anlagen, die ausschließlich der Wassererwärmung dienen, sind deutlich kostengünstiger als Systeme, die zusätzlich mit der Heizungsanlage gekoppelt werden.
  • Der Preis hängt auch von der Größe der Solarthermieanlage und der verfügbaren Dachfläche ab.
  • Kombinierte Systeme für Warmwasser und Heizungsunterstützung erfordern zwar eine höhere Anfangsinvestition, rentieren sich jedoch schneller. Die Einsparungen bei den Energiekosten sind hier wesentlich höher als bei reinen Warmwasseranlagen.
  • Um die Kosten einer Solarthermieanlage zu reduzieren, können Fördermittel bei Bund, Banken oder regionalen Energieversorgern beantragt werden.
  • Nach der Installation fallen für den Betrieb der Anlage nur minimale Kosten an. Lediglich die Versicherung kann einen nennenswerten Kostenfaktor darstellen, sollte aber im Verhältnis zu den Einsparungen betrachtet werden.

Die Nutzung einer Solarthermieanlage ist eine kostensparende Methode zur Wärmeerzeugung. Nach der Installation steht die Sonnenkraft als kostenloser Energielieferant zur Verfügung. Wer über die Anschaffung einer Solarthermieanlage nachdenkt, möchte auch wissen, welche Kosten mit der Installation und dem Betrieb einhergehen. Hier erfahren Interessenten, was die größten Kostenfaktoren einer solarthermischen Anlage sind und welche Möglichkeiten zur Kostenreduzierung es gibt.

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Solarthermieanlage?

Eine Solarthermieanlage kostet je nach Größe und Leistung in der Regel zwischen5.000 und 20.000 Euro. Hinzu kommen Betriebs- und Wartungskosten von ca. 100Euro pro Jahr. Die Hauptinvestition fällt zu Beginn an und umfasst sowohl die Anschaffung der technischen Elemente als auch die fachgerechte Installation. Die laufenden Kosten für den Betrieb und die Wartung sind hingegen niedrig. Dennoch sollten die jährlichen Aufwendungen in der Kalkulation Berücksichtigung finden, besonders um den Amortisationszeitraum der Anlage realistisch einzuschätzen. Die einzelnen Kosten im Überblick:

Komponenten und Installation

Flachkollektoren oder Röhrenkollektoren? Solarthermie-Kollektoren unterscheiden sich hinsichtlich des Preises und der Effizienz. Vakuumröhrenkollektoren sind effizienter, allerdings auch etwas teurer. Neben den Kollektoren fürs Dach besteht eine Solarthermieanlage aus weiteren Komponenten wie einem Röhrensystem, einem Pufferspeicher, einer Solarkreispumpe und einem Ausdehnungsgefäß.

Was kostet eine Solarthermieanlage zur Warmwassererzeugung?

  • Flächenkollektor: 300 – 500 Euro/m2
  • Vakuumröhrenkollektor: 600 – 800 Euro/m2
  • Pufferspeicher: 1.000 – 2.000 Euro
  • Weitere Module und Montage: 2.000 – 3.000 Euro
  • Gesamtkosten bei 5 m2 Kollektorfläche für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit vier Personen: 4.500 – 9.000 Euro

Was kostet eine Solarthermieanlage mit Heizungsunterstützung?

  • Flächenkollektor: 300 – 500 Euro/m2
  • Vakuumröhrenkollektor: 600 – 800 Euro/m2
  • Pufferspeicher: 1.500 – 3.000 Euro
  • Weitere Module und Montage: 2.500 – 4.000 Euro
  • Gesamtkosten bei 10 m2 Kollektorfläche für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit vier Personen: 7.000 – 15.000 Euro

Exkurs: Anlagengröße richtig berechnen

Da die Größe der Anlage für Solarthermie den Preis maßgeblich beeinflusst, sollte sie korrekt berechnet werden. Für Solarthermieanlagen, die nur zur Warmwasserbereitung genutzt werden, gilt:

  • Flachkollektoren: 1,5 m2 pro Person
  • Vakuumröhrenkollektoren: 1 m2 pro Person
  • Fassungsvermögen des Pufferspeichers: 300 bis 500 Liter

Soll Solarthermie auch die Heizung unterstützen, ist mehr Leistung notwendig. Hier gilt:

  • Flachkollektoren: 3 m2 pro Person
  • Vakuumröhrenkollektoren:2 m2 pro Person
  • Fassungsvermögen des Pufferspeichers: 750 bis 1.500 Liter

Die Werte können individuell abweichen – bei der Planung der Anlage kann eine aktuelle Verbrauchsaufstellung oder Heizkostenabrechnung helfen.

Betrieb und Wartung

Solarthermieanlagen sind wartungsarm und haben eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren. Die laufenden Kosten für Solarthermie sind überschaubar. Sie können je nach Wartungsfirma und -vertrag variieren, belaufen sich aber meistens auf maximal 100 Euro pro Jahr. Die Solarflüssigkeit sollte nach 5 bis 10 Jahren ausgetauscht werden. Diese Maßnahme schlägt einmalig mit bis zu 800 Euro zu Buche, kann die Laufzeit aber deutlich verlängern.

Versicherung

Wer seine Anlage versichern lassen möchte, muss zusätzliche Kosten einplanen. Eine Versicherung kann sinnvoll sein, da die Anlagedauerhaft dem Wetter ausgesetzt ist. Die Versicherung ist als Einzelversicherung oder im Rahmen der Gebäudeversicherung möglich. Als Teil der Gebäudeversicherung steigt der Beitrag meist nur um maximal 50 Euro. Eine zusätzliche Versicherung kann bis zu 150 Euro kosten.

Ab wann amortisieren sich die Kosten für Solarthermie?

Die Investitionskosten für eine thermische Solaranlage amortisieren sich in der Regel nach 10 bis 25 Jahren. Eine Anlage für Heizung und Warmwasser rentiert sich schneller als eine Anlage nur zur Wassererwärmung. Die Lebensdauer beträgt ca. 25 Jahre, ist bei guter Pflege und Wartung aber oft sogar deutlich länger.

Wann amortisiert sich eine reine Warmwasseranlage?

Im Beispiel oben ist bereits aufgeführt, was eine Anlage für eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus kostet, wenn sie zum Erhitzen von Brauchwasser verwendet wird. Wir gehen nun von Kosten von 6.500 Euro aus, die für den Kauf, die Installation und den Betrieb der Anlage anfallen. Die Familie verbraucht im Schnitt 3.200 kWh im Jahr für die Warmwasserbereitung und spart durch die neue Anlage zwischen 50 und 70 Prozent. Daraus ergibt sich folgende Rechnung für die Amortisationszeit im Vergleich der verschiedenen Energieträger:

Grunddaten:

  • Durchschnittlicher Verbrauch: 3.200 kWh/Jahr
  • Mögliche Einsparung durch Solarthermie: 1.600 - 2.400 kWh/Jahr
  • Investitionskosten: 6.500 €
  • Laufende Kosten: 100 €/Jahr
Amortisation nach Energieträgern
Energieträger Preis pro kWh Maximale jährliche Einsparung Amortisationszeit
Strom 27 Cent 504 € ca. 13 Jahre
Heizöl 17,5 Cent 292 € ca. 22 Jahre
Gas 11 Cent 146 € ca. 44 Jahre

Hinweis: Es ist absehbar, dass sowohl der Heizölpreis als auch der Gaspreis in den nächsten Jahren weiter steigen – unter anderem durch höhere CO. Damit erhöht sich die Einsparung undvekürzt sich die Amortisationszeit.

Wann amortisieren sich die Kosten für Solarthermie bei Warmwasser und Heizung?

Bei einer Anlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung ist die Investitionssumme am Anfang zwar deutlich höher, dafür bietet sie aber auch mehr Einsparpotenzial. Wir gehen für eine vierköpfige Familie von Kosten von 12.000 Euro aus. Sie hat 12 Quadratmeter Kollektorfläche, um 135 m² Wohnfläche zu beheizen. Laut Umweltbundesamt werden im Jahr 125 kWh Wärmeenergie benötigt, um einen Quadratmeter zu beheizen. Ihr Gesamtenergieverbrauch beträgt damit 20.000 kWh/Jahr (16.800 kWh Heizung + 3.200 kWh Warmwasser). Der Wirkungsgrad der Anlage liegt bei 20 bis 30 Prozent. Daraus ergibt sich folgende Rechnung für die Amortisationszeit im Vergleich der verschiedenen Energieträger:

Grunddaten:

  • Durchschnittlicher Verbrauch: 20.000 kWh/Jahr
  • Mögliche Einsparung durch Solarthermie: 5.000 kWh/Jahr
  • Investitionskosten: 12.000 €
  • Laufende Kosten: 100 €/Jahr
Amortisation nach Energieträgern
Energieträger Preis pro kWh Jährliche Einsparung Amortisationszeit
Strom 27 Cent 1.250 € ca. 10 Jahre
Heizöl 17,5 Cent 775 € ca. 15 Jahre
Gas 11 Cent 450 € ca. 26 Jahre

Hinweis: Die angegebenen Amortisationszeiten gelten unter der Annahme stabiler Energiepreise. Steigende Heizöl- und Gaspreise verkürzen die Amortisationszeit.

Die Kosten für Solarthermie senken: Förderungen für Kauf und Installation

Die gute Nachricht ist, man muss die Kosten für eine Solarthermieanlage nicht komplett allein stemmen. Durch Kredite, Tilgungszuschüsse und staatliche sowie regionale Förderprogrammelassen sich die Kosten senken und damit auch die Amortisation beschleunigen. Interessenten sollten sich von einem Fachbetrieb zu möglichen Zuschüssen beraten lassen. Diese Förderungen für Solarthermie gibt es:

  • KfW-Förderung: Die KfW fördert mit dem Zuschuss Nummer 458 den Kauf und Einbau neuer Solarthermieanlagen mit bis zu 70 % der förderfähigen Kosten. Diese Förderung ist Teil des übergeordneten Programms „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), das sowohl Einzelmaßnahmen als auch umfassende Gebäudesanierungen unterstützt. Nicht förderfähig sind Eigenleistungen, Wartungsverträge oder rein optische Verbesserungen. Für Eigentümer bestehender Wohngebäude (Einfamilienhaus) wird die Förderung auf einer Berechnungsgrundlage von maximal 30.000 Euro ermittelt. Zusätzlich gibt es günstige Kredite, die ergänzend genutzt werden können.
  • Regionale Förderungen: Auch Städte und Kommunen fördern den Bau einer Solarthermieanlage. Viele Städte schreiben die Zuschüsse bereits auf ihrer Webseite aus. Bis zu 1.000 Euro gibt es hier zusätzlich.
  • Zuschüsse von Energieunternehmen: Wer direkt bei seinem Energieversorger anfragt, zum Beispiel bei den Stadtwerken, kann sich ggf. zusätzliche Förderungen sichern.

Solarthermie Kosten durch steuerliche Vorteile senken

Wer seine Anlage schon in Eigenregie und ohne Zuschüsse finanziert hat, braucht sich nicht zu ärgern. Zwar bringen Förderungen die größte Ersparnis, doch auch im Nachhinein lassen sich die Kosten senken. Bis 2029 ist es noch möglich, die Investition über maximal drei Jahre von der Steuer abzusetzen. Und zwar bis zu einer Grenze von 40.000 Euro. Dafür muss die Anlage die Mindestanforderungen an ein KfW-Energieeffizienzhaus erfüllen. Zudem sind Rechnungen und ein Nachweis des Fachunternehmens erforderlich, um die steuerliche Absetzung geltend zu machen.

Kostenvergleich: Solarthermie oder Wärmepumpe?

Solarthermie verspricht Einsparungen bei den Heizkosten. Die Investition amortisiert sich allerdings erst nach 10 bis 25 Jahren, da die Ersparnisse eher gering sind. Die Kosten für die Beheizung sinken um maximal 30 Prozent. Eine gute Alternative zur Solarthermie ist die Wärmepumpe. Wirtschaftlich noch attraktiver ist die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe.

Kriterium Solarthermie Wärmepumpe PV und Wärmepumpe
Anschaffungs- und Installationskosten 5.000–20.000 € 15.000–40.000 € 30.000–50.000 €
Wartungskosten Ca. 100 €/Jahr Bis 300 €/Jahr Bis 400 €/Jahr
Einsparungen Bis zu 70 % der Warmwasserkosten, 20–30 % der Heizkosten Bis zu 30 % geringere Heizkosten beim Wechsel von Gas auf Wärmepumpe Bis zu 80 % Eigenversorgung mit Strom möglich, drastische Senkung der Heiz- und Stromkosten
Förderungen Bis zu 70 % der Investitionskosten förderfähig Bis zu 70 % der Investitionskosten förderfähig Bis zu 70 % der Investitionskosten förderfähig
Amortisationszeit 10 bis 25 Jahre 8 bis 15 Jahre 8 bis 12 Jahre
Lebensdauer 25 Jahre oder mehr Bis 25 Jahre PV-Module bis 30 Jahre, Wärmepumpe bis 25 Jahre, Speicher bis 15 Jahre

Der Kostenvergleich zeigt: Die Investition in eine Wärmepumpe oder sogar eine Wärmepumpe mit Photovoltaik zahlt sich wahrscheinlich schneller aus als die Investition in eine reine Solarthermieanlage.

Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus:

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