Wer den Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage nicht selbst verbrauchen möchte oder nicht speichern kann, hat verschiedene Möglichkeiten, den Strom zu verkaufen.
Eine beliebte Methode ist die Stromvermarktung an der Börse („Direktvermarktung“). Das muss über einen Dienstleister gemacht werden, den sogenannten Direktvermarkter. Dieser erhebt in der Regel eine sogenannte Vermarktungspauschale für die Vermarktung des Stroms. In diesem Artikel erklären wir, wie hoch die Pauschale ist und ob es sich wirklich lohnt, diese zu zahlen.
Die Vermarktungspauschale ist ein Dienstleistungsentgelt, welches dem Direktvermarkter oder Netzbetreiber für den entstandenen Aufwand zusteht. Der Umfang und die Höhe der Vermarktungspauschale sind dabei vom jeweiligen Dienstleister abhängig.
Was vorher nur den Betreibern von Windkraft- und Biogasanlagen möglich war, steht nun seit einigen Jahren auch privaten PV-Anlagen-Besitzer zu. Wer seinen Strom an der Strombörse verkaufen möchte, kann dies mithilfe eines spezialisierten Unternehmens wie Enpal erreichen. Solche Unternehmen werden als Direktvermarkter bezeichnet. Sie verkaufen den PV-Strom gewinnbringend an der Strombörse.
Dafür muss der PV-Anlagen-Betreiber in der Regel eine vertraglich festgelegte Vermarktungspauschale an den Direktvermarkter zahlen. Das ist sozusagen der Lohn, den der Direktvermarkter dafür erhält, den privat erzeugten Strom im besten Interesse des Anlagenbetreibers an der Strombörse zu handeln.
Meistens lohnt sich das: Auch bei einer Verrechnung der Vermarktungspauschale kann im Vergleich zur Einspeisevergütung ein deutlicher Mehrgewinn erzielt werden (mehr dazu unten).
Im Jahr 2021 betrug die Vermarktungspauschale 0,4 ct pro kWh. Seit 2022 wird sie von den Netzbetreibern und Direktvermarktern anhand der tatsächlich anfallenden Kosten ermittelt. Daher variiert die Höhe der Pauschale bei den einzelnen Direktvermarktern. Einige setzen die Pauschale in Euro pro MWh des zu vermarktenden Solarstroms an, während andere eine von der Strommenge unabhängige Grundgebühr berechnen.
Wie hoch die Vermarktungspauschale wirklich ausfällt, ist transparent in den Vertragsbedingungen geregelt. So können keine bösen Überraschungen auftreten.
Gut zu wissen: Mit einem intelligenten Messsystem (iMSys; Smart Meter) verringert sich bei vielen Direktvermarktern die Kostenpauschale.
Bei den meisten Direktvermarktern deckt die Vermarktungspauschale alle Leistungen der Direktvermarktung ab. Hierzu zählen in erster Linie entstandene Kosten für Prognosen, Anmeldung und Kommunikation mit dem Netzbetreiber, Abrechnung, Bilanzkreismanagement, Handels- und Ausgleichsenergiekosten.
Der Börsenhandel von EE-Strom soll den Betreibern von Kraftwerken und PV-Anlagen jedoch nicht nur eine einfache Möglichkeit bieten, finanzielle Mehrgewinne zu erzielen. Auch sollen Anreize geschaffen werden, die Sicherheit des Stromnetzes zu gewährleisten. Das funktioniert dadurch, dass der Strompreis genau dann am größten ist, wenn die Nachfrage auch am höchsten ist. Andersherum sollte Strom nicht dann in großen Mengen verkauft werden, wenn die Nachfrage niedrig ist. Das heißt: Wer in den richtigen Momenten Strom einspeist, verdient Geld und stabilisiert das Stromnetz. Am besten geht das, wenn man Teil eines virtuellen Kraftwerks ist.
Die Antwort auf diese Frage fällt kurz aus: Nein. Weder der Erlös der Direktvermarktung noch die Höhe der Vermarktungspauschale ist von den Netzkosten bzw. Netzentgelten abhängig.
Ja, in den meisten Fällen lohnt sich die Direktvermarktung. Es kommt aber immer auf die Details an. Wir schauen uns die wichtigsten Faktoren an:
Ob sich die Direktvermarktung auch für Sie lohnt, rechnen wir gerne mit Ihnen durch. Starten Sie einfach hier mit dem Solarcheck: