Photovoltaik im Winter: So lohnt es sich!

Aktualisiert:
01.10.2025
Lesezeit:
5 Minuten
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Photovoltaik im Winter: Das Wichtigste in Kürze

  • Im Winterhalbjahr erzeugt eine PV-Anlage etwa 20-30 % des Jahresertrags.
  • Kälte verbessert sogar die Leistung der Module, niedrige Temperaturen sind daher kein Problem.
  • Eine Schneeräumung der Module wird nicht empfohlen und ist auch nicht nötig.
  • Solarmodule halten der Schneelast in der Regel problemlos stand.
Solarmodule mit Schnee

Viele Hausbesitzer fragen sich, ob sich ihre Photovoltaikanlage auch in der kalten Jahreszeit lohnt. Die gute Nachricht: Eine Solaranlage arbeitet auch bei Schnee und Frost zuverlässig weiter. Tatsächlich können Anlagenbetreiber mit den richtigen Strategien auch im Winter beachtliche Erträge erzielen.

Moderne Module arbeiten bei Kälte sogar effizienter als im heißen Sommer, und mit einer durchdachten Planung decken sie auch an kurzen Wintertagen einen großen Teil des Strombedarfs ab. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Anlage winterfit machen und das ganze Jahr über von günstigem Solarstrom profitieren.

Inhaltsverzeichnis

Sinkt der PV-Ertrag im Winter?

Der Ertrag einer Photovoltaikanlage sinkt im Winterhalbjahr auf etwa 20-30 % des Jahreswerts, das ist jedoch kein Grund zur Sorge. Eine 10 kWp-Anlage mit Südausrichtung und 10.000 kWh Jahresertrag produziert in den Wintermonaten Dezember bis Februar immer noch etwa 880-970 kWh.

Realistische Wintererträge nach Anlagengröße (bei Südausrichtung)

Anlagengröße Jahresertrag Winter-Ertrag (Dez–Feb) Ertrag pro Wintermonat
5 kWp 5.000 kWh 440–485 kWh 145–161 kWh
10 kWp 10.000 kWh 882–970 kWh 294–323 kWh
15 kWp 15.000 kWh 1.323–1.455 kWh 441–485 kWh

Warum produziert eine PV-Anlage im Winter weniger Strom?

Der wichtigste Faktor für die Leistung einer Photovoltaikanlage ist die Globalstrahlung. Sie setzt sich aus der direkten Sonneneinstrahlung und der diffusen Himmelsstrahlung zusammen. Im Winter ist die Globalstrahlung aufgrund des niedrigeren Sonnenstands und der kürzeren Tage deutlich geringer als im Sommer.

Konkret bedeutet das: Während in den Sommermonaten eine durchschnittliche Globalstrahlung von etwa 100–200 kWh/m² erreicht wird, sinkt dieser Wert im Winter auf etwa 10–50 kWh/m². Dieser Rückgang hat natürlich Auswirkungen auf den Ertrag der Solaranlage. Dennoch kann eine gut geplante Photovoltaikanlage auch im Winterhalbjahr einen bedeutenden Beitrag zur Stromversorgung eines Haushalts leisten.

In der folgenden Tabelle haben wir durchschnittliche Strahlungswerte für Sie aufgeführt. Als Faustregel können Sie sich merken: An einem bewölkten Wintertag kommt 20 Mal weniger Licht auf der Erde an als an einem sonnigen Sommertag.

Monat Globalstrahlung in kWh/m2
Januar 15 - 53
Februar 31 - 72
März 125 - 163
April 89 - 141
Mai 119 - 201
Juni 161 - 206
Juli 116 - 178
August 142 - 178
September 81 - 111
Oktober 44 - 75
November 14 - 68
Dezember 7 - 42
Quelle: Daten des Deutschen Wetterdienstes von Septembber 2024 - August 2025

Warum ist der Winter trotzdem rentabel?

  • Jede selbst verbrauchte kWh spart um die 35 Cent Stromkosten.
  • Überschüsse werden mit knapp 8 Cent/kWh vergütet oder gewinnbringend an der Strombörse verkauft.
  • Die Sommermonate gleichen Winterverluste mehr als aus.
  • Über 25 Jahre amortisiert sich die Anlage problemlos.

Gibt es regionale Unterschiede bei der Globalstrahlung?

Die Globalstrahlung unterscheidet sich nicht nur in den verschiedenen Monaten des Jahres, sondern auch in der Region. Süddeutschland erreicht im Winter etwa 20-30 % höhere Erträge als der Norden:

Globalstrahlung im Winter (kWh/m²):

  • Süddeutschland: 180-220 kWh/m² (Okt-März)
  • Mitteldeutschland: 160-190 kWh/m² (Okt-März)
  • Norddeutschland: 140-170 kWh/m² (Okt-März)

Wie kann ich den Ertrag meiner Photovoltaikanlage im Winter berechnen?

Um den Ertrag einer PV-Anlage im Winter zu berechnen, benötigt man die Nennleistung der Anlage, die Dachausrichtung, den Standort und den Neigungswinkel.

Nutzen Sie unseren praktischen Ertragsrechner, um den Ertrag Ihrer Photovoltaikanlage im Winter zu berechnen. Einfach Werte eingeben: 

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Ergebnis vom PV-Ertragsrechner

Der Jahresertrag gibt Ihren gesamten PV-Ertrag in einem Jahr an. Der spezifische Ertrag gibt an, wie viel kWh PV-Strom Sie mit einem kWp PV-Leistung produzieren können. Der spezifische Ertrag ist also nur von Wohnort, Dachausrichtung und Neigungswinkel der Photovoltaikanlage abhängig.

Jahresertrag
10.000 kWh
Spezifischer Ertrag
1.000 kWh/kWp

Hinweis: Die Ergebnisse des PV-Ertragsrechners sind eine rechnerische Prognose und können von den tatsächlichen Ertragswerten abweichen. Gerne beraten wir Sie persönlich, um Ihren individuellen PV-Ertrag möglichst genau zu bestimmen.

Beeinträchtigt Schnee die Photovoltaikanlage?

Wenn Schnee auf den Solarmodulen liegt, kommt weniger Licht an die Solarmodule. Dementsprechend kann die Stromproduktion leicht beeinträchtigt werden.

Lohnt es sich, die Solaranlage von Schnee zu befreien?

Die Solaranlage von Schnee zu befreien lohnt sich in der Regel nicht. Das Risiko ist zu hoch und der Nutzen zu gering. Pro Tag Schneebedeckung büßen Anlagenbetreiber etwa 0,50-1,50 € Ertrag ein. Eine Modulbeschädigung kostet hingegen 200-400 €.

Schneeräumung: Kosten-Nutzen-Analyse

Ertragsverlust durch Schnee:

  • 10 kWp-Anlage: 0,80-1,20 € pro verschneitem Tag
  • Bei 10 Schneetagen: 8-12 € Verlust
  • Schnee rutscht meist nach 2-5 Tagen von selbst ab

Risiken der manuellen Schneeräumung:

  • Sturz vom Dach: Verletzungs- oder gar Lebensgefahr
  • Modulschäden durch harte Gegenstände
  • Kratzer auf den Modulen reduzieren Leistung dauerhaft
  • Garantieverlust der Anlage bei unsachgemäßer Behandlung

Wie entfernt man Schnee von einer Solaranlage?

Wer dennoch unbedingt den Schnee von seiner PV-Anlage entfernen möchte, sollte auf gewisse Dinge verzichten und auf sichere und umweltfreundliche Alternativen setzen. Die Tabelle gibt den Überblick:

Passive Schneeräumung Mechanische Hilfsmittel Zu vermeidende Methoden Präventive Maßnahmen
✅ Steiler Neigungswinkel (>35°) für Selbstreinigung ✅ Teleskop-Schneeschieber mit weicher Gummilippe ❌ Streusalz oder Enteiser-Chemikalien Vor Schneefall Plane ausrollen und danach mit Schnee abziehen
✅ Schwarze Modulrahmen erwärmen sich schneller ✅ Weiche Bürsten aus Naturfasern ❌ Heißes Wasser (Thermospannung!) ⚠️ Nur bei extremen Wetterlagen sinnvoll
✅ Südausrichtung nutzt Mittagssonne optimal ✅ Professionelle Reinigungsfirmen mit Erfahrung ❌ Harte Gegenstände (Schaufeln, Kratzer) ⚠️ Ertragsverlust während Abdeckung beachten
✅ Windexposition hilft beim Schneeverwehen ❌ Hochdruckreiniger ⚠️ Risiken der Dachbesteigung abwägen
Hinweis: Sicherheit geht vor. Arbeiten am Dach nur mit geeigneter Ausrüstung und nötiger Fachkenntnis.

Hinweis

Enpal rät ausdrücklich von der Schneeräumung ab. Die Risiken für ernsthafte Verletzungen ist zu hoch. Außerdem können die Solarmodule oder andere Komponenten beschädigt werden, was Auswirkungen auf Versicherungen und Garantien haben kann.

Wenn Schnee hilft: Wie wirkt sich der Albedo-Effekt aus?

Schnee um die Anlage (aber nicht auf den Modulen) kann den PV-Ertrag sogar steigern – die weiße Fläche reflektiert zusätzliches Licht auf die Module, was die Stromproduktion erhöht. Besonders bifaziale Module, die auch auf der Rückseite Licht einfangen, profitieren von diesem Albedo-Effekt mit bis zu 5 % Mehrertrag.

Was ist der Albedo-Effekt?

Der Albedo-Effekt beschreibt, dass helle Oberflächen mehr Sonnenlicht reflektieren und deshalb kühler bleiben als dunkle, die mehr Sonnenlicht absorbieren und sich erwärmen. Deshalb schwitzt man in einem schwarzen T-Shirt im Sommer mehr als in einem weißem. Die Maßeinheit Albedo (Latein für „Weißheit“) wird zwischen 0 (keine Reflexion) und 1 (100 % Reflexion) angegeben. Frischer Schnee hat eine Albedo von etwa 0,9. 

Schaden Schneelasten den Solarmodulen?

Schnee auf Solarmodulen ist in der Regel völlig unproblematisch. Die Schneelast ist die Last, die auf eine Photovoltaikanlage bzw. ein Hausdach einwirkt, wenn Schnee darauf liegt. Je nach Schneemenge, Schneeart und Dachneigung ist die Last unterschiedlich hoch.

Gut zu wissen: Die meisten gängigen Solarmodule halten jeglicher Schneelast ohne Probleme stand. 

Die Last, die ein Solarmodul aushält, wird im Datenblatt der PV-Hersteller mit dem Wert „Pa“ (Pascal) ausgewiesen. Dieser Wert gibt an, wie viel Newton pro Quadratmeter ein Solarmodul aushält.

Beispiel: Wenn im Datenblatt eine Angabe von 2.000 Pa vermerkt ist, dann hält das Solarpanel eine Last von maximal 2.000 Newton pro Quadratmeter aus. Das entspricht ca. 200 kg Schnee pro Quadratmeter.

Gängige Solaranlagen halten einer Druckbelastung von über 5.000 Pa ohne Probleme stand. Das heißt für Sie: Selbst die dicksten Schneedecken können Ihrer Solaranlage nichts anhaben.

Deutschland ist in fünf unterschiedliche Schneelastzonen aufgeteilt, in denen die Schneelast unterschiedlich hoch ist. Alle Schneelastzonen liegen weit unterhalb der Druckbelastungsgrenze der Solarmodule.

Grafik, die die fünf verschiedenen Schneelastzonen in Deutschland anzeigt.

Sind schneebedeckte Solaranlagen gefährlich für alte Dächer?

Für ältere Dächer (vor 1980) sollte ein Statiker die Zusatzlast von Modulen, Unterkonstruktion, Verkabelung plus Schnee prüfen.

Folgende Durchschnittswerte kann man dazu heranziehen:

  • Modulgewicht: 18-25 kg/m²
  • Montagesystem & Verkabelung: 3-6 kg/m²
  • Maximale Schneelast: 110 kg/m² zusätzlich

Lesen Sie auch unseren Artikel zum Gewicht einer Solaranlage.

Wie vertragen Solarmodule Frost und Eis?

Photovoltaikmodule sind für -40°C bis +85°C ausgelegt und vertragen Frost problemlos. 

  • Gehärtetes Glas hält Temperaturwechsel aus
  • Rahmen aus korrosionsbeständigem Aluminium
  • Kabel und Stecker sind frostbeständig
  • Mikrorisse durch Frost sind extrem selten

Tatsächlich arbeiten Solarmodule bei Kälte sogar effizienter als im heißen Sommer. Das liegt daran, dass niedrige Temperaturen den Wirkungsgrad steigern: Die Leitfähigkeit der Solarzellen nimmt zu und sie wandeln Strom effizienter um. Der verminderte Ertrag im Winter kommt also nicht durch die Kälte, sondern durch die geringere Sonneneinstrahlung.

Kälte-Performance: Warum macht der Winter Solarmodule effizienter?

Der sogenannte Temperaturkoeffizient von PV-Modulen gibt an, um wie viel Prozent die Modulleistung pro Grad Celsius Temperaturänderung abnimmt (ausgehend von 25 °C). Für kristalline Module liegen die Werte typischerweise zwischen -0,35% bis -0,45% pro Grad Celsius. 

Daraus ergibt sich beispielhaft:

  • Bei 25 °C: 100 % Leistung
  • Bei 0°C: 108-111 % Leistung
  • Bei +30°C (Sommer): 97-98 % Leistung

Hat Kälte Auswirkungen auf den Wechselrichter?

In der Regel machen niedrige Temperaturen dem Wechselrichter nichts aus. Moderne Modelle sind auf den Betrieb bei kalten Temperaturen ausgelegt und verfügen entsprechend über die dafür benötigten Eigenschaften:

  • Starten bereits bei 60-90 Volt Anlaufspannung
  • Betriebstemperatur: -25°C bis +60°C
  • Kaltstart-Funktion für frühe Morgenstunden
  • Höhere Effizienz bei niedrigen Temperaturen

Wie wirkt sich die stärkere Verschattung im Winter auf die Solaranlage aus?

Die stärkere Verschattung durch tiefstehende Sonne und damit längere Schatten kann im Winter 20-40 % Ertragsverlust verursachen. Gängige Verschattungsquellen im Winter sind: 

  • Bäume (auch ohne Laub)
  • Schornsteine, Antennen, Satellitenschüsseln
  • Nachbargebäude (v. a. bei tiefem Sonnenstand)
  • Schnee auf Modulreihen

Es gibt aber Möglichkeiten, die Verluste erheblich zu reduzieren. Zu diesen technischen Lösungen gehören: 

Maßnahme Beschreibung
PV-Leistungsoptimierer (15–25 % weniger Verschattungsverluste) Gleichspannungswandler (auch DC-DC-Wandler genannt), die jedes Solarmodul einzeln steuern und dessen Leistung maximieren. So ist ein unabhängiger Betrieb der Solarmodule möglich und ein schwaches (weil verschattetes) Modul beeinträchtigt nicht den gesamten Modulstring.
Halbzellen-Module (bessere Performance bei Teilverschattung) Module mit Halbzellen-Technologie haben durch die Halbierung der Solarzellen weniger Leistungsverlust und damit einen höheren Wirkungsgrad. Wird nur eine Hälfte des Moduls verschattet, kann die andere dank der mittig verlaufenden Freilaufdioden trotzdem volle Leistung erbringen.
String-Design (Verschattete Module in separate Strings) Es ist ratsam, verschattete Module nicht mit nicht verschatteten in einen Modulstring zu legen. Da ein schwaches Modul aufgrund des Stromflusses sonst die Gesamtleistung des Strings beeinträchtigt. Das muss schon bei der Installation bedacht werden.
Mikrowechselrichter (Jedes Modul arbeitet unabhängig) Mikro- oder Modulwechselrichter sind kleine Varianten von regulären Wechselrichtern, die jedoch nur an ein einzelnes Solarmodul angeschlossen werden. Sie minimieren den Widerstand und die Erhöhung der Temperatur in Modulen mit Verschattung. Das optimiert die Gesamtleistung der Solaranlage.

Welcher Neigungswinkel optimiert den PV-Ertrag im Winter?

Der optimale Neigungswinkel für maximalen Winterertrag liegt bei 45-60°, aber ein Kompromiss von 35° funktioniert ganzjährig am besten. Das entspricht auch der gängigen Neigung von Satteldächern. Bei Flachdächern könnte man über eine entsprechende Aufständerung nachdenken, meist lohnt sich so ein steiler Neigungswinkel über das Jahr gesehen aber nicht. 

Neigungswinkel-Optimierung: Theorie vs. Praxis

Theoretisch optimal im Winter: 45-60° Neigung

  • Fängt die tiefstehende Wintersonne optimal ein
  • Schnee rutscht leichter ab
  • Bis zu 15% höhere Wintererträge möglich

Praktischer Kompromiss: 30-35° Neigung

  • Beste Jahresbilanz über alle Monate
  • Entspricht den meisten Dachneigungen
  • Nur 5-8% Winterertragsverlust gegenüber Optimum

Für Flachdächer: Aufständerung mit 35-45° möglich

  • Höhere Investition, aber bessere Ganzjahresleistung
  • Mehr Abstand zwischen Modulreihen nötig
  • Weniger Module pro m², aber höhere Leistung pro Modul

Ausrichtung: Süden vs. Ost-West im Winter

Südausrichtung ist im Winter unschlagbar – sie nutzt die tiefstehende Mittagssonne optimal. Ost-West-Anlagen haben im Winter etwa 10-15 % weniger Ertrag, bieten aber im Sommer Vorteile durch längere Erzeugungszeiten.

Wie viel Eigenverbrauch deckt die Solaranlage im Winter realistisch ab?

Eine gut dimensionierte Photovoltaikanlage mit Speicher kann im Winter bis zu zwei Drittel des Haushaltsstroms decken, ohne Speicher sind es 15-30 %. Das ist oft ausreichend für Homeoffice und tägliches Kochen. Laufen große Stromverbraucher wie Waschmaschine reicht das meist aus, Abendspitzen benötigen aber zusätzlichen Netzstrom oder einen Speicher.

Ein typisches Beispiel (grobe Richtwerte): Familie mit 4.000 kWh Jahresverbrauch, 10 kWp PV-Anlage, 10 kWh Speicher. Im Dezember produziert die Anlage etwa 250 kWh, der Haushalt verbraucht etwa 400 kWh. Mit intelligentem Energiemanagement können 60-70 % des Verbrauchs gedeckt werden.

5 Tipps, um Photovoltaik im Winter bestmöglich zu nutzen

Tipp 1: Solaranlage mit Speicher

Ein typisches Szenario: Während Sie tagsüber unterwegs sind, produziert Ihre Photovoltaikanlage fleißig Solarstrom. Da Sie den selbst erzeugten Strom nicht direkt verbrauchen können, wird er ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung in Höhe von ca. 8 Cent pro Kilowattstunde.

Abends kommen Sie dann nach Hause und verbrauchen Strom. Da es Winter und schon dunkel ist, produziert Ihre PV-Anlage keinen Strom mehr und Sie beziehen den Strom aus dem öffentlichen Stromnetz, der natürlich deutlich teurer ist als selbst produzierter Strom.

Für dieses Szenario gibt es eine einfache Lösung: eine Solaranlage mit Speicher. Damit wird Ihr tagsüber produzierter, kostenloser Solarstrom einfach im Stromspeicher gespeichert. Wenn Sie dann abends nach Hause kommen, können Sie ihn einfach nutzen. Keine Mehrkosten, keine verlorene Ersparnis.

Die finanziellen Vorteile einer PV-Anlage mit Speicher können wir durch eine einfache Rechnung deutlich machen:

ohne Speicher mit Speicher
Eigenverbrauchsanteil 20 % 46 %
Autarkiegrad 35 % 72 %
Nutzbarer Solarstrom 2.000 kWh 4.600 kWh
Netzeinspeisung 8.000 kWh 5.400 kWh
Reststrombedarf 4.000 kWh 1.400 kWh
Stromkosten 1.400 € 490 €
Einspeisevergütung 628,80 € 424,44 €
Verbleibende Stromkosten 771,20 € 65,56 €
Berechnungen für 10 kWp PV-Anlage mit 10 kWh Stromspeicher bei einem Stromerzeugung von 10.000 kWh pro Jahr und einem Jahresstromverbrauch von 6.000 kWh. Annahmen: Stromkosten 35 Cent/kWh, Einspeisevergütung 7,86 Cent/kWh.

Tipp 2: Bifaziale Solarmodule

Bifaziale Solarmodule nutzen Sonnenlicht von beiden Seiten. Das heißt, dass die Rückseite auch Licht einfängt, das von der Umgebung reflektiert wird. Dadurch haben Hausbesitzer eine höhere Energieausbeute. Gut zu wissen: Enpal verbaut ausschließlich bifaziale Solarmodule.

Wie oben angedeutet, kann Schnee aufgrund der starken Reflexionsfähigkeit („Albedo-Effekt“) sogar dazu beitragen, dass die Solarmodule zusätzlichen Strom produzieren. Das ist vor allem bei PV-Anlagen auf Flachdächern der Fall, weil die Module dort aufgeständert sind.

Ein Schaubild, das zeigt, dass monofaziale Solarmodule nur Licht über die Vorderseite aufnehmen, während bifaziale Solarmodule auch Licht über die Rückseite aufnehmen
Bifaziale Solarmodule produzieren auch Strom mit dem Licht, das über die Rückseite eingefangen wird.

Tipp 3: Große PV-Anlage

Generell gilt bei Solaranlagen: Dachfläche vollmachen! Denn wer die Solarenergie nutzt und mehr Strom produziert, maximiert seine Unabhängigkeit und die Einnahmen durch die Einspeisevergütung oder Direktvermarktung

Im Winter wird dieser Grundsatz noch wichtiger, weil eine größere PV-Anlage auch bei geringerer Strahlungsintensität im Winter im Idealfall noch so viel Strom produziert, dass ein guter Teil der benötigten Strommenge selbst produziert wird. So kann ein möglicher Ertragsverlust gut ausgeglichen werden.

Mehr über die Dimensionierung einer PV-Anlage erfahren Sie hier: Photovoltaik Größe

Tipp 4: Verbraucher zur passenden Tageszeit anstellen

Sie haben keinen Solarstromspeicher bei Ihrer Solaranlage? Dann achten Sie im Winter besonders darauf, dass Waschmaschine, Spülmaschine und andere große Haushaltsgeräte, die viel Strom verbrauchen, am besten tagsüber laufen, wenn Ihre PV-Anlage Strom produziert. So profitieren Sie auch im Winter weiterhin von der Kraft Ihrer Photovoltaikanlage.

Tipp 5: Energiemanager nutzen

Mit einem intelligenten Energiemanager wie Enpal.One wird der Solarstrom optimal im Haushalt verteilt. So können Sie sich ganz ohne Mehraufwand darauf verlassen, dass Ihre Stromkosten möglichst gering gehalten werden.

Und nicht vergessen: Strom sparen

Ob Wintermonat oder Sommermonat: Wer grundsätzlich darauf achtet, möglichst sparsam mit Energie umzugehen, spart sich über die Zeit nicht nur viel Geld, sondern schont auch noch die Umwelt. 

Mögliche Maßnahmen reichen vom Kauf besonders energieeffizienter Haushaltsgeräte über den Einsatz von smarten Thermostaten für die Heizung bis hin zur Installation einer Solaranlage.

Unsere beliebtesten Stromspar-Tipps finden Sie hier: Strom sparen

Photovoltaik und Heizen im Winter

Heizen mit Photovoltaik geht auch im Winter! Wer seine Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe oder Elektroheizung nutzt, kann natürlich auch in den Wintermonaten einen Teil der Solarenergie dafür nutzen. Dass die PV-Anlage den gesamten für das Heizen benötigten Strom erzeugt, ist sehr unwahrscheinlich. Aber jede genutzte Kilowattstunde Solarstrom spart Ihnen Geld, macht Sie unabhängiger und schont auch noch die Umwelt.

Fazit: Photovoltaik lohnt sich auch im Winter!

Immer wieder fragen Hausbesitzer sich, wie sehr sich der Winter auf Ihre Photovoltaikanlage auswirkt. Unterm Strich braucht man sich aber keine Sorgen machen: PV-Anlagen erzeugen auch in den Wintermonaten Strom. Mit einem Stromspeicher kann man den Solarstrom nutzen, wann man möchte oder er wird z. B. für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt. Im „schlimmsten Fall“ wird er ins Stromnetz eingespeist und man erhält dafür eine Einspeisevergütung.

Wichtig: Es ist in der Regel nicht notwendig und zu gefährlich, die Solaranlage von einer Schneedecke zu befreien. Auch die Schneelast ist für Solarmodule in den allermeisten Fällen überhaupt kein Problem.

Es gilt also auch im Winter: Der beste Zeitpunkt für die Anschaffung einer Solaranlage war gestern, der zweitbeste ist heute!

Finden Sie hier in einer Minute raus, ob sich eine Solaranlage auch für Ihr Haus lohnt:

Häufig gestellte Fragen zu Photovoltaik im Winter

Funktioniert Photovoltaik auch bei Minusgraden?

Ja, Solarmodule arbeiten bei Kälte sogar effizienter als bei Hitze. Sie sind für Temperaturen von -40°C bis +85°C ausgelegt.

Wie viel Strom produziert eine 10 kWp-Anlage im Winter?

Etwa 882-970 kWh in den Monaten Dezember bis Februar, je nach Region und Wetter.

Muss ich Schnee von den Modulen entfernen?

Nein, das ist meistens gefährlich und unwirtschaftlich. Module reinigen sich durch Neigung und Erwärmung meist selbst.

Lohnt sich ein Stromspeicher für den Winter?

Ja, besonders für Haushalte mit hohem Abendverbrauch. Die Batterie speichert den knappen Winterstrom für die dunklen Stunden.

Kann ich meine Wärmepumpe mit Solarstrom betreiben?

Ja, das funktioniert sehr gut. Eine 15-20 kWp-Anlage kann einen Großteil des Wärmepumpen-Stroms liefern.

Welche Förderungen gibt es für winteroptimierte PV-Anlagen?

Spezielle Winter-Förderungen gibt es nicht, aber hochwertige Komponenten und Monitoring-Systeme werden über die Standard-Programme gefördert. Die KfW und regionale Programme unterstützen besonders effiziente Anlagen.

Wie sinnvoll ist ein Stromspeicher im Winter?

Ein Stromspeicher ist im Winter besonders wertvoll, da er den knappen Solarstrom für die dunklen Abendstunden speichert. Die Wirtschaftlichkeit steigt mit der Speichergröße und dem Eigenverbrauch.

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