Ein Montagesystem bezeichnet die Gesamtheit der für die PV-Montage notwendigen Komponenten. Je nach Art des Daches bzw. Montageort können sich die Komponenten etwas unterscheiden. Zu den wichtigsten Bestandteilen der Montagesysteme zählen Profilschienen, diverse Klemmen und Schrauben sowie Dachhaken und weitere Kleinteile, die ggf. bei einer Montage notwendig sind.
Innerhalb der PV-Montagesystemen unterscheidet man prinzipiell nach den folgenden Arten:
Aufdach-Systeme
Aufdach-Montagesysteme werden vor allem bei Schrägdächern eingesetzt, um die Solarmodule sicher auf den Dachziegeln zu befestigen. Damit ist dies für typische Einfamilienhäuser die am häufigsten eingesetzte Art von Montagesystem. Diese Art der Montage eignet sich für Dächer mit einer Neigung zwischen 20 und 60 Grad. Wichtig ist, dass sich das Dach in einem guten Zustand befindet und in den nächsten 20 bis 25 Jahren nicht erneuert werden muss. Sonst müsste die Photovoltaikanlage während ihrer Betriebszeit demontiert werden, was einen erheblichen Aufwand verursacht.
Normalerweise werden Photovoltaikmodule auf dem Dach im Hochformat installiert. In einigen Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, die Module im Querformat (Landscape) zu installieren, um Verschattungsverluste zu minimieren oder die verfügbare Dachfläche optimal zu nutzen.
Indach-Systeme
Indach-Montagesysteme sind eine Alternative zur Schrägdachmontage, bei der das Montagesystem die bestehende Dachhaut ersetzt. Dabei werden einige Dachziegel entfernt, um die PV-Module direkt auf der Dachkonstruktion zu montieren. Diese Art der Installation ermöglicht eine nahtlose Integration der Module in die Dachhaut, wodurch ein besonders ästhetisches Gesamtbild entsteht.
In der Praxis haben Indachsysteme bewiesen, dass sie genauso dicht sind wie ein herkömmliches Ziegeldach. Sie sind jedoch teurer als die Schrägdachmontage und werden daher seltener gewählt.
Blechdach-Monatagesysteme
Um ein Montagesystem für ein Blechdach zu befestigen, müssen statt Dachhaken lange Schrauben, sogenannte Stockschrauben, verwendet werden. Diese durchdringen das Blech und werden dann auf den Sparren verschraubt. Es gibt jedoch auch spezielle Montagesysteme für Well- und Trapezblech, bei denen kurze und kompakte Montageschienen direkt auf das Blech geschraubt werden. Diese Systeme sind besonders wirtschaftlich und zeitsparend zu montieren.
Flachdach-Systeme
Dächer mit einer Neigung von 10 Grad oder weniger gelten als Flachdach. Hier ist die Installation eines Flachdachmontagesystems erforderlich. Diese Systeme ermöglichen nämlich eine Aufständerung der Module, um den geringen Neigungswinkel auszugleichen. Obwohl die optimale Ausrichtung für Photovoltaikanlagen bei etwa 30 Grad Süd liegt, werden die meisten Module auf Flachdächern in einem Winkel von nur 10 bis 15 Grad installiert. Dies reduziert die Verschattung und spart Materialkosten, während die Ertragseinbußen durch den geringeren Neigungswinkel gering bleiben. Flachdachanlagen können entweder komplett nach Süden ausgerichtet oder als Ost-West-Anlage installiert werden. Während Südanlagen die höchsten Jahreserträge erzielen, produzieren Ost-West-Anlagen gleichmäßig über den Tag verteilt Strom. Dadurch kann der Ertrag der Anlage besser genutzt und der Eigenverbrauch von Solarstrom erhöht werden.
Damit Flachdachanlagen bei starkem Wind nicht verrutschen oder abheben, werden sie häufig mit Steinen oder Kies-Säcken beschwert. Eine einfache, alternative Methode der Beschwerung ist die Verwendung von Montagewannen. Dabei werden die Module auf mit Kies gefüllte Kunststoffwannen geschraubt. Da jedes Modul frei positioniert werden kann und nicht in Modulreihen fixiert ist, eignen sich Montagewannen vor allem für kleinere Anlagen auf Garagen oder Bungalows.
Freiflächen-Systeme
Freiflächen-Montagesysteme werden hauptsächlich bei Großanlagen eingesetzt. In der Regel werden die Solarmodule nach Süden ausgerichtet und in mehreren Reihen montiert. Um Verschattungen zu vermeiden, werden ähnlich wie bei Flachdachanlagen Abstände zwischen den Reihen eingehalten. Um die zur Verfügung stehende Fläche optimal auszunutzen, werden häufig mehrere Module übereinander montiert. Für die optimale Befestigung werden meist Pflöcke in den Boden gerammt, an denen dann die Metallschienen zur Aufständerung befestigt werden.