Der Spotmarkt kann genutzt werden, um Strom kurzfristig günstig einzukaufen und teurer zu verkaufen. Wir erklären, wie das funktioniert.
Der Spotmarkt ist der Markt, an dem der kurzfristige Stromhandel für den aktuellen oder nächsten Tag betrieben wird. So kann man hier z. B. Strom für den nächsten Tag oder die nächsten 15 Minuten kaufen.
Das Gegenstück zum Spotmarkt ist der Terminmarkt. Hier wird Strom bis zu zehn Jahre im Voraus gehandelt.
Spotgeschäfte können an der Strombörse und „Over-the-Counter“ („über die Ladentheke“; Direktvertrag zwischen Käufer und Verkäufer) gemacht werden.
Die kurzfristigen Stromgeschäfte helfen Stromversorgern dabei, falsch kalkulierte Strommengen kurzfristig auszugleichen. Auch als Privatperson kann man davon profitieren (mehr dazu unten). Grundsätzlich unterscheidet man am Spotmarkt zwischen Stromgeschäften für den nächsten Tag („Day-Ahead“) und den aktuellen Tag („Intraday“).
Im Day-Ahead-Handel („Handel für den nächsten Tag“) wird Strom für den nächsten Tag gehandelt. Bis 12 Uhr des Vortags können die Stromkäufer und -verkäufer ihre Gebote abgeben, kurz danach wird der endgültige Preis dann nach dem Merit-Order-Prinzip bekanntgegeben. Aufgrund verschiedener kurzfristiger Einflüsse ist der Day-Ahead-Handel relativ unvorhersehbar, kann jedoch zugunsten von Haushalten genutzt werden - Stichwort negativer Strompreis und dynamischer Stromtarif (mehr dazu unten).
Im Intraday-Handel („Handel für den gleichen Tag“) wird Strom für den gleichen Tag gehandelt. Fünf Minuten nach dem Kauf kann der Strom hier schon geliefert werden. Auch hier sind die Strompreise sehr unterschiedlich und hängen z. B. vom tagesaktuellen Wetter ab. Diese Preisschwankungen kann man als Privathaushalt nutzen, um die Stromkosten zu optimieren (mehr dazu unten).
Der Anteil der erneuerbaren Energie im Strommix nimmt stetig zu und liegt mittlerweile bei ca. 60 % – das berichtet das Statistische Bundesamt.
Das beeinflusst auch die Strompreise am Spotmarkt. Denn wenn viel Wind- oder Sonnenenergie erzeugt wird, ist der Strom besonders günstig. Wenn hingegen vor allem Strom aus fossilen Energieträgern im Netz ist, dann ist der Strom teurer, weil die Produktion von fossilem Strom deutlich teurer ist. Besonders teuer wirds in einer sogenannten „Dunkelflaute“. Das sind gelegentlich vorkommende Zeiten, in denen es dunkel und windstill ist. Der hohe Anteil an fossilem Strom führt dann zu hohen Preisen am Spotmarkt.
Tendenziell kann der Strompreis dank des steigenden Anteils erneuerbarer Energien also sinken.
Stromversorger nutzen den Spotmarkt vor allem, um kurzfristig benötigte Strommengen einzukaufen oder überschüssigen Strom zu verkaufen. Um als Privatperson vom Spotmarkt zu profitieren, braucht man den richtigen Stromanbieter und/oder die richtige Energielösung.
Einerseits geht das über einen dynamischen Stromtarif. Diese Stromtarife haben dynamische Preise, die sich an den Börsenpreisen orientieren. Das führt dazu, dass der Strom insgesamt günstiger sein kann als mit einem festen Stromtarif. Mehr dazu hier: Dynamischer Stromtarif
Andererseits kann man den Spotmarkt auch nutzen, um Strom zu verkaufen. Wer zum Beispiel eine eigene Solaranlage mit einem Stromspeicher und einem intelligenten Energiemanager wie Enpal.One hat, kann seinen gespeicherten Strom genau dann an der Strombörse verkaufen, wenn der Preis hoch ist - zum Beispiel während einer Dunkelflaute. Gleichzeitig kann Strom dann gekauft werden, wenn er besonders günstig ist oder sogar ein negativer Strompreis vorliegt. Unterm Strich heißt das: niedrigere Stromkosten.
Hier können Sie sich zur Solaranlage mit Speicher und Enpal.One beraten lassen: