Am Terminmarkt sichern Stromversorger die langfristige Stromversorgung ab. Wir erklären, wie genau der Terminmarkt funktioniert und welche Vor- und Nachteile er hat.
Am Terminmarkt werden langfristige Stromgeschäfte für einen definierten Zeitraum in der Zukunft gemacht. Das geht entweder an der Strombörse oder direkt „Over-the-Counter“ („über die Ladentheke“; Direktvertrag zwischen Verkäufer und Käufer). Der Terminmarkt ermöglicht also eine langfristige Planung - er hilft dabei, die Stromversorgung zu sichern und das aktuelle Preisniveau zu halten. Das erhöht die Sicherheit, sorgt aber auch für weniger Flexibilität (mehr dazu unten).
Das Gegenstück zum Terminmarkt ist der Spotmarkt. Hier wird Strom bis zu fünf Minuten vor Lieferbeginn gehandelt.
Am Terminmarkt wird mit Terminkontrakten gehandelt. Das sind Verträge, in denen die Lieferung einer bestimmten Strommenge für einen bestimmten Terminzeitraum in der Zukunft vereinbart wird. Man nennt diese Terminkontrakte auch „Futures“.
Terminkontrakte bzw. Futures beziehen sich nicht auf ein konkretes Datum, sondern auf einen konkreten Zeitraum. Man unterteilt in:
Mit Week-Futures kann man z. B. Strom für die maximal nächsten fünf Wochen handeln, mit Month-Futures für die maximal nächsten zehn Monate.
Außerdem unterteilt man zwischen „Baseload-Futures“ und „Peakload-Futures“. Baseload-Futures sollen den Stromgrundbedarf zu jeder Tageszeit abdecken, Peakload-Futures sind speziell für die Spitzenverbrauchszeiten (montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr).
Der größte Vorteil des Terminmarktes: Sicherheit. Beide Vertragsparteien können den Strompreis fixieren und wissen genau, dass das der Preis ist, den sie in dem festgelegten Zeitraum bezahlen. Das kann sehr wertvoll sein, wenn die Strompreise stark schwanken oder es externe Einflüsse gibt, die den Strompreis beeinflussen könnten. Gleichzeitig sichern die Stromkäufer ihre Versorgung ab und die Verkäufer können sicherstellen, dass sie eine gewisse Strommenge zu einem gewissen Mindestpreis verkaufen.
Bei den Nachteilen muss man klar sagen: Langfristige Termingeschäfte sind eine Zukunftswette. Man spekuliert darauf, dass der vereinbarte Preis im Vergleich zum Preis in der Zukunft vorteilhaft ist und man im Nachhinein keinen schlechten Deal gemacht hat. Sollte sich der Preis zum Zielzeitraum ändern, kann man die Strompreisveränderungen nicht mehr nutzen. Auch auf eventuelle Veränderungen in der Nachfrage kann man nicht gut reagieren. Dadurch können den Käufern oder Verkäufern finanzielle Vorteile entgehen. Diese kann man mit dem Day-Ahead-Handel und dem Intraday-Handel besser nutzen.
Vom Terminmarkt hat man als Privatperson leider nichts. Aber mit dem richtigen Stromanbieter und/oder der richtigen Energielösung kann man vom Stromhandel am Spotmarkt profitieren. Stromversorger nutzen den Spotmarkt, um kurzfristig benötigte Strommengen einzukaufen oder überschüssigen Strom zu verkaufen.
Davon kann man profitieren, wenn man einen dynamischen Stromtarif hat. Diese Stromtarife haben dynamische Preise, die sich an den Börsenpreisen orientieren. Das führt dazu, dass der Strom insgesamt günstiger sein kann als mit einem festen Stromtarif. Mehr dazu hier: Dynamischer Stromtarif
Andererseits kann man den Spotmarkt auch nutzen, um Strom zu verkaufen. Wer zum Beispiel eine eigene Solaranlage mit einem Stromspeicher und einem intelligenten Energiemanager wie Enpal.One hat, kann seinen gespeicherten Strom genau dann an der Strombörse verkaufen, wenn der Preis hoch ist. Gleichzeitig kann Strom dann gekauft werden, wenn er besonders günstig ist oder sogar ein negativer Strompreis vorliegt. Unterm Strich heißt das: niedrigere Stromkosten.
Hier können Sie sich zur Solaranlage mit Speicher und Enpal.One beraten lassen: