Ein virtuelles Kraftwerk ist ein Netz von vielen intelligent gesteuerten Stromerzeugern, Stromspeichern und Stromverbrauchern, das zusammen ein konventionelles Kraftwerk ersetzen soll. Um die Idee dahinter zu verstehen, vergleichen wir konventionelle Kraftwerke mit virtuellen Kraftwerken.
Ein konventionelles Kraftwerk, wie z. B. ein Kohle- oder Atomkraftwerk, ist ein großes, einzeln verwaltetes Kraftwerk, das mit fossilen Energieträgern viel Energie erzeugt. Sie werden so eingestellt, dass sie kontinuierlich und planbar Energie erzeugen. Man kann sie aber nicht “mal eben schnell hoch- oder herunterfahren” – deswegen können sie nur schlecht auf Änderungen im Energiebedarf reagieren.
Ein moderner Haushalt erzeugt Strom mit der eigenen Photovoltaikanlage, speichert diesen in einem Stromspeicher und verbraucht ihn z. B. mit einer Wärmepumpe. Dabei wird der Stromverbrauch von einem Energiemanager im Haus intelligent gesteuert. Dadurch ist ein moderner Haushalt sozusagen ein Mini-Kraftwerk.
Wenn man ganz viele von diesen Mini-Kraftwerken verbindet und gesamtheitlich intelligent aussteuert, dann hat man ein virtuelles Kraftwerk. Solch ein virtuelles Kraftwerk kann die Leistung eines konventionellen Kraftwerks ersetzen, ist dabei aber deutlich flexibler. Das ist gut für das Stromnetz und senkt die Energiekosten der Haushalte, die Teil des virtuellen Kraftwerks sind (mehr dazu unten).
Um ein virtuelles Kraftwerk aufzustellen, muss man Stromerzeuger, Stromspeicher und Stromverbraucher vernetzen. Anschließend muss man sie konstant überwachen und steuern, um im richtigen Moment agieren und die Vorteile eines virtuellen Kraftwerks nutzen zu können. Um die Funktionen eines virtuellen Kraftwerks besser zu verstehen, verwenden wir ein Beispiel und reisen in die fiktive Stadt Solardorf.
In Zukunftsstadt gibt es einen Stadtteil, der besonders fortschrittlich ist: Solardorf. In Solardorf haben alle Haushalte eine eigene PV-Anlage auf dem Dach und einen Stromspeicher im Haus. Außerdem haben viele eine Wärmepumpe und eine E-Auto-Ladestation. Die Stromerzeugung und der Stromverbrauch wird in jedem Haushalt von einem Smart Meter überwacht. Das ist ein intelligenter Stromzähler, der mit einem Energiemanager verbunden ist. Dadurch kann der Stromfluss in jedem Haushalt so gesteuert werden, dass die Stromkosten möglichst gering sind.
Enpal, der Stromanbieter in Solardorf, verdient für jeden Haushalt Geld mit dem Stromhandel und Lastenmanagement. Das funktioniert zum Beispiel so:
Netzdienstleistungen: Es ist unerwartet sonnig und an der Börse gibt es einen negativen Strompreis. Jetzt ist so viel Strom im Netz, dass es droht, zu überlasten. Wenn noch Platz im Speicher ist, wird dieser mit Netzstrom aufgeladen und stabilisiert dadurch das Stromnetz. Da man dem Netzbetreiber geholfen hat, das Stromnetz stabil zu halten („Netzdienstleistung“), wird man von ihm dafür vergütet.
Enpal hat eine Idee für Solardorf: Wenn man alle Haushalte zusammen steuern kann, dann kann man noch bessere Preise an der Strombörse erzielen und noch mehr dabei helfen, die Netzstabilität zu gewährleisten. In anderen Worten: Wenn Solardorf sich zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließt, können alle Haushalte noch mehr Geld verdienen.
So funktioniert ein virtuelles Kraftwerk. Dabei müssen die Haushalte nicht in einer Nachbarschaft stehen. Enpal zum Beispiel verbindet schon heute tausende Haushalte in ganz Deutschland zu einem virtuellen Kraftwerk.
Wie im Beispiel oben erklärt, kann ein virtuelles Kraftwerk dank Stromhandel und Netzdienstleistungen Geld für die individuellen Haushalte verdienen und den Stromverbrauch innerhalb eines Haushalts optimieren. Durch diese beiden Effekte können die Energiekosten stark reduziert werden. In der Übersicht:
Mit den durch das virtuelle Kraftwerk generierten Optimierungen und Einnahmen kann man die eigenen Energiekosten also stark senken.
Ziel der Energiewende ist es, dass das Stromnetz komplett mit erneuerbaren Energien läuft. Obwohl an sich genug Solar- und Windenergie erzeugt werden kann, ist die Erzeugung je nach Wind und Wetter volatil. Deshalb muss die erzeugte erneuerbare Energie zwischengespeichert werden können. Denn so kann man, je nach Bedarf, Strom ins Netz geben oder Strom aus dem Netz nehmen. Das ist essenziell, um Stromnetze auch mit erneuerbaren Energien stabil zu halten und die Stromversorgung in Deutschland zu gewährleisten.
Nun wäre es unrealistisch und nicht sinnvoll, wenn man nur riesige, zentralisierte Batterieparks hätte, in denen die Energie gespeichert wird. Stattdessen kann man die vielen einzelnen Batteriespeicher in den Haushalten gesamtheitlich überwachen und netzdienlich steuern.
Nicht zu vergessen: Virtuelle Kraftwerke erzeugen die Energie im Normalfall mit erneuerbaren Energieträgern, sodass der CO₂-Ausstoß deutlich geringer ist als bei fossilen Kraftwerken.
Auch Enpal schließt die Haushalte mit Enpal Energielösungen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen, um die Energiekosten langfristig zu senken. In Zusammenarbeit mit Flexa bauen wir so Stück für Stück das größte virtuelle Kraftwerk Europas auf.
Hier finden Sie heraus, ob auch Sie Teil des virtuellen Kraftwerks von Enpal werden können: