Solarstromspeicher sind Akkus, die speziell für die Nutzung mit Photovoltaikanlagen gebaut werden. Sie speichern den tagsüber erzeugten Solarstrom, damit er auch nachts oder bei stark bewölktem Himmel genutzt werden kann. Die häufigsten Typen dieser Stromspeicher sind Blei-Säure und Lithium-Ionen-Akkus – Solarbatterien, die sich in mehreren Gesichtspunkten unterscheiden (mehr dazu weiter unten).
Warum einen Solarstromspeicher nutzen? - Die Vorteile
Wer den Klimawandel ernst nimmt, für den ist eine Solaranlage sowieso schon eine logische Entscheidung. Denn wer seinen eigenen Solarstrom produziert, versorgt sich selbst mit sauberer, nachhaltiger Energie. Solarenergie ist nämlich emissionsfrei und stößt weder Partikel, noch CO2 aus. Um wirklich 100 % des produzierten Solarstroms nutzen zu können, bilden dann Solarstromspeicher und zusätzlich ggf. Strom Clouds eine gute Ergänzung.
Zur Illustration einmal die „Einspeisemethode“ als Gegenbeispiel: Wer keinen Speicher besitzt, kann den produzierten Strom entweder genau im Moment der Produktion selbst nutzen oder speist ihn ins Netz ein und erhält dafür eine Einspeisevergütung vom Netzbetreiber. Das Problem: Tagsüber wird am meisten Strom produziert, aber am wenigsten Strom verbraucht, weil die meisten Menschen erst abends zu Hause sind. Erst dann werden TV, Ofen, Herd, Waschmaschine, Trockner etc. wirklich genutzt. Deshalb wird der Großteil des tagsüber produzierten Stroms für ca. 8,1 ct/kWh ins Netz eingespeist (Stand: Juni 2024).
Abends muss dann externer Strom für ca. 40 ct/kWh gekauft werden (Quelle: BDEW, Stand: Juni 2024). Für jede kWh, die man einspeist und abends wieder „zurückkauft“ zahlt man also 31,8 Cent. Zugegeben sind 31,8 Cent pro kWh besser als 40 Cent, aber wer einen Speicher besitzt, kann den eigenen Strom zu 100 % nutzen und das kostenlos. So muss weniger oder gar kein externer Strom dazugekauft werden.
Ein Solarstromspeicher zusammen mit einem Smart Meter ermöglicht es Photovoltaikbesitzern übrigens von negativen Strompreisen zu profitieren. Dabei kann zu den richtigen Zeit der eigene Strom am Strommarkt gekauft und verkauft werden, wenn er besonders günstig ist oder zu bestpreisen eingespeist werden kann.
Die Nachteile der Solarstromspeicher
Solarstromspeicher sind alles andere als günstig. Ein durchschnittlicher Speicher mit 6 kWh Speichervolumen kostet etwa 8.000 €. So eine Summe als Anfangsinvestition aufzubringen, ist für viele eine große Hürde.
Ein weiter Punkt ist die Lebensdauer der Energiespeicher. Zwar halten Lithium-Ionen-Batterien heute schon 10 - 15 Jahre, doch Solaranlagen sind bis zu 35 Jahre nutzbar. Damit müsste man mehrere Akkus kaufen, um seinen Strom über die gesamte Lebensdauer der Anlage speichern zu können. Dies kann unter Umständen doch weniger rentabel sein, als den Strom einfach ohne Speicher ins Netz einzuspeisen.
Darüber hinaus gibt es in puncto Umweltschutz einen weiteren oft genannten Einwand. Die Entsorgung der Speicher ist nicht immer umweltfreundlich. Besonders die günstigen Blei-Säure-Akkus mit geringer Lebensdauer müssen innerhalb der Lebenszeit einer Solaranlage mehrmals gekauft und entsorgt werden. Das belastet die Umwelt mehr als man denkt.
Solarstromspeicher: Pro, Kontra und Fazit
Wie man sieht, erfordert der Kauf eines Solarstromspeichers eine nicht unbeachtliche Summe Geld. Ob sich die Anschaffung im Einzelfall wirklich lohnt, hängt dabei von vielen verschiedenen Faktoren ab. Nicht zuletzt sind die Lebensdauer und Leistung der PV-Anlage wichtige Kriterien.
Wenn Sie sich einen Solarstromspeicher anschaffen wollen, sollten Sie unbedingt die Kriterien im nächsten Abschnitt anschauen und sich die Tipps zu Herzen nehmen. Wenn Sie hingegen erst noch auf neuere Technologien warten wollen, sind Sie auch hiermit gut beraten. Denn von Jahr zu Jahr werden die Speicher besser und dabei sogar noch günstiger.
Im Enpal Angebot sind auf Wunsch übrigens ein Stromspeicher mieten oder kaufen und eine Wallbox enthalten. Möchten Sie noch dazu die Kosten der Anschaffung, der Reparatur und der Versicherung eliminieren, können Sie auch eine Solaranlage mieten anstatt die Solaranlage kaufen. Um mehr zu erfahren, können Sie hier eine kostenlose Anfrage stellen oder hier über die Vor- und Nachteile beider Optionen lesen: Solaranlage kaufen vs. mieten?
Wie viel kostet ein Solarstromspeicher?
Solarstromspeicher kosten momentan ca. 1.300 € pro kWh. Ein durchschnittlicher Speicher mit 6 kWh Speichervolumen kostet dabei also ca. 8.000 €. Die Kosten für den Speicher machen einen großen Teil der Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage aus.
Die Kosten hängen jeweils nicht nur von der Speichergröße, sondern auch vom Wirkungsgrad, der Lebensdauer und anderen Kriterien ab.
Auch interessant: Stromspeicher Förderung und Photovoltaik Förderung
Welche Kriterien müssen beim Solarstromspeicher Kaufen beachtet werden?
Bei der Auswahl eines Solarstromspeichers sollten Sie nicht nur auf den Preis achten. Entscheidend sind vor allem auch die folgenden Aspekte:
- Speichergröße
- Wirkungsgrad
- Lebensdauer
- Maximale Entladetiefe
- Anzahl der Ladezyklen
- Speicherankopplung
Die Speichergröße
Die Speichergröße gibt an, wie viel Energie maximal gespeichert werden kann. Gemessen wird dies in der Einheit kWh. Eigenheime brauchen in der Regel einen Solarstromspeicher mit Speichervolumen zwischen 3 und 10 kWh, um den täglich produzierten Solarstrom zu speichern.
Generell hängen die Größe und der Preis des Speichers proportional zusammen. Je mehr Sie speichern wollen, desto teurer ist Ihr benötigter Speicher. Um den richtigen Speicher für Ihren Haushalt auszuwählen, können Sie folgende Faustregeln nutzen:
Wenn Sie also jährlich ca. 4.000 kWh verbrauchen, empfiehlt sich die Anschaffung einer 5 kWp (5.000 Wp) Anlage.
Falls Sie Ihren aktuellen Stromverbrauch nicht kennen, können Sie ihn mit unserem Stromverbrauchsrechner schnell ermitteln.
Es lohnt sich nicht, die gesamte Energie des Tages zu speichern, weil tagsüber schon einiges an Energie für die Tiefkühltruhe, den Kühlschrank und zahlreiche Geräte genutzt wird, die auf Standby sind. Außerdem sind Speicher mit größerer Kapazität viel teurer. Um die maximale Rentabilität zu erreichen, sollte die Speicherkapazität deshalb immer voll ausgenutzt werden. Hin und wieder etwas überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen ist besser, als einen zu großen Speicher zu haben, der oft nicht volllädt und dabei ein Vermögen gekostet hat.
Der Wirkungsgrad eines Solarstromspeichers
Der Wirkungsgrad gibt an, wie effizient die Energieübertragung zwischen Solarstrom und chemischer Energie ist. In anderen Worten beschreibt der Wirkungsgrad das Verhältnis zwischen nutzbarer Energie im Speicher und dem ursprünglich zugeführten Solarstrom. Dieses Verhältnis wird in Prozent angegeben.
Stromspeicher aus Blei haben einen Wirkungsgrad von etwa 70 bis 85 %, während Lithium-Speicher meistens über einen Wirkungsgrad von 90 bis 98 % verfügen. Somit sind Lithium-Speicher effizienter und verlieren weniger Energie in der Umwandlung.
Wie lang ist die Lebensdauer eines Solarstromspeichers?
Natürlich hängt die Lebensdauer des Solar-Akkus immer von seiner Qualität ab. Davon abgesehen beträgt die durchschnittliche Lebensdauer von Blei-Speichern jedoch circa 5 - 10 Jahre. Bei den Lithium-Speichern kann man etwa mit 10 - 15 Jahren rechnen.
Weil PV-Anlagen eine Lebensdauer von 20 bis 35 Jahren haben, müssen in dieser Zeit mehrere Solarstromspeicher gekauft werden. Deshalb lohnt es sich durchaus, zu den Speichern mit längerer Lebensdauer zu greifen. Auch wenn der Anschaffungspreis teurer ist, sind sie auf die lange Sicht oft rentabler, da hier nur zwei Speicher statt drei bis vier benötigt werden.
Maximale Entladetiefe eines Solarstromspeichers
Mit Entladetiefe wird der DoD-Wert (engl. Depth of Discharge) bezeichnet. 100 % Entladetiefe steht also für einen völlig leeren Speicher und 0 % für einen vollen Speicher. In der Praxis wird die maximale Entladetiefe als Angabe für die nutzbare Speicherkapazität genutzt, da die Solarstromspeicher meistens nicht komplett entladen werden können.
Bei einer maximalen Entladetiefe von 95 % bleiben beispielsweise 5 % der gespeicherten Energie immer im Speicher, um die Lebensdauer des Speichers zu wahren. Komplette Entladungen beanspruchen die Speicher nämlich sehr stark, was die Lebensdauer der Speicher drastisch verkürzen würde.
Achten Sie deshalb vor einem Kauf gut auf den DoD-Wert der Solarspeicher, denn dieser gibt an, wie viel Prozent der Energie vom Gesamtspeichervolumen genutzt werden kann.
Die Anzahl der Ladezyklen
Ein Ladezyklus ist jede vollständige Entladung des Solarstromspeichers bis zur maximalen Entladetiefe. Man zählt übrigens nicht nur die vollständigen Entladungen, sondern auch die aufaddierten Entladungen als ein Zyklus. Das heißt, dass ein Speicher mit 99 % maximaler Entladetiefe auch einen kompletten Ladezyklus hinter sich hat, wenn er dreimal um 33 % entladen wurde. Auch wenn er zwischenzeitlich wieder komplett aufgeladen wurde, zählt dies als ein Ladezyklus.
Die Lebensdauer eines Solarstromspeichers bezieht sich tatsächlich nicht nur auf die Anzahl der Jahre, die er verwendet wird, sondern auch auf die Anzahl der Ladezyklen, die er hinter sich hat. Je mehr Ladezyklen durchlaufen werden, desto geringer wird die maximale Speicherkapazität und desto höher wird die Anfälligkeit für Probleme.
Pro Jahr durchlebt ein Solarstromspeicher im Schnitt 200 Ladezyklen. Eine Lebensdauer von 2.000 Voll-Ladezyklen entsprechen also einer Nutzung von ca. 10 Jahren.
Speicherankopplung
Weil Solaranlagen Gleichstrom produzieren, der erst durch den Wechselrichter zu nutzbarem Wechselstrom umgewandelt wird, gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten der Speicherankopplung.
Option 1: Ein DC-Speicher (Direct Current = Gleichstrom) wird vor dem Wechselrichter angekoppelt und speichert den Gleichstrom, der direkt von den Solarpanels kommt.
Option 2: Ein AC-Speicher (Alternating Current = Wechselstrom) wird hinter den Wechselrichter angekoppelt und speichert den Strom, den der Wechselrichter schon umgewandelt hat.
Bei dieser Option muss der schon umgewandelte Wechselstrom erst wieder zurück in Gleichstrom umgewandelt werden, um ihn speichern zu können. Vor der Nutzung wird der Strom dann noch einmal von einem eigenen Wechselrichter zu Wechselstrom umgewandelt.
Bei DC-Speichern hingegen fließt der Strom unverändert in den Speicher und wird erst bei der Nutzung vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt. Somit wird im Vergleich zum AC-Speicher eine Umwandlung gespart. Dies wirkt sich meistens in einer höheren Energieausbeute aus, weil bei jeder Umwandlung etwas Energie verloren geht.
Solarstromspeicher Typen: Blei vs. Lithium
Solarstromspeicher, die Sie im Markt am häufigsten finden, sind Blei-Säure oder Lithium-Ionen Akkus. Grund dafür ist, dass diese Typen sowohl in Bezug auf die Speichergröße als auch auf Wirkungsgrad und die Lebensdauer die besten Ergebnisse liefern.
Obwohl sich beide Speichertypen auf den ersten Blick stark ähneln, gibt es zwischen den langzeit-bewährten Blei-Akkus und der neueren Lithium-Technologie entscheidende Unterschiede:
Obwohl alle diese Punkte sehr deutlich für die Lithium-Speicher sprechen, haben auch die Blei-Speicher ihre Vorteile: sie sind deutlich günstiger und haben keine Überhitzungsgefahr. Bei manchen Lithium-Speichern kann es nämlich bei Überladungen zu Temperaturanstiegen kommen, die nur durch ein Energiemanagement-System vermieden werden können.
Außerdem muss man an dieser Stelle betonen, dass Blei-Akkus schon seit langer Zeit als Notstromlösungen eingesetzt werden, den Test der Zeit definitiv bestanden haben und daher die sichere Option sind. Lithium-Speicher haben zwar in allen Kategorien (außer dem Preis) die Nase vorn, diese Werte basieren jedoch nur auf Hochrechnungen und Prognosen. Weil die Technologie so neu ist, gibt es tatsächlich noch nicht genügend Erfahrungswerte aus 20+ Jahren der Nutzung. Somit sollten Sie sich nicht ganz blind auf jede Angabe der Hersteller verlassen.
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Zusammenfassung
Damit sich ein Solarstromspeicher für Sie lohnt, muss er günstig sein und eine lange Laufzeit haben. Unterschätzen Sie nicht die Kosten zusätzlicher Speicher, wenn Ihre PV-Anlage eine weitaus längere Laufzeit haben sollte.
Wenn Sie sich eine Solaranlage mit Speicher anschaffen möchten, lassen Sie sich vorher unbedingt ausführlich beraten und holen Sie mehrere Angebote ein.
Wie im Abschnitt über Kaufkriterien beschrieben, unterscheiden sich Solarstromspeicher hauptsächlich in Preis, Kapazität, Lebensdauer und Effizienz. Informieren Sie sich gründlich und befolgen Sie unbedingt unsere Tipps und die Empfehlungen kompetenter Monteure. Verlangen Sie vom Installationsbetrieb, dass er Ihnen einen Speicherpass ausstellt, und platzieren Sie den Stromspeicher an einem eher kühlen Ort.
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