Eine Wärmepumpe sollte sowohl zum Haus, als auch zum Lebensumfeld passen. Verschiedene Faktoren und Fragen spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle.
Dazu gehören:
Nach diesen Kriterien werden wir in diesem Artikel die drei gängigen Arten von Wärmepumpen untersuchen – Luft-, Wasser- und Erdwärmepumpe. Pro Kapitel sehen wir uns ein Kriterium an und küren zum Ende des Artikels die beste Wärmepumpe für den Altbau.
Wärmepumpen ziehen die Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Erde, Wasser) und geben diese an das Haus ab. Bei allen drei Arten wird dafür ein Kältemittel verwendet, das die Wärme aufnimmt, dadurch verdampft und anschließend in einem Kompressor verdichtet wird. Die dabei entstehende Hitze wird ans Heizsystem abgegeben. Das Kältemittel wird dadurch wieder flüssig und der Kreislauf beginnt von vorne. Mehr dazu auch in diesem Artikel: Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Die Anschaffungskosten zählen zum wichtigsten Argument bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe. Ohne Förderungen bewegen sich die Investitionskosten zwischen 28.500 und 31.000 Euro.
In der Tabelle vergleichen wir die Kosten für die drei Wärmepumpenarten direkt miteinander.
Fazit: Bei der Luftwärmepumpe sind die Anschaffungskosten zwar höher als bei Erd- und Wasserwärmepumpen. Allerdings fallen hier keine Erschließungskosten an. Insgesamt ist die Luftwärmepumpe somit die günstigste der drei Optionen.
Wer den maximalen Fördersatz von 70 Prozent ausschöpft, erhält bei Enpal eine Luftwärmepumpe von Bosch schon ab 7.800 Euro. Alles zu den aktuellen Förderungen kann man im Artikel Förderung Wärmepumpe 2025 nachlesen.
Eine der wichtigsten Kennzahlen für die Effizienz einer Wärmepumpe ist der COP-Wert. Er steht für „Coefficient of Performance“ und gibt an, wie leistungsfähig und wirtschaftlich eine Wärmepumpe arbeitet. Konkret bedeutet das, wie viel Heizleistung eine Wärmepumpe im Verhältnis zum eingesetzten Strom produziert. Je höher der COP-Wert, desto effizienter die Wärmepumpe.
Hinweis: Der COP-Wert wird unter perfekten Laborbedingungen ermittelt. Die tatsächliche Effizienz zeigt sich in der Praxis. Bei extremen Außentemperaturen, einer falschen Dimensionierung oder unzureichender Wartung kann der Wert niedriger ausfallen.
Für Luftwärmepumpen wird ein COP von 3 oder höher als gut angesehen. Dies bedeutet, dass für jede Einheit Strom, die die Wärmepumpe verbraucht, mindestens 3 Einheiten Wärmeenergie erzeugt werden. Der COP Wert von Wasser- und Erdwärmepumpen ist höher, meist über 4. Das liegt daran, dass die Temperaturen in der Erde und im Wasser stabiler sind als in der Luft.
Folgende Tabelle zeigt die Werte im direkten Vergleich:
Wichtig für die Messung ist daher auch die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt die tatsächliche durchschnittliche Effizienz einer Wärmepumpe über das ganze Jahr hinweg an. Somit berücksichtigt die JAZ auch Jahreszeiten und Temperaturschwankungen. Effiziente Wärmepumpen besitzen eine Jahresarbeitszahl von 3 oder höher.
Fazit: In puncto Leistung und Effizienz haben Erd- und Wasser-Wärmepumpe die Nase vorne. Die Luftwärmepumpe ist zwar sehr effizient, braucht aber bei niedrigen Temperaturen mehr Energie, um Wärme zu erzeugen.
Je nach Art fällt der Aufwand für die Installation einer Wärmepumpe unterschiedlich hoch aus. Während Luftwärmepumpen im Vergleich recht einfach und schnell installiert werden können, bedarf es bei Erd- und Wasserwärmepumpen einen größeren Aufwand. Sehen wir uns den Aufwand für die Installation im Detail an.
Eine Erdwärmepumpe kann auf zwei Arten installiert werden: mit einer Erdsonde oder einem Erdkollektor.
Für eine Wasserwärmepumpe benötigt man eine Brunnenanlage, die meist gut 20 Meter unter der Erde liegt. Sie besteht aus einem Saug- und einem Schluckbrunnen. Der Saugbrunnen entnimmt das Grundwasser und führt es zur Heizanlage, während der Schluckbrunnen das abgekühlte Wasser zurückführt. Damit sich das Wasser nicht vermischt, müssen die Brunnen voneinander getrennt liegen.
Die Installation von Wasserwärmepumpen ist demnach ebenso aufwändig wie bei Erdwärmepumpen. Zudem benötigt man für beide Arten Baugenehmigungen. Für beide Anlagen braucht man zudem schwere Geräte. Die Planung und Installation nimmt daher mehrere Wochen oder sogar Monate in Anspruch.
Anders sieht es bei der Luftwärmepumpe aus. Der Einbau dauert normalerweise nur wenige Tage. Nachdem der Standort um das Haus bestimmt wurde, wird ein Fundament für die Außeneinheit gegossen. Anschließend werden noch die notwendigen Bohrungen durchgeführt und die Außen-und Inneneinheit schließlich miteinander verbunden. Jetzt muss die Anlage nur noch mit dem Heizsystem verbunden werden.
Im Artikel Wärmepumpe einbauen und installieren erklären wir den Einbau einer Luftwärmepumpe im Detail.
Fazit: Am einfachsten und schnellsten lässt sich die Luftwärmepumpe installieren. Man benötigt keine Genehmigung und muss keine neuen Wärmequellen erschließen.
Die Grundstücksgröße ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, welche Wärmepumpe am besten passt.
Die Luftwärmepumpe stellt wenig Ansprüche an die Umgebung und funktioniert auch auf einem sehr kleinen Grundstück. Man benötigt lediglich folgende Voraussetzungen:
Somit eignet sie sich sowohl für kleine Reihenhäuser als auch für große Anwesen mit viel Grundstücksfläche.
Bei der Erdwärmepumpe kommt es auf die Art der Installation an. Sonden benötigen nur 0,5 bis 2 Quadratmeter im Garten, weil die Rohre in die Tiefe gehen und es keine Außeneinheit wie bei der Luftwärmepumpe gibt. Erdwärmekollektoren benötigen allerdings das 1,5 bis 2,5-fache der beheizten Wohnfläche. Bei 140 Quadratmetern nimmt die Kollektorfläche gut 280 Quadratmeter Grundstück ein.
Für eine Wasserwärmepumpe braucht es genug Platz auf dem Grundstück, denn der Abstand zwischen Saug- und Schluckbrunnen unter der Erde sollte mindestens 15 Meter betragen.
Fazit: Am meisten Platz benötigt man für eine Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren und die beiden Brunnen einer Wasserwärmepumpe. Am wenigsten Platz beanspruchen Erdwärmepumpen mit Sonde und Luftwärmepumpen.
Je leistungsfähiger die Wärmepumpe, desto lauter ist sie im Betrieb. Die Lautstärke liegt zwischen 30 - 60 dB, wobei die heutigen Modelle viel leiser sind und sich im Bereich von 40 dB bewegen. Das entspricht dem Summen eines Kühlschranks. Wer eine Luftwärmepumpe draußen aufstellen möchte und eher lärmempfindlich ist, sollte sie nicht unbedingt unter dem Schlafzimmerfenster platzieren. Luftwärmepumpen sind generell etwas lauter, weil die verbauten Ventilatoren mehr Lärm erzeugen als Erd- und Grundwasserwärmepumpen, bei denen es keine Ventilatoren gibt.
Fazit: Eine Lärmbelästigung gibt es bei keinem Wärmepumpentyp. Wer sehr empfindlich reagiert, sollte die Außeneinheit einer Luftwärmepumpe so aufstellen, dass sie einen nicht beeinträchtigt.
Alle Wärmepumpenarten haben ihre Vor- und Nachteile. Während Erd- und Wasserwärmepumpen etwas effizienter und leistungsstärker arbeiten, sind Luftwärmepumpen günstiger und viel einfacher zu installieren. Zudem braucht es dafür keine Genehmigung einer Behörde. Der Platzbedarf hält sich bei allen Arten in Grenzen. Lediglich Erdkollektoren haben einen sehr hohen Platzbedarf. Die günstigste und unkomplizierteste Art der Wärmepumpe ist die Luftwärmepumpe. Bei Enpal erhalten Sie das Modell von Bosch schon ab 7.800 Euro inklusive Installation.
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, erfahren Sie hier: