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Fußbodenheizung entlüften: Anleitung, Kosten & Tipps für optimale Heizleistung

Aktualisiert am 30.8.2024
Lesezeit: 6 Minuten

Fußbodenheizung entlüften: Das Wichtigste in Kürze

  • Luftansammlungen behindern den Heizkreislauf und die Wärmeübertragung, führen zu ungleichmäßiger Wärme, Geräuschen und höheren Heizkosten.
  • Ungleichmäßige Wärmeverteilung, störende Geräusche und erhöhter Energieverbrauch sind Anzeichen dafür, dass die Fußbodenheizung entlüftet werden muss. 
  • Die Häufigkeit, wie oft eine Entlüftung der Fußbodenheizung fällig ist, hängt vom Material der Leitungen ab.
  • Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie die Fußbodenheizung mit unserer Schritt-für-Schritt Methode selbst entlüften.
  • Verwenden Sie geeignetes Heizungswasser, überschreiten Sie den Druck von 2,5 bar nicht, spülen Sie Heizkreise einzeln und führen Sie die Entlüftung im Sommer durch.
  • Fußbodenheizung entlüften und Fußbodenheizung spülen sind zwei verschiedene Vorgänge.

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Fußbodenheizung entlüften Icon mit Wohnzimmer im Hintergrund

Inhaltsverzeichnis

Eine Fußbodenheizung sorgt für angenehme und gleichmäßige Wärme, doch Luftansammlungen im Heizkreislauf können die Effizienz und Lebensdauer der Anlage beeinträchtigen. Um diese Probleme zu vermeiden und die Heizleistung zu maximieren, ist regelmäßiges Entlüften unerlässlich. In diesem Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Entlüften einer Fußbodenheizung, damit Ihre Heizung weiterhin effektiv arbeitet.

Warum ist das Entlüften einer Fußbodenheizung wichtig?

Eine Fußbodenheizung-Entlüftung mit Fragezeichen Icon

Eine Fußbodenheizung sorgt für angenehme Wärme in Ihrem Zuhause. Doch mit der Zeit können sich Luftblasen in den Heizkreisläufen ansammeln, die den Betrieb beeinträchtigen. Diese Luftansammlungen entstehen durch verschiedene Faktoren:

  • Beim Erwärmen des Heizungswassers bilden sich Gasbläschen.
  • Luft kann durch Verbindungsteile und ältere Kunststoffrohre eindringen.
  • Bei Reparaturen oder dem Nachfüllen von Wasser gelangt ebenfalls Luft ins System.

Regelmäßiges Entlüften ist daher unerlässlich, um die Effizienz und Lebensdauer Ihrer Fußbodenheizung sicherzustellen. Durch das Entfernen der Luft wird der Heizkreislauf wieder frei und die Wärme kann optimal übertragen werden.

Folgen einer nicht entlüfteten Heizung

Eine nicht entlüftete Fußbodenheizung kann zu verschiedenen Problemen führen, die sowohl den Komfort als auch die Effizienz und Lebensdauer der Anlage beeinträchtigen.

  • Störende Geräusche: Luftblasen im Heizkreislauf können zu unangenehmen Geräuschen wie Gluckern oder Blubbern führen. Diese Geräusche sind nicht nur störend, sondern können auch auf ein größeres Problem hinweisen.
  • Pumpleistung im Heizkreis nimmt ab: Luft im System kann die Pumpleistung verringern, was zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung führt. Dies kann dazu führen, dass einige Bereiche des Raumes nicht richtig warm werden.
  • Räume werden nicht mehr richtig warm: Die Anwesenheit von Luft im Heizkreislauf stört die Wärmeübertragung, was zu ungleichmäßiger Erwärmung führt. Dies kann zu kalten Flecken auf dem Boden und unangenehmen Temperaturschwankungen im Raum führen.
  • Energieverbrauch steigt: Eine nicht entlüftete Fußbodenheizung muss mehr Energie aufwenden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Dies führt zu höheren Heizkosten und verringert die Effizienz der Anlage.
  • Korrosion und Ablagerungen: Der Sauerstoff, der sich in den Luftblasen im Wasser befindet, kann zu Korrosion und Ablagerungen in den Rohren führen. Diese Ablagerungen können langfristig zu Leckagen und anderen Schäden an der Heizungsanlage führen.

Anzeichen, dass eine Entlüftung nötig ist

Es gibt einige typische Anzeichen dafür, dass Ihre Fußbodenheizung entlüftet werden sollte:

  • Die Wärme verteilt sich ungleichmäßig im Raum: Wenn manche Bereiche des Fußbodens deutlich kühler bleiben als andere, deutet das auf Lufteinschlüsse in den Heizkreisläufen hin.
  • Es entstehen störende Geräusche im Heizkreislauf: Gluckernde oder blubbernde Geräusche sind ein Alarmzeichen, dass sich Luft in den Rohren befindet und den Wasserfluss behindert.
  • Der Energieverbrauch steigt: Eine nicht entlüftete Fußbodenheizung muss mehr arbeiten, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Das treibt die Heizkosten unnötig in die Höhe.
  • Ganze Räume bleiben kühl, obwohl die Heizung läuft: Wenn trotz aufgedrehter Heizung ganze Räume nicht richtig warm werden, ist das ein deutliches Zeichen für eine dringende Entlüftung.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerken, sollten Sie zeitnah eine Entlüftung in Betracht ziehen. Eine effiziente Heizung ist nicht nur komfortabler, sondern spart auch Energiekosten.

Wie oft sollte eine Fußbodenheizung entlüftet werden?

Die Häufigkeit, mit der eine Fußbodenheizung entlüftet werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom Alter und Material der Leitungen:

  • Ältere Systeme mit Kunststoffrohren: alle 2-4 Jahre 
  • Moderne Systeme mit Metall-Leitungen: mindestens alle 5 Jahre.

Bei Anzeichen von Problemen, wie Geräuschentwicklung, ungleichmäßiger Wärmeverteilung oder erhöhtem Energieverbrauch, ist eine frühere Entlüftung ratsam, um Schäden und Energieverschwendung zu vermeiden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So entlüften Sie Ihre Fußbodenheizung

Das Entlüften einer Fußbodenheizung erfordert etwas handwerkliches Geschick. Mit der richtigen Vorbereitung und Geduld können aber auch versierte Heimwerker diese Aufgabe meistern. Hier die wichtigsten Schritte:

Heizung abschalten

Zuerst stellen Sie die Heizung ab.

Kugelhähne und Heizkreise schließen: 

Gehen Sie zum Heizkreisverteiler und schließen Sie die Kugelhähne für den Vor- und Rücklauf. Drehen Sie auch die Ventile der einzelnen Heizkreise zu, die sich im Rücklauf befinden. Oft lassen sich die Absperrventile nicht gut bewegen. Gehen Sie trotzdem vorsichtig und ohne Gewalt vor! 

Wasserschläuche anschließen: 

Sobald Sie alle Ventile geschlossen haben, können Sie die beiden Wasserschläuche anschließen. Der erste Schlauch wird am KFE-Hahn (Kessel-, Füll- und Entleerungsventil) des Vorlaufs im Heizkreisverteiler befestigt und mit dem Zapfventil Ihrer Wasserquelle verbunden. Der zweite Schlauch wird am KFE-Hahn des Rücklaufs angeschlossen und führt zum Auffangbehälter für das Spülwasser.

Heizkreise spülen: 

Starten Sie die Pumpe, öffnen Sie beide KFE-Hähne und drehen Sie den ersten Heizkreis am Rücklaufverteiler auf. Lassen Sie das Wasser durch den Schlauch laufen, bis im Auffangbehälter keine Luftbläschen mehr sichtbar sind. Achten Sie dabei darauf, dass der Druck beim Spülen 2,5 bar nicht überschreitet.

Anschließend verschließen Sie den ersten Heizkreis wieder gut, bevor Sie sich dem nächsten widmen. Der Vorgang wird genauso wiederholt, bis alle Heizkreise einmal entlüftet worden sind. Vergessen Sie nicht, dass immer nur ein Heizkreis zurzeit gelüftet werden kann. 

Nachbereitung: 

Nachdem Sie alle Heizkreise entlüftet haben, schließen Sie die KFE-Hähne und entfernen die Schläuche. Öffnen Sie dann die einzelnen Heizkreise, um den Heizkreisverteiler in seinen ursprünglichen Zustand zurückzusetzen. Anschließend können Sie die Heizung wieder in Betrieb nehmen.

Überprüfen Sie nun, ob alle Einstellungen genauso sind, wie zu Anfang. Testen Sie auch noch einmal alle Funktionen der Fußbodenheizung. 

Sollte im ersten Moment nicht alles sofort klappen, brauchen Sie sich im Normalfall keine Sorgen zu machen. Häufig braucht die Fußbodenheizung nach dem Entlüften erst einige Minuten. Sollten nach einer gewissen Zeit aber noch immer Probleme bestehen, kontaktieren Sie einen Fachbetrieb.

Wenn Sie sich das Entlüften nicht zutrauen, beauftragen Sie einen Fachmann. Unsachgemäße Handhabung kann zu Schäden und Garantieverlust führen.

Achtung: In einzelnen Fällen ist die Entlüftung einer Fußbodenheizung herstellerabhängig.

Je nachdem, von wem Sie Ihre Fußbodenheizung bezogen haben, können Unterschiede auftreten. Werfen Sie daher unbedingt im Vorfeld einen Blick in die Gebrauchsanweisung. Auch sollten Sie beachten, dass ein gewisses handwerkliches Geschick notwendig ist.

Sollten Sie Bedenken haben, beauftragen Sie im Zweifelsfall einen Fachbetrieb. Das kann je nach Aufwand zwischen 50 und 100 € kosten.

5 wichtige Tipps für das erfolgreiche Entlüften

Um eine Fußbodenheizung optimal zu entlüften und Schäden zu vermeiden, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  1. Nur geeignetes Heizungswasser verwenden: Normales Trinkwasser enthält zu viele Inhaltsstoffe, die Ablagerungen und Korrosion begünstigen. VDI 2035 (die Richtlinie zur Vermeidung von Schäden in Heizungsanlagen) gibt vor, dass besonders auf die Härte, die Leitfähigkeit und den pH-Wert geachtet werden muss. Bei einigen Modellen kann auch speziell aufbereitetes Wasser für die Entlüftung von Fußbodenheizungen notwendig sein. Informieren Sie sich unbedingt im Voraus. 
  2. Maximaldruck von 2,5 bar nicht überschreiten: Ein zu hoher Druck kann Undichtigkeiten und Schäden an den Heizkreisen verursachen. Kontrollieren Sie den Druck während des gesamten Entlüftungsvorgangs.
  3. Heizkreise einzeln spülen: Öffnen und entlüften Sie immer nur einen Heizkreis zur selben Zeit. So vermeiden Sie Druckschwankungen und stellen sicher, dass jeder Kreis gründlich durchgespült wird.
  4. Entlüftung im Sommer durchführen: Der beste Zeitpunkt ist die warme Jahreszeit, wenn die Heizung ohnehin abgeschaltet ist. So haben Sie genügend Zeit und stören den Heizbetrieb nicht.
  5. Im Zweifelsfall Fachmann beauftragen: Wenn Sie unsicher sind oder über wenig Erfahrung verfügen, lassen Sie die Entlüftung von einem Installateur durchführen. 

Entlüften vs. Spülen: Was ist der Unterschied?

Beim Entlüften einer Fußbodenheizung wird ebenfalls Wasser durch die Heizungsrohre geleitet, um Luftblasen aus den Leitungen zu entfernen. Dies ist jedoch nicht mit einer Spülung zu verwechseln. Das Entlüften und Spülen einer Fußbodenheizung sind zwei verschiedene Prozesse, die jeweils unterschiedliche Ziele verfolgen.

Entlüften

Das Entlüften dient dazu, Luft aus dem Heizkreislauf zu entfernen. Luftblasen können den Heizkreislauf behindern und die Wärmeübertragung stören. Durch das Entlüften wird sichergestellt, dass das Heizungswasser frei von Luft ist und die Heizung effizient arbeitet. Dieser Prozess ist regelmäßig erforderlich, um die Leistung und Effizienz der Fußbodenheizung zu erhalten.

Spülen

Das Spülen hingegen dient dazu, Ablagerungen und Verschmutzungen aus den Rohren zu entfernen. Mit der Zeit können sich im System Ablagerungen bilden, die den Wasserdurchfluss behindern und die Heizleistung verringern. Eine Spülung wird in der Regel alle 4-10 Jahre durchgeführt und sollte unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden, da sie aufwendiger ist als das Entlüften und spezielle Ausrüstung erfordert.

Wann ist eine Spülung notwendig?

Eine Spülung ist notwendig, wenn:

  • Ablagerungen festgestellt werden: Bei regelmäßigen Wartungen oder Entlüftungen werden Ablagerungen im System festgestellt.
  • Heizleistung sinkt: Die Heizleistung der Fußbodenheizung nimmt ab, obwohl das System regelmäßig entlüftet wird.
  • Druckabfall: Der Druck im System fällt schneller als normal ab.

Kosten und Durchführung einer Spülung

Die Kosten für eine Spülung liegen bei 5-10 € pro m² Heizfläche, je nach Art und Umfang der Verschmutzung. 

Vergleich: Selbst entlüften vs. Fachmann beauftragen

Das Entlüften einer Fußbodenheizung kann sowohl selbst als auch durch einen Fachmann durchgeführt werden. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten.

Fußbodenheizung selbst entlüften

Vorteile:

  • Kostenersparnis: Das Selbstentlüften kann kostengünstiger sein, da keine Fachkosten anfallen.
  • Unabhängigkeit: Sie sind nicht auf einen Termin eines Fachmanns angewiesen und können das Entlüften zu einem für Sie passenden Zeitpunkt durchführen.

Nachteile:

  • Fachwissen: Ohne entsprechendes handwerkliches Geschick und Fachwissen kann das Entlüften fehlerhaft durchgeführt werden, was zu Schäden an der Heizung führen kann.
  • Garantie: Fehler beim Selbstentlüften können die Garantie der Heizungsanlage erlöschen lassen.
  • Zeitaufwand: Das Entlüften erfordert Zeit und Geduld, insbesondere wenn Sie nicht erfahren sind.

Fußbodenheizung von einem Fachmann entlüften lassen

Vorteile:

  • Professionelle Durchführung: Ein Fachmann verfügt über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung, um das Entlüften korrekt und effizient durchzuführen.
  • Garantieerhaltung: Die Garantie der Heizungsanlage bleibt bestehen, da die Arbeit von einem qualifizierten Fachmann durchgeführt wird.
  • Zeitersparnis: Sie sparen Zeit, da der Fachmann die Arbeit übernimmt.

Nachteile:

  • Kosten: Die Beauftragung eines Fachmanns kostet in der Regel zwischen 50 und 200 Euro, je nach Größe der Anlage und Region.
  • Terminabhängigkeit: Sie müssen auf einen Termin des Fachmanns warten, was Ihre Flexibilität einschränken kann.

So können Sie Kosten sparen

  • Setzen Sie schon beim Einbau der Fußbodenheizung automatische Entlüftungsventile ein. 
  • Ihre Fußbodenheizung muss gewartet werden? Super, lassen Sie sie direkt mit entlüften. 
  • Entlüften Sie Ihre Fußbodenheizung selbst (handwerkliches Geschick erforderlich).
  • Setzen Sie die Handwerkerkosten von der Steuer ab.

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