Die H2 Ready Gasheizung wird immer wieder in Medien diskutiert. In diesem Artikel erklären wir, was das eigentlich ist und ob sie für Hausbesitzer wirklich sinnvoll ist.
Eine H2 Ready Gasheizung ist eine Gasheizung, die in Zukunft theoretisch auch mit Wasserstoff (H2) betrieben werden kann. Sie ist also „bereit für Wasserstoff“ (H2 Ready).
Diese Art der Heizung hat zusammen mit den Neuerungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) Bekanntheit erlangt. Das Gesetz hat das Ziel, die Wärmewende in Deutschland zu beschleunigen und das Erreichen der Klimaziele zu ermöglichen. Daher müssen neue Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. H2 Ready Gasheizungen sind laut dem Gesetz auch erlaubt, obwohl die Technik noch sehr unerprobt ist.
Aktuell gibt es nur wenige Anbieter, die Gasheizungen anbieten, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Und selbst die, die H2 Ready sind, können oft nur mit einem Gemisch aus Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Die Bedingungen im Heizungsgesetz werden also nicht erfüllt.
Aktuell ist noch völlig unklar, wie teuer es wirklich sein wird, komplett mit Wasserstoff zu heizen. Denn aktuell gibt es noch keine flächendeckende Wasserstoffversorgung und es ist auch komplett ungewiss, ob diese kommen wird.
Da die Produktion von Wasserstoff sehr teuer ist, kann man davon ausgehen, dass das Heizen mit Wasserstoff sehr teuer sein wird. Außerdem werden private Haushalte mit H2 Ready Gasheizung wahrscheinlich das Nachsehen bei der Versorgung haben, weil die Industrie stärker auf Wasserstoff angewiesen ist.
Auch das ist unklar. Denn um die flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff zu ermöglichen, müsste sehr wahrscheinlich eine komplett neue Infrastruktur für Wasserstoff aufgebaut werden. In welchem Maße das jemals passiert, ist aktuell nicht absehbar. Einziger Anhaltspunkt ist die nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, laut der bis 2027/2028 1.800 km Wasserstoffrohre verlegt werden sollen.
Theoretisch kann man mit Wasserstoff komplett klimaneutral heizen. Allerdings kommt es auch darauf an, wie der Wasserstoff hergestellt wird. Denn obwohl die Verbrennung von Wasserstoff klimaneutral ist, benötigt die Herstellung extrem viel Energie. Grundsätzlich kann man dabei in verschiedenen Kategorien denken:
Daneben gibt es auch noch weitere Kategorien wie roten Wasserstoff (mit Kernenergie produziert) oder braunen Wasserstoff (mit Kohle produziert). Eine komplette Übersicht bietet die nationale Wasserstoffstrategie.
100 % grüner Wasserstoff ist das Ziel, aber der Weg dahin ist lang. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sind nur 5 % des Wasserstoffs grün.
Die H2 Ready Gasheizung ist von vielen Unsicherheiten geprägt: Kosten, Angebot, Versorgungsnetz, Klimaneutralität - überall sind noch viele Fragezeichen dran. Mit Blick auf die Alternativen im nächsten Abschnitt empfehlen wir eine H2 Ready Gasheizung aktuell nicht.
Die Alternativen zur H2 Ready Gasheizung sind vielfältig:
Wenn man Anschaffungskosten, Betriebskosten, Effizienz und Nachhaltigkeit vergleicht, wird schnell klar: Die Wärmepumpe ist die beste Alternative zur H2 Ready Gasheizung. Die Anschaffungskosten können dank der aktuellen Wärmepumpe Förderung stark gesenkt werden, die Betriebskosten sind gering (vor allem, wenn man die Wärmepumpe mit Photovoltaik kombiniert), die Effizienz ist sehr hoch und Wärmepumpen können klimaneutral betrieben werden.
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: