KfW 261: Der Wohngebäude-Kredit für die Sanierung

Der KfW 261 Wohngebäude-Kredit richtet sich an alle, die ein Gebäude energieeffizienter machen wollen und dafür Sanierungsmaßnahmen planen. Wir geben den Überblick über die aktuellen Förderbedingungen, Konditionen und Kombinationsmöglichkeiten.

Wer und was wird gefördert?

Das Förderprogramm KfW 261 fördert

• die Komplettsanierung zum Effizienzhaus,
• den Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses,
• die Umwidmung von Nichtwohnfläche in Wohnfläche.

Förderberechtigt sind grundsätzlich alle, die sanieren wollen - dazu gehören neben Privatpersonen auch Wohnungseigentümergemeinschaften, Unternehmen, Vereine etc.

Komplettsanierung zum Effizienzhaus

Gefördert werden alle energetischen Maßnahmen, die das Gebäude mindestens zur Effizienzhaus-Stufe 85 führen. Die Effizienzhaus-Stufe ergibt sich aus allen Maßnahmen, die die Energieeffizienz des Gebäudes steigern. Typischerweise betreffen diese Maßnahmen vor allem die Bereiche Heizung, Lüftung und Dämmung. Auch Wiederherstellungs- und Baunebenkosten werden gefördert.
Mehr Informationen hier: KfW-Effizienzhaus 85

Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses

Die Sanierungsmaßnahmen eines gekauften Effizienzhauses sind förderfähig, falls die Kosten z. B. im Kaufvertrag gesondert ausgewiesen sind.

Wichtig für die Sanierung und den Kauf: Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, muss der Bauantrag oder die Bauanzeige des Wohngebäudes zum Zeitpunkt des Antrags mindestens 5 Jahre alt sein.

Umwidmung von Nichtwohnfläche in Wohnfläche

Wer eine Nichtwohnfläche zu einer Wohnfläche umwandelt, bekommt im Normalfall dieselbe Förderung wie bei einer Sanierung. Nur wenn unbeheizte Nichtwohnfläche zu einer neuen Wohneinheit umgewandelt wird, ist keine Förderung möglich.

Was wird nicht gefördert?

Ausdrücklich von der Förderung ausgeschlossen sind:

• Netzeinspeisende Photovoltaikanlagen
• Nachfinanzierungen
• Umschuldungen

Förderkonditionen des KfW 261

Wie hoch sind Laufzeit und Zinsen? 

Die KfW bietet zwei Finanzierungsformen an:

1. Annuitätendarlehen: Tilgungsfreie Anlaufzeit mit anschließend monatlich gleich hohen Rückzahlungsbeträgen (Annuitäten).
2. Endfälliges Darlehen: Während der Laufzeit zahlt man nur die Zinsen und am Ende den kompletten Kreditbetrag auf einmal.

Beim Annuitätendarlehen liegt die Laufzeit zwischen 4-30 Jahren mit 10-jähriger Zinsbindung, einer tilgungsfreien Anlaufzeit von 1-5 Jahren und einem effektiven Jahreszins ab 2,24 %. Im Überblick:

Das endfällige Darlehen hingegen hat eine Laufzeit und Zinsbindung von 4-10 Jahren mit einem effektiven Jahreszins von 3,01 %.

Welche Kredithöhen und Tilgungszuschüsse gibt es?

Die Kredithöhe richtet sich nach der erreichten Effizienzhaus-Stufe des Gebäudes. Mit einer Stufe von 85 oder besser beträgt die Kredithöhe bis zu 120.000 € pro Wohneinheit.

Wer zusätzlich die Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse erreicht, für den beträgt die maximale Kredithöhe 150.000 € pro Wohneinheit. Ersteres können Sie z.B. durch den Einbau einer Wärmepumpe erreichen.

Auch die Höhe des Tilgungszuschusses richtet sich nach der erreichten Effizienzhaus-Stufe und liegt bei 5-20 %. Für die Erreichung der Erneuerbaren-Energien- oder Nachhaltigkeits-Klasse wird der Tilgungszuschuss um 5 % erhöht. Im Überblick:

Wird die Baubegleitung gefördert?

Ja, auch die Baubegleitung wird mit einem zusätzlichen Kreditbetrag und Tilgungszuschuss im Rahmen des KfW 261 gefördert.

Gibt es weitere Tilgungszuschüsse?

Falls das zu sanierende Gebäude hinsichtlich des energetischen Sanierungszustandes zu den schlechtesten 25 % der Gebäude in Deutschland zählt („Worst Performing Buildings“), gibt einen zusätzlichen Tilgungszuschuss in Höhe von 10 %.

Außerdem gibt es zusätzliche 15 %, wenn man vorgefertigte Bauelemente für Fassade und Dämmung verwendet und damit eine Effizienzhaus-Stufe von mindestens 55 erreicht.

Wann wird der Kreditbetrag ausgezahlt?

Ab der Kreditzusage haben Sie 12 bis maximal 48 Monate Zeit, um sich den Kredit in einer Summe oder in Teilbeträgen auszahlen zu lassen.

Wie stellt man den Antrag?

Um das KfW-Programm 261 in Anspruch zu nehmen, gehen Sie vier Schritte:

1. Beauftragen Sie einen Energieeffizienz-Experten, der mit Ihnen die passenden Maßnahmen plant, die zur gewünschten Effizienzhaus-Stufe führen.
2. Sprechen Sie mit einem Finanzierungspartner der KfW, bevor Sie die Sanierungsmaßnahmen in Auftrag geben.
3. Kreditvertrag mit dem Finanzierungspartner abschließen.
4. Sobald die Maßnahmen durchgeführt sind, reichen Sie die “Bestätigung nach Durchführung” (BnD) bei Ihrem Finanzierungspartner ein, um den Tilgungszuschuss zu erhalten.

Alle Detailinformationen zum Prozess finden Sie auf der Seite der KfW.

Kann der Wohngebäude-Kredit mit anderen Förderungen kombiniert werden?

Ja! Besonders beliebt ist die Kombination mit KfW 458 - der aktuellen Heizungsförderung für Privatpersonen. Im Rahmen dieses Förderprogramms wird der Einbau einer förderfähigen Heizung mit bis zu 70 % bezuschusst. Wenn die Kosten für die neue Heizung gesondert ausgewiesen werden, dann sind die beiden Förderprogramme problemlos kombinierbar.

Immer mehr Hausbesitzer nutzen die beiden Förderprogramme, um den Einbau einer Wärmepumpe zu finanzieren und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, die die Energiekosten langfristig senken. Eine Wärmepumpe eignet sich dafür besonders gut, weil sie deutlich effizienter ist als fossile Heizungen. Alleine dadurch lassen sich die Heizkosten um bis zu 45 % senken!

Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: