Pufferspeicher mit Wärmepumpe: Lohnt sich die Kombination?

Aktualisiert:
22.09.2025
Lesezeit:
4 Minuten
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Wärmepumpe Pufferspeicher: Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Pufferspeicher speichert die Wärme, die von der Wärmepumpe erzeugt wurde, damit sie später flexibel im Haushalt genutzt werden kann.
  • Durch den Pufferspeicher läuft die Wärmepumpe gleichmäßiger. Das steigert die Effizienz, spart Strom und verlängert die Lebensdauer der Wärmepumpe.
  • In Gebäuden mit Fußbodenheizungen ist ein zusätzlicher Pufferspeicher häufig nicht erforderlich. In den meisten anderen Fällen empfiehlt sich jedoch die Installation.
  • Moderne Wärmepumpen benötigen deutlich kleinere Pufferspeicher als viele annehmen. Für Anlagen bis 12 kW sind 100 Liter meist ausreichend.

Ein Pufferspeicher speichert die von der Wärmepumpe produzierte Wärmeenergie und steigert so die Effizienz der Wärmepumpe. In diesem Artikel erklären wir, wie das funktioniert, welche Pufferspeicher-Arten es gibt und wann die Kombination aus Pufferspeicher und Wärmepumpe sich lohnt.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert ein Pufferspeicher?

Ein Pufferspeicher speichert die Wärme, die von der Wärmepumpe erzeugt wurde, damit sie später flexibel im Haushalt genutzt werden kann. Der Name kommt also daher, dass er einen Puffer zwischen Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch aufbaut. Das funktioniert nach folgendem Schema:

  1. Die Wärmepumpe zieht die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Erdreich.
  2. Die Wärme wird an das Wasser im Pufferspeicher übertragen und dadurch gespeichert.
  3. Bei Bedarf wird das warme Heizwasser im Haushalt genutzt.

Insgesamt also ein ähnliches Prinzip wie bei einem Stromspeicher.

Wie ist der Aufbau eines Pufferspeichers?

Der Pufferspeicher ist ein großer zylindrischer Behälter, meist aus Stahlblech, Edelstahl oder Kunststoff. Dieser Tank ist mit Vlies oder Hartschaum sehr gut isoliert und mit Heizwasser gefüllt. 

Der Speicher verfügt über Anschlüsse für den Vor- und Rücklauf des Heizwassers. Je nach Modell können auch weitere hydraulische Anschlüsse für zusätzliche Wärmequellen (z. B. Solarthermie) oder elektrische Heizeinsätze in den Aufbau eines Pufferspeichers integriert sein.

Wie lässt sich der Pufferspeicher an die Wärmepumpe anschließen?

Das Anschließen von Wärmepumpe und Pufferspeicher erfolgt über zwei gängige Varianten:

  1. Reihenschaltung: Der Pufferspeicher wird zwischen die Wärmepumpe und das Heizsystem, also Heizkörper oder Fußbodenheizung installiert. Das durch die Wärmepumpe erwärmte Heizwasser fließt dann in den Speicher und wird bei Bedarf ins Haus geleitet.
  1. Parallelschaltung: Das Anschließen des Pufferspeichers erfolgt parallel zur Wärmepumpe. Diese beheizt das Heizsystem direkt, überschüssige Wärme wird in den Speicher geleitet.

Welches Hydraulikschema zum Anschließen von Wärmepumpe und Pufferspeicher für Ihr Zuhause geeignet ist, lassen Sie am besten eine Fachbetrieb entscheiden.

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Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen nutzen die Wärme der Umgebung, um Haushalte zu heizen. Diese Wärme kommt entweder aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel: Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Lohnt sich ein Pufferspeicher für die Wärmepumpe?

Ja, ein Pufferspeicher für Wärmepumpen lohnt sich, denn die Entscheidung für einen Pufferspeicher bei der Wärmepumpe bringt viele Vorteile mit sich: Er sorgt für einen effizienteren und flexibleren Betrieb, schont die Technik und erhöht den Heizkomfort. 

Natürlich gibt es auch einige Nachteile wie zusätzliche Kosten und Platzbedarf. Insgesamt überwiegen jedoch die positiven Effekte. 

Die folgende Tabelle zeigt auf einen Blick, dass sich ein Pufferspeicher in den meisten Fällen lohnt:

Vor- und Nachteile eines Pufferspeichers für Wärmepumpen
Vorteile Nachteile
Der Pufferspeicher verhindert häufiges Ein- und Ausschalten der Wärmepumpe, was deren Lebensdauer erhöht. Die Installation verursacht zusätzliche Kosten für Material und Montage.
Ein gleichmäßiger Betrieb ermöglicht eine höhere Effizienz und kann Stromkosten senken. Pufferspeicher benötigen oft viel Platz im Technikraum oder Keller.
Die Wärmeerzeugung kann flexibel erfolgen (z. B. bei günstigen Nachtstromtarifen) und wird im Speicher zwischengelagert. Trotz guter Dämmung entstehen Wärmeverluste, insbesondere bei großen Speichern.
Gespeicherte Wärme steht beim Abtauen der Wärmepumpe zur Verfügung, sodass der Heizkomfort erhalten bleibt. Die hydraulische und regelungstechnische Einbindung macht das Heizsystem komplexer.
Erleichtert die Integration weiterer Wärmequellen wie Solarthermie, Photovoltaik oder Kaminofen.

Auch wenn moderne, modulierende Wärmepumpen auch ohne Pufferspeicher effizient laufen, zeigen Erfahrungen, dass zumindest ein kleiner Pufferspeicher sinnvoll ist. Denn: Mit einem Pufferspeicher heizt man unterm Strich noch günstiger und effizienter. Daher bieten auch wir bei Enpal Pufferspeicher mit unserer Wärmepumpe an.

Im Normalfall setzen wir dabei auf einen integrierten Pufferspeicher. Der spart Platz, Kosten und ist mit im förderfähigen Kaufpreis enthalten. Dadurch kommen Sie als Hausbesitzer in den vollen Genuss der Vorteile des Pufferspeichers.

Die Vorteile im Detail

Pufferspeicher sind sehr beliebt, weil sie dafür sorgen, dass keine Wärmeenergie verloren geht und die Wärmepumpe effizienter arbeiten kann. Für Hausbesitzer zeigt sich das vor allem in niedrigeren Wärmepumpen-Betriebskosten: Durch die höhere Effizienz (übrigens auch im Winter) und bessere Taktung ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe geringer. Gleichzeitig verlängert die höhere Effizienz die Lebensdauer der Wärmepumpe.

Früher war auch die EVU-Sperre der Wärmepumpe ein Argument für Pufferspeicher. Dabei durfte das Energieversorgungsunternehmen (EVU) die Wärmepumpe zeitweise abschalten, um eine Überlastung vom Stromnetz zu vermeiden. Seit dem 1. Januar 2024 ist eine solche Abschaltung aber nicht mehr erlaubt. Alle Informationen dazu finden Sie in diesem Artikel: EVU-Sperre Wärmepumpe

Welche Größe muss der Pufferspeicher haben?

Eine alte Regel besagt: Pro kW Leistung der Wärmepumpe sollte der Pufferspeicher etwa 50 - 100 Liter Volumen haben. Diese Regel ist heutzutage jedoch nicht mehr gültig.

Die Regel stammt aus einer Zeit, in der es noch keine Inverter-Wärmepumpen gab. Diese modulierenden Wärmepumpen sind heutzutage Standard und kommen mit einem deutlich kleineren Pufferspeicher aus. Deshalb setzt Enpal zum Beispiel auf einen Pufferspeicher mit 100 Liter Volumen bei Wärmepumpen bis 12 kW Leistung.

Wie groß der Pufferspeicher wirklich sein muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird am besten von einem Fachunternehmen wie Enpal ermittelt.

Welche Pufferspeicher-Arten gibt es?

Bei Pufferspeichern für Wärmepumpen unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Arten:

  • Konventioneller Pufferspeicher: Ein gedämmter Behälter, in dem sowohl das erwärmte Wasser als auch das gebrauchte, erkaltete Wasser gemischt sind. Können zeitgleich z. B. Solarkollektoren oder eine andere Wärmequelle angeschlossen werden, ist die Rede von einem bivalenten Speicher.
  • Schichtladespeicher: Hier wird das Heizwasser in verschiedenen Zonen gespeichert. Das kalte Wasser ist unten, das warme Wasser oben. Durch die verhinderte Temperaturmischung wird der Pufferspeicher effizienter und die Betriebskosten sinken.
  • Hybridspeicher: Die Kombination aus Pufferspeicher und Stromspeicher nennt man Hybridspeicher. Hierbei kann z. B. der überschüssige Strom aus der Photovoltaikanlage genutzt werden, um das Wasser zusätzlich zu erwärmen. Das macht sie sehr komplex, weshalb ein Hybridspeicher nur sehr selten verwendet wird.
  • Integrierter Pufferspeicher: Hier ist der konventionelle Pufferspeicher in die Inneneinheit der Wärmepumpe integriert. Das spart Platz, erleichtert die Installation und sorgt für eine angenehme Optik.

Gut zu wissen: Es gibt noch zwei ganz andere Art von Speichern für die Wärmepumpe. Der Eisspeicher speichert Energie in Form von Eis und nutzt den Phasenwechsel des Wassers. Der Warmwasserspeicher speichert im Gegensatz zum Pufferspeicher kein Heizwasser, sondern Brauchwasser.

Was kostet ein Pufferspeicher?

Die Kosten für einen Pufferspeicher variieren je nach Art und Größe. Im Normalfall kann man mit 900 - 3.000 € rechnen. 

Gut zu wissen: Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude sind neben Förderungen auf Wärmepumpen auch Speicher förderfähig, was die Anschaffungskosten um bis zu 70 % reduziert.

Mehr dazu auch hier: Wärmepumpe Kosten

Wärmepumpe mit Pufferspeicher bei Fußbodenheizung?

Wer eine Fußbodenheizung hat, braucht für die Wärmepumpe in der Regel keinen Pufferspeicher.

Woran liegt das? Fußbodenheizungen haben eine große Fläche und sind träge bei der Wärmeabgabe. Das heißt, dass der Fußboden langsam und gleichmäßig erwärmt wird und somit als Speicher dient. Daher ist meistens kein extra Pufferspeicher notwendig.

Mehr dazu auch hier: Wärmepumpe mit Fußbodenheizung

Jeder Haushalt ist anders – und genauso individuell sollte auch Ihre Lösung rund um Pufferspeicher und Wärmepumpe sein. Welche Speicherart wirklich zu Ihnen passt, hängt von vielen Faktoren ab. Lassen Sie sich am besten persönlich beraten:

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Häufig gestellte Fragen zu Pufferspeicher Wärmepumpe

Nach welchem Schema funktioniert ein Pufferspeicher? 

Ein Pufferspeicher folgt einem simplen Schema: Er speichert die von der Wärmepumpe produzierte Wärmeenergie für eine spätere Nutzung. Diese Entkopplung von Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch steigert die Effizienz der Wärmepumpe.

Wie groß muss ein Pufferspeicher in Liter sein?

Früher galt, dass ein Pufferspeicher etwa 50 - 100 Liter Fassungsvermögen pro kW Leistung der Wärmepumpe haben sollte. Das ist aber längst nicht mehr nötig. Für moderne Anlagen reichen kleinere Speicher mit einer Größe von etwa 100 Liter.

Ist ein Pufferspeicher das gleiche wie ein Warmwasserspeicher?

Nein, ein Pufferspeicher ist nicht das gleiche wie ein Warmwasserspeicher. Ein Pufferspeicher speichert Heizwasser, also Wasser, das im Wärmeverteilsystem zur Beheizung der Räume genutzt wird. Ein Warmwasserspeicher speichert warmes Brauchwasser für den Haushalt.

Welchen Platzbedarf hat ein Pufferspeicher?

Wie viel Platz für die Aufstellung eines Pufferspeichers nötig ist, hängt von dessen Fassungsvermögen ab und ob es sich um einen integrierten Speicher handelt oder nicht. In etwa kann man mit 0,4 bis 0,7 m² Stellfläche rechnen. Durch seine zylindrische Form muss auch nach oben ausreichend Platz sein, einige Speicher sind über 2 Meter hoch.

Noch Fragen? Hier Gespräch vereinbaren:
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