Wärmepumpe Stromverbrauch: Rechner, Kosten & Tipps

Aktualisiert:
22.01.2025
Lesezeit:
5 Minuten

Stromverbrauch von Wärmepumpen: Das Wichtigste in Kürze

  • Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt bei 20 bis 50 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche.
  • Die Stromkosten der Wärmepumpe liegen meistens bei 500 - 1.200 € pro Jahr.
  • Im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen kann man sich mit einer Wärmepumpe je nach Situation bis zu 2.000 € pro Jahr Heizkosten sparen.
  • Zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um Stromverbrauch und Stromkosten der Wärmepumpe zu reduzieren zählen die Verbesserung der Gebäudedämmung, die optimale Einstellung der Heizkurve und die Kombination mit einer Photovoltaikanlage.
  • Mit dem Rechner unten im Artikel können Stromverbrauch und Stromkosten einer Wärmepumpe in einer Minute individuell ausgerechnet werden.

Die Wärmepumpe wird staatlich gefördert und zählt zu den besten Heizsystemen der Zukunft. Doch wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe eigentlich? Und wie viel kostet es, eine Wärmepumpe zu betreiben? Wir beantworten diese Fragen und zeigen, wie man den Stromverbrauch und die Stromkosten einer Wärmepumpe minimieren kann.

Inhaltsverzeichnis

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt bei 20 bis 50 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche. Am unteren Ende dieser Spannbreite befinden sich Neubauten mit einem niedrigen Wärmebedarf, am oberen Ende Altbauten mit einem hohen Wärmebedarf. Neben der Gebäudeart bestimmen unter anderem auch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe und die benötigte Vorlauftemperatur des Heizsystems, wie viel Strom die Wärmepumpe wirklich verbraucht. Mehr dazu unten.

Stromverbrauch von Wärmepumpen: Beispielrechnungen

Die grundlegende Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe lautet:

Stromverbrauch = Wärmebedarf ÷ Jahresarbeitszahl

Dabei ist:

  • Stromverbrauch: Die jährlich benötigte elektrische Energie in kWh.
  • Wärmebedarf: Der jährliche Heizenergiebedarf des Gebäudes in kWh.
  • JAZ: Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe.

Wir rechnen ein paar Beispiele für Altbau und Neubau durch.

Der Wärmebedarf liegt laut Umweltbundesamt im Durchschnitt bei 130 kWh/m2. In Neubauten ist es meistens weniger, in Altbauten mehr. Im Folgenden werden anhand von Beispielen unterschiedliche Szenarien für den Stromverbrauch von Wärmepumpen in Neubauten und Altbauten veranschaulicht. Dabei gehen wir bei der Wärmepumpe immer von einer Jahresarbeitszahl von 4 und einer Wohnfläche von 120 Quadratmeter aus.

Beispiel 1: Niedriger Wärmebedarf in Neubauten

Neubauten haben einen recht niedrigen Wärmebedarf, wir rechnen beispielhaft mit 80 kWh/m2. Das entspricht bei 120 m2 Wohnfläche 9.600 kWh Wärmebedarf.

Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 9.600 kWh ÷ 4 = 2.400 kWh.

Beispiel 2: Mittlerer Wärmebedarf 

Wie bereits erwähnt, liegt der Durchschnittswert für den Wärmebedarf in Deutschland bei 130 kWh/m2. Der Wärmebedarf liegt in unserem Beispiel also bei 15.600 kWh.

Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 15.600 kWh ÷ 4 = 3.900 kWh.

Beispiel 3: Hoher Wärmebedarf im Altbau 

Unsanierte Altbauten haben meistens einen Wärmebedarf von ca. 200 kWh/m2. Bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern sind das für die Wärmepumpe im Altbau 24.000 kWh.

Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 24.600 kWh ÷ 4 = 6.000 kWh.

Die Tabelle fasst unsere Beispielrechnungen zusammen:

Geringer Wärmebedarf Mittlerer Wärmebedarf Hoher Wärmebedarf
Wärmebedarf pro Quadratmeter 80 kWh 130 kWh 200 kWh
Gesamtwärmebedarf 9.600 kWh 15.600 kWh 24.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe 2.400 kWh 3.900 kWh 6.000 kWh
Annahmen: Wärmepumpe JAZ = 4; Wohnfläche = 120 Quadratmeter

Stromkosten von Wärmepumpen: Beispielrechnungen

Die Stromkosten einer Wärmepumpe machen meistens den Großteil der Wärmepumpen-Betriebskosten aus. Um sie Stromkosten einer Wärmepumpe zu berechnen, muss man den Stromverbrauch mit dem Strompreis multiplizieren. Die Formel lautet also:

Stromkosten = Stromverbrauch in kWh * Strompreis pro kWh

Wir erweitern unsere Beispiele aus dem vorigen Abschnitt und rechnen mit einem Strompreis von 20 Cent/kWh:

Geringer Wärmebedarf Mittlerer Wärmebedarf Hoher Wärmebedarf
Wärmebedarf pro Quadratmeter 80 kWh 130 kWh 200 kWh
Gesamtwärmebedarf 9.600 kWh 15.600 kWh 24.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe 2.400 kWh 3.900 kWh 6.000 kWh
Stromkosten Wärmepumpe 480 € pro Jahr 780 € pro Jahr 1.200 € pro Jahr
Annahmen: Wärmepumpe JAZ = 4; Strompreis = 20 Cent/kWh; Wohnfläche = 120 Quadratmeter

So viel spart man im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen

Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen ist die Wärmepumpe deutlich günstiger. Zum Vergleich erweitern wir die Tabelle um die Heizkosten in den verschiedenen Szenarien. Dabei rechnen wir mit einem Ölpreis von 14 Cent/kWh und einem Gaspreis von 11 Cent/kWh.

Geringer Wärmebedarf Mittlerer Wärmebedarf Hoher Wärmebedarf
Wärmebedarf pro Quadratmeter 80 kWh 130 kWh 200 kWh
Gesamtwärmebedarf 9.600 kWh 15.600 kWh 24.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe 2.400 kWh 3.900 kWh 6.000 kWh
Stromkosten Wärmepumpe 480 € pro Jahr 780 € pro Jahr 1.200 € pro Jahr
Heizkosten Gasheizung 1.056 € pro Jahr 1.716 € pro Jahr 2.640 € pro Jahr
Heizkosten Ölheizung 1.344 € pro Jahr 2.184 € pro Jahr 3.360 € pro Jahr
Annahmen: Wärmepumpe JAZ = 4; Strompreis = 20 Cent/kWh; Gaspreis = 11 Cent/kWh; Ölpreis = 14 Cent/kWh; Wohnfläche = 120 Quadratmeter

Rechner: Stromverbrauch und Stromkosten einer Wärmepumpe

Mit unserem Rechner kannman mit drei einfachen Angaben den Stromverbrauch und die Stromkosten einer Wärmepumpe ausrechnen. Diese Werte braucht man:

  1. Wärmebedarf des Haushalts
  2. Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe
  3. Strompreis pro kWh

Damit kann man in wenigen Klicks die individuellen Ergebnisse ausrechnen.

Häufig gestellte Fragen zum Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Warum braucht eine Wärmepumpe Strom?

Eine Wärmepumpe ist ein äußerst effizientes und umweltfreundliches Heizsystem, das Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser nutzt, um den Haushalt zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. Doch wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich? Im Prinzip wie ein umgekehrter Kühlschrank: Sie entzieht der Umgebung Wärme und gibt diese auf einem höheren Temperaturniveau an das Heizungssystem ab.

Für diesen Prozess benötigt die Wärmepumpe natürlich Strom – für den Antrieb des Kompressors, der Pumpen und der Regelung. Dabei ist sie jedoch sehr effizient: Für 1 kWh eingesetzten Strom erzeugt eine Wärmepumpe je nach Typ und Effizienz etwa 3–5 kWh Wärme. Bis zu 75 % der Wärme gewinnt sie kostenlos aus der Umwelt, nur etwa 25 % muss in Form von Strom zugeführt werden.

Was beeinflusst den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

  • Art der Wärmepumpe: Bei Wärmepumpen unterscheidet man zwischen Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Wasserwärmepumpe. Diese verschiedenen Wärmepumpen-Arten haben leichte Unterscheide in der Effizienz. Je höher die Effizienz, desto geringer der Stromverbrauch.
  • Jahresarbeitszahl:  Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt an, wie viel Wärmeenergie pro eingesetzter Kilowattstunde Strom erzeugt wird. Eine höhere JAZ bedeutet einen geringeren Stromverbrauch. Moderne Wärmepumpen erreichen meistens JAZ-Werte von mehr als 3. Das bedeutet, dass aus 1 kWh Strom mehr als 3 kWh Wärme erzeugt werden.
  • Gebäudedämmung und Wärmebedarf: Die Qualität der Gebäudedämmung hat einen direkten Einfluss auf den Wärmebedarf und damit auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Ein gut gedämmtes Haus benötigt weniger Heizenergie, was zu einem geringeren Stromverbrauch führt.
  • Größe der Wohnfläche: Je größer die zu beheizende Fläche, desto mehr Strom wird in der Regel benötigt.
  • Gewünschte Raumtemperatur: Jedes Grad mehr erhöht den Stromverbrauch. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1–2 °C kann den Verbrauch spürbar senken.
  • Vorlauftemperatur und Heizsystem: Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei einer niedrigen Vorlauftemperatur. Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen, die mit niedrigen Temperaturen arbeiten, sind ideal. Je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur, desto geringer der Stromverbrauch. Mehr dazu hier: Wärmepumpen Heizkörper
  • Warmwasserbedarf: Die Erzeugung von Warmwasser benötigt zusätzliche Energie. Ein hoher Warmwasserbedarf kann den Stromverbrauch der Wärmepumpe dementsprechend erhöhen.

Wie kann man den Stromverbrauch der Wärmepumpe reduzieren?

  • Gebäudedämmung verbessern: Eine gute Gebäudedämmung ist entscheidend für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Ein gut gedämmtes Haus benötigt weniger Heizenergie, was den Stromverbrauch der Wärmepumpe direkt reduziert. Investitionen in Dämmmaßnahmen wie die Isolierung des Daches, der Wände und des Bodens, um den Wärmebedarf des Hauses können also helfen.
  • Effiziente Heizkörper oder Fußbodenheizung nutzen: Die Verwendung von effizienten Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung kann den Stromverbrauch der Wärmepumpe senken. Fußbodenheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe erhöht. Dies führt zu einer höheren Jahresarbeitszahl (JAZ) und damit zu geringeren Stromkosten. Mehr Informationen zum perfekten Heizkörper für die Wärmepumpe hier: Wärmepumpe Heizkörper.
  • Raumtemperatur um 1–2 °C senken: Jedes Grad weniger Raumtemperatur senkt den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1–2 °C kann daher erhebliche Einsparungen bringen, ohne dass es zu einem merklichen Komfortverlust kommt.
  • Wärmepumpe richtig dimensionieren: Die Leistung der Wärmepumpe sollte auf den Wärmebedarf des Haushalts abgestimmt sein, damit sie effizient arbeiten und heizen kann. Eine korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe ist daher entscheidend für einen effizienten Betrieb. Eine zu kleine Wärmepumpe muss mehr Strom verbrauchen, um den Wärmebedarf zu decken, während eine zu große Wärmepumpe ineffizient arbeitet und höhere Anschaffungskosten hat.
  • Wärmepumpe richtig einstellen: Ein hydraulischer Abgleich und eine optimal eingestellt Heizkurve sorgen dafür, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet.
  • Smarte Thermostate nutzen: Intelligente Thermostate passen das Heizverhalten komplett an die Bedürfnisse an und minimieren somit unnötige Heizkosten.

Welche Wirkung hat eine Photovoltaikanlage auf die Stromkosten der Wärmepumpe?

Eine Photovoltaikanlage produziert elektrischen Strom aus Sonneneinstrahlung. Damit kann man den eigenen Haushalt mit Strom versorgen – auch Wärmepumpen. Wer Strom aus der PV-Anlage nutzt, um die Wärmepumpe zu betreiben, nutzt kostenlosen Solarstrom. Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik senkt die Betriebskosten der Wärmepumpe. Dadurch werden Strom- und Heizkosten massiv reduziert. Als positiven Nebeneffekt reduziert man auch den eigenen CO₂-Ausstoß, steigert den Wert der eigenen Immobilie und macht sich unabhängiger von den großen Energiekonzernen. In Zahlen: Eine Solaranlage, Speicher und Wärmepumpe können die Energiekosten um bis zu 75 % senken.

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