Die Wärmepumpe wird staatlich gefördert und zählt zu den besten Heizsystemen der Zukunft. Doch wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe eigentlich? Und wie viel kostet es, eine Wärmepumpe zu betreiben? Wir beantworten diese Fragen und zeigen, wie man den Stromverbrauch und die Stromkosten einer Wärmepumpe minimieren kann.
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt bei 20 bis 50 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche. Am unteren Ende dieser Spannbreite befinden sich Neubauten mit einem niedrigen Wärmebedarf, am oberen Ende Altbauten mit einem hohen Wärmebedarf. Neben der Gebäudeart bestimmen unter anderem auch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe und die benötigte Vorlauftemperatur des Heizsystems, wie viel Strom die Wärmepumpe wirklich verbraucht. Mehr dazu unten.
Die grundlegende Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe lautet:
Stromverbrauch = Wärmebedarf ÷ Jahresarbeitszahl
Dabei ist:
Wir rechnen ein paar Beispiele für Altbau und Neubau durch.
Der Wärmebedarf liegt laut Umweltbundesamt im Durchschnitt bei 130 kWh/m2. In Neubauten ist es meistens weniger, in Altbauten mehr. Im Folgenden werden anhand von Beispielen unterschiedliche Szenarien für den Stromverbrauch von Wärmepumpen in Neubauten und Altbauten veranschaulicht. Dabei gehen wir bei der Wärmepumpe immer von einer Jahresarbeitszahl von 4 und einer Wohnfläche von 120 Quadratmeter aus.
Neubauten haben einen recht niedrigen Wärmebedarf, wir rechnen beispielhaft mit 80 kWh/m2. Das entspricht bei 120 m2 Wohnfläche 9.600 kWh Wärmebedarf.
Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 9.600 kWh ÷ 4 = 2.400 kWh.
Wie bereits erwähnt, liegt der Durchschnittswert für den Wärmebedarf in Deutschland bei 130 kWh/m2. Der Wärmebedarf liegt in unserem Beispiel also bei 15.600 kWh.
Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 15.600 kWh ÷ 4 = 3.900 kWh.
Unsanierte Altbauten haben meistens einen Wärmebedarf von ca. 200 kWh/m2. Bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern sind das für die Wärmepumpe im Altbau 24.000 kWh.
Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 24.600 kWh ÷ 4 = 6.000 kWh.
Die Tabelle fasst unsere Beispielrechnungen zusammen:
Die Stromkosten einer Wärmepumpe machen meistens den Großteil der Wärmepumpen-Betriebskosten aus. Um sie Stromkosten einer Wärmepumpe zu berechnen, muss man den Stromverbrauch mit dem Strompreis multiplizieren. Die Formel lautet also:
Stromkosten = Stromverbrauch in kWh * Strompreis pro kWh
Wir erweitern unsere Beispiele aus dem vorigen Abschnitt und rechnen mit einem Strompreis von 20 Cent/kWh:
Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen ist die Wärmepumpe deutlich günstiger. Zum Vergleich erweitern wir die Tabelle um die Heizkosten in den verschiedenen Szenarien. Dabei rechnen wir mit einem Ölpreis von 14 Cent/kWh und einem Gaspreis von 11 Cent/kWh.
Mit unserem Rechner kannman mit drei einfachen Angaben den Stromverbrauch und die Stromkosten einer Wärmepumpe ausrechnen. Diese Werte braucht man:
Damit kann man in wenigen Klicks die individuellen Ergebnisse ausrechnen.
Eine Wärmepumpe ist ein äußerst effizientes und umweltfreundliches Heizsystem, das Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser nutzt, um den Haushalt zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. Doch wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich? Im Prinzip wie ein umgekehrter Kühlschrank: Sie entzieht der Umgebung Wärme und gibt diese auf einem höheren Temperaturniveau an das Heizungssystem ab.
Für diesen Prozess benötigt die Wärmepumpe natürlich Strom – für den Antrieb des Kompressors, der Pumpen und der Regelung. Dabei ist sie jedoch sehr effizient: Für 1 kWh eingesetzten Strom erzeugt eine Wärmepumpe je nach Typ und Effizienz etwa 3–5 kWh Wärme. Bis zu 75 % der Wärme gewinnt sie kostenlos aus der Umwelt, nur etwa 25 % muss in Form von Strom zugeführt werden.
Eine Photovoltaikanlage produziert elektrischen Strom aus Sonneneinstrahlung. Damit kann man den eigenen Haushalt mit Strom versorgen – auch Wärmepumpen. Wer Strom aus der PV-Anlage nutzt, um die Wärmepumpe zu betreiben, nutzt kostenlosen Solarstrom. Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik senkt die Betriebskosten der Wärmepumpe. Dadurch werden Strom- und Heizkosten massiv reduziert. Als positiven Nebeneffekt reduziert man auch den eigenen CO₂-Ausstoß, steigert den Wert der eigenen Immobilie und macht sich unabhängiger von den großen Energiekonzernen. In Zahlen: Eine Solaranlage, Speicher und Wärmepumpe können die Energiekosten um bis zu 75 % senken.