Wärmepumpe
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpe ohne Pufferspeicher

Wärmepumpe ohne Pufferspeicher: Ist das sinnvoll?

Aktualisiert:
27.06.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Wärmepumpe ohne Pufferspeicher: Das Wichtigste in Kürze

  • Grundsätzlich funktioniert eine Wärmepumpe auch ohne Pufferspeicher.
  • Wer eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher betreibt, muss die erzeugte Wärme direkt verbrauchen. Das erhöht die Betriebskosten der Wärmepumpe.
  • Der konstante Betrieb verringert auch die Effizienz und Lebensdauer der Wärmepumpe.
  • Wenn man sich gegen einen Pufferspeicher entscheidet, spart man sich die Anschaffungskosten und den Platz für den Pufferspeicher.
  • Wer mit einer Fußbodenheizung heizt, braucht ggf. keinen Pufferspeicher.
Bosch Wärmepumpe vor Haus

Wärmepumpen werden im Normalfall mit einem Pufferspeicher installiert. Aber kann eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher auch sinnvoll sein? Das erklären wir in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Was macht ein Pufferspeicher?

Ein Pufferspeicher speichert die Wärme, die von der Wärmepumpe erzeugt wurde. Er schafft also einen Puffer zwischen Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch. Dadurch kann man die Wärme auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Das funktioniert nach folgendem Schema:

  1. Die Wärmepumpe zieht die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Erdreich.
  2. Die Wärme wird an das Wasser im Pufferspeicher übertragen und dadurch gespeichert.
  3. Bei Bedarf wird das warme Heizwasser im Haushalt genutzt.

Insgesamt also ein ähnliches Prinzip wie bei einem Stromspeicher.

Kann man eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher betreiben?

Grundsätzlich kann man eine modulierende Wärmepumpe ohne Pufferspeicher betreiben. Solch eine Inverter-Wärmepumpe – heutzutage Standard – arbeitet bereits so effizient, dass ein extra Pufferspeicher nicht unbedingt nötig ist. Am besten geht das bei der Kombination Wärmepumpe und Fußbodenheizung, da die Fußbodenheizung schon als Speicher fungiert. Auch bei anderen wasserbasierten Systemen mit Heizkörpern kann das funktionieren, da das Heizwasser im System auch eine gewisse Speicherleistung hat. Ob die jedoch ausreicht, sollte stets ein Fachbetrieb beurteilen. Erfahrungen zeigen, dass es meistens sinnvoll ist, doch zumindest einen kleinen Pufferspeicher zu verbauen.

Gut zu wissen: Ob es sich um eine Monoblock-Wärmepumpe ohne Pufferspeicher oder eine Split-Wärmepumpe ohne Pufferspeicher handelt, ist egal. Beide Varianten können mit oder ohne Speicher betrieben werden und beide Varianten profitieren von seinen Vorteilen. Dasselbe gilt für die verschiedenen Wärmepumpen-Arten: Eine Luftwärmepumpe ohne Pufferspeicher ist ebenso möglich (aber nicht unbedingt sinnvoll) wie eine Erdwärmepumpe oder eine Grundwasser-Wärmepumpe.

Welche Vorteile hat eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher?

Eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher zu betreiben, hat im Grunde nur zwei Vorteile:

  1. Die Anschaffungskosten fallen weg.
  2. Man spart sich den Platz, den ein Pufferspeicher im Normalfall einnimmt.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher weniger Wärmeverluste über Anschlüsse u. ä. verzeichnet. Diese sind jedoch überaus gering.

Obwohl die Anschaffungskosten entfallen, laufen Wärmepumpen ohne Pufferspeicher mitunter etwas weniger effizient und sind damit kostenintensiver – die Betriebskosten der Wärmepumpe würden also unnötig steigen.

Diesen doch eher schwachen Vorteilen stehen einige Nachteile gegenüber.

Welche Nachteile hat eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher?

Die Nachteile einer Wärmepumpe ohne Pufferspeicher bedeuten für Wärmepumpen-Betreiber vor allem höhere Kosten und weniger Komfort. Im Detail:

  • Man kann die erzeugte Wärme nicht zwischenspeichern, muss sie also – sofern sie nicht vom Heizwasser gespeichert werden kann – direkt verbrauchen.
  • Die Wärmepumpe muss dann ggf. öfter anspringen und verbraucht mehr Strom.
  • Dieser konstante Betrieb verringert die Effizienz und Lebensdauer der Wärmepumpe.
  • Durch den konstanten Betrieb muss eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher ggf. häufiger gewartet werden.

Vor- und Nachteile im Überblick

Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe ohne Pufferspeicher
Vorteile Nachteile
Keine zusätzlichen Anschaffungskosten Wärme wird nicht gespeichert
Kein zusätzlicher Platzbedarf Betriebskosten deutlich höher
Verringerte Effizienz und Lebensdauer
Muss ggf. häufiger gewartet werden

Die Gegenüberstellung macht klar: Die richtige Wahl ist meistens die Wärmepumpe mit Pufferspeicher. Das deckt sich mit unseren Erfahrungen, weshalb Enpal in den meisten Fällen kleinere Pufferspeicher mit 100 l Volumen installiert.

Fußbodenheizung als Pufferspeicher?

Viele Hausbesitzer wissen bereits, dass die Kombination Wärmepumpe mit Fußbodenheizung viele Vorteile mit sich bringt. Dazu zählt auch, dass bei einer Fußbodenheizung oftmals kein Pufferspeicher erforderlich ist. Woran liegt das? Fußbodenheizungen haben eine große Fläche und sind träge bei der Wärmeabgabe. Das heißt, dass der Fußboden langsam und gleichmäßig erwärmt wird und somit als Speicher dient. Daher ist meistens kein extra Pufferspeicher notwendig. Werden zur Wärmeverteilung Heizkörper genutzt, sprechen viele Erfahrungen für die Verwendung eines Pufferspeichers.

Unterm Strich gilt wie immer: Am besten zur individuellen Situation beraten lassen. Bei Enpal können Sie hier eine kostenlose und unverbindliche Beratung anfragen:

Häufig gestellte Fragen zu Wärmepumpe ohne Pufferspeicher

Wärmepumpe mit oder ohne Pufferspeicher: Was ist sinnvoller? 

Auch wenn sich vor allem moderne, modulierende Wärmepumpen ohne Pufferspeicher betreiben lassen, ist er doch häufig eine sinnvolle Ergänzung. Er verleiht der Wärmepumpe mehr Flexibilität und Effizienz. Er senkt die Betriebskosten und kann zur Verlängerung der Lebensdauer der Pumpe beitragen.

Welche Heizkörper bei einer Wärmepumpe ohne Pufferspeicher?

Will man seine Wärmepumpe unbedingt ohne Pufferspeicher betreiben, sollte die Art der Heizkörper berücksichtigt werden. Was bei einer Kombination mit einer Fußbodenheizung meistens noch sehr gut funktioniert, kann bei der Nutzung alter Heizkörper schon weitaus weniger sinnvoll sein. Lassen Sie sich am besten von einem Fachbetrieb wie Enpal beraten.

Kann ein Pufferspeicher auch eine hydraulische Weiche sein?

Ja, im Hydraulikschema der Wärmepumpe kann ein Pufferspeicher auch als hydraulische Weiche fungieren. Eine hydraulische Weiche entkoppelt Wärmeerzeuger von Wärmeverbraucher und gleicht Druckunterschiede aus. Betreibt man seine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher fällt dieser Nebeneffekt weg und man muss ggf. eine separate hydraulische Weiche installieren.

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