Der Wirkungsgrad einer Heizung ist ein wichtiger Faktor für die Entscheidung beim Heizungstausch. Denn er beeinflusst maßgeblich, wie hoch die Heizkosten für den Haushalt wirklich sind. Wir erklären, was der Wirkungsgrad ist, wovon er abhängt und welche Heizung den höchsten Wirkungsgrad hat.
Der Wirkungsgrad einer Heizung gibt an, wie viel der zugeführten Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird. Man berechnet ihn, in dem man die erzeugte Wärmeenergie durch die zugeführte Energiemenge teilt. Die Formel lautet also:
Wirkungsgrad = Erzeugte Wärmeenergie / Zugeführte Energiemenge
Meistens wird der Wert in Prozent angegeben. Am Beispiel einer Gasheizung, die aus ca. 1.176 kWh Gas 1.000 kWh Wärmeenergie erzeugt:
Wirkungsgrad = 1.000 kWh / 1.176 kWh = 0,85 = 85 %
Die Berechnung des Wirkungsgrads hilft dabei, verschiedene Heizsysteme einfacher zu vergleichen. Das ist besonders dann hilfreich, wenn man sich eine neue Heizung anschaffen möchte.
Die Unterschiede zwischen den Wirkungsgraden verschiedener Heizungen können groß sein. Daher achtet man am besten immer darauf, welcher Wirkungsgrad vom Hersteller für das jeweilige Heizsystem angegeben wird. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über typische Werte für verschiedene gängige Heizungstypen:
Mehr dazu in diesem Beitrag: Wirkungsgrad Heizung
Bei fossilen Heizungen, wie z. B. Gas- oder Ölheizungen hängt der Wirkungsgrad vor allem von den Abgas- und Strahlungsverlusten ab. Je höher die Verluste sind, desto niedriger ist der Wirkungsgrad.
Mehr dazu in diesen Artikeln:
Bei der Wärmepumpe hängt der Wirkungsgrad auch von der Vorlauftemperatur der Heizung, dem verwendeten Kältemittel und der Temperaturdifferenz ab. Mehr dazu in diesem Artikel: Wirkungsgrad Wärmepumpe
Neben den spezifischen Einflussfaktoren der Heizsysteme gibt es auch allgemeine Faktoren, die die Effizienz einer Heizung beeinflussen können. Dazu gehören:
Wer den Wirkungsgrad der Heizung optimieren möchte, kann mögliche Maßnahmen in drei Kategorien aufteilen: Gebäude, Heizungsanlage und Nutzungsverhalten.
Je nach Gebäudezustand können die Wärmeverluste sehr hoch sein. Schlecht gedämmte Altbauten verlieren z. B. viel Wärme über die Wände oder Decken (sog. Transmissionswärmeverlust). Auch alte Fenster oder Türen lassen viel Wärme entweichen, wenn sie nicht richtig abgedichtet sind. Als Haushalt kann man genau da ansetzen und überprüfen, ob es sich lohnt, Maßnahmen für eine energetische Sanierung durchzuführen. Solche Maßnahmen können auch förderfähig sein, zum Beispiel durch das KfW-Förderprogramm 261.
Heizungen müssen richtig eingestellt werden, damit sie effizient heizen können. Dazu zählen z. B. die Heizkurve und die Vorlauftemperatur. Auch der hydraulische Abgleich und das regelmäßige Entlüften der Heizkörper hilft, um die Effizienz zu optimieren. Zusätzlich sollte die Heizung regelmäßig von einem Fachbetrieb gewartet werden. So kann sichergestellt werden, dass alles reibungslos funktioniert, der Wirkungsgrad hoch bleibt und die Heizung möglichst lange hält.
Das Heizverhalten hat einen großen Einfluss darauf, wie hoch die Heizkosten unterm Strich wirklich sind. Im Idealfall sind z. B. nur die Räume beheizt, die auch wirklich benutzt werden und das auch nur zu Zeiten, zu denen Bewohner im Haus sind. Smarte Thermostate können dabei helfen, das Heizverhalten weiter zu optimieren und möglichst effizient zu heizen. Auch das Lüftungsverhalten spielt eine Rolle. Zum Beispiel ist Stoßlüften wesentlich energieeffizienter als die Fenster dauerhaft leicht geöffnet zu haben.
Im Normalfall gilt: Je höher der Wirkungsgrad der Heizung, desto geringer die Heizkosten. Eine Ölheizung wandelt z. B. nur 90 % der zugeführten Energie in Wärmeenergie um. Aus einer Kilowattstunde Heizöl kommen also nur 0,9 kWh Wärmeenergie heraus. Eine Wärmepumpe hingegen hat z. B. einen Wirkungsgrad von 400 %. Das heißt, dass aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärmeenergie gemacht werden. Diese Unterschiede zeigen sich auch in der Heizkostenrechnung.
Mit unserem Heizkostenrechner kann man sehen, wie die Heizkosten mit unterschiedlichen Heizsystemen ungefähr ausfallen. Wer den eigenen Preis pro Kilowattstunde nicht kennt, kann sich an folgenden Preisen orientieren:
Wie oben in der Übersicht beschrieben, liegt der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe bei 300 - 500 %. Das heißt, dass eine Wärmepumpe mehr Energie erzeugt als ihr zugeführt wird. Wie geht das?
Die Wärmepumpe nutzt zu 75 % Umgebungswärme und nur zu 25 % Strom. Es muss also nur eine geringe Menge Strom in den Wärmepumpenkreislauf gegeben werden, um in Kombination mit der Umgebungswärme viel Wärmeenergie zu erzeugen. Das macht Wärmepumpen sehr effizient und es ergeben sich Wirkungsgrade von 300 bis 500 %.
Wenn ein Haushalt dann noch die Kombination Wärmepumpe mit Photovoltaik nutzt, dann spart man sich bis zu 75 % der Energiekosten.
Hier finden Sie heraus, ob sich eine Wärmepumpe auch für Sie lohnt: