Der Plan steht fest: Ein Elektroauto muss her. Da ist die Frage nach einer Wallbox nicht weit. Doch wie funktioniert das eigentlich? Lässt sich eine Wallbox einfach so in jedem Haus installieren? Was braucht man für die Installation? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und vor allem, was kostet das Ganze?
Antworten auf diese Fragen und alles, was man sonst noch rund um die Installation einer Wallbox wissen sollte, finden Sie hier.
Wo darf man eine Wallbox installieren?
Der sinnvollste Standort für eine Wallbox ist immer dort, wo Sie Ihr Elektrofahrzeug normalerweise parken. Aber auch darüber hinaus sollte die Wahl eines geeigneten Platzes für die Installation der Wallbox gut überlegt sein. Denn es gibt einiges zu beachten:
Zunächst ist die Tragfähigkeit der vorgesehenen Wand zu nennen. Die meisten Modelle sind jedoch mit einem Gewicht von knapp 4 kg recht leicht. Damit sind sie in der Regel auch für ältere Häuser und Putzuntergründe problemlos geeignet.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Wallbox auch auf speziellen Stelen montieren. Stelen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie auch im Freien, auf Außenstellplätzen oder in Carports installiert werden können.
Wichtig ist nur, dass ein Stromanschluss vorhanden ist. Wenn nicht, muss dieser erst verlegt werden. Prüfen Sie dabei auch Ihren Stromkasten bzw. die Auswirkungen auf die Stromverteilung im Haus. Außerdem lohnt es sich, an dieser Stelle über die Installation eines Smart Meters (intelligenter Stromzähler) nachzudenken. Damit wird die Stromversorgung Ihres Elektrofahrzeugs wirklich transparent.
Das alles können Sie natürlich auch bequem von einem Elektroinstallateur erledigen lassen. Egal für welchen Weg Sie sich letztendlich entscheiden, aus Sicherheitsgründen sollte ein Fachmann zumindest die Netzanschlüsse abschließend überprüft haben.
Was benötige ich zur Installation einer Wallbox?
Technischer Aspekt
Neben den baulichen Aspekten gibt es einige technische Voraussetzungen für die Installation von Wallboxen.
Um die Sicherheit des öffentlichen Stromnetzes zu gewährleisten, müssen private Wallboxen über einen Fehlerstromschutzschalter verfügen. Dieser stellt sicher, dass keine Rückströme (DC) in das Stromnetz (AC) gelangen.
Darüber hinaus benötigen Wallboxen eine gewisse Mindestmenge an Strom und Spannung. Andernfalls arbeiten sie unter ihrer Leistungsgrenze, was sich auf Ihre Bilanz auswirkt. Wenn Ihr Hausanschluss zu schwach ist, können Sie sich einfach an Ihren Stromversorger wenden und die Leistung anpassen lassen. Sie müssen also keine neuen Kabel verlegen lassen!
Abschließend noch ein Punkt, der oft übersehen wird: Da die Wallbox auch mit Ihrem Verteilerkasten verkabelt wird, muss dieser eine gewisse Größe haben. Denn mit der Installation einer Wallbox werden zwei weitere Schalter installiert: Der sogenannte FI- und der LS-Schalter.
Hier noch einmal die wichtigsten Voraussetzungen kurz und knapp:
- Fehlerschutzschalter vorhanden
- Hausanschlusswert ausreichend hoch
- Stromverteilerkasten groß genug
Alle Voraussetzungen erfahren Sie hier.
Welchen Stromanschluss braucht eine Wallbox?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Je leistungsstärker Ihre Wallbox ist, desto mehr Spannung benötigen Sie. Als Richtwert können Sie sich aber an einer Wallbox mit 11 oder 22 kW orientieren. In diesem Fall benötigen Sie einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von mindestens 400 Volt.
Mit einer PV-Anlage gewinnen Sie an Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und senken gleichzeitig Ihre Stromkosten. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Vorteile der Kombination von Wallbox und PV-Anlage: Wallbox und Photovoltaik
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Wer darf installieren?
Sie können die technischen Anforderungen problemlos erfüllen und würden am liebsten sofort loslegen? Dann wollen wir Sie nicht aufhalten. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie als Besitzer eines Elektroautos auch die nötige Berechtigung haben.
- Hauseigentümer: In diesem Fall haben Sie grünes Licht. Als Eigentümer dürfen Sie innerhalb Ihrer Grundstücksgrenze überall eine Wallbox anbringen.
- Eigentümergemeinschaft: Ihre Immobilie gehört Ihnen zwar, doch Sie sind Teil einer Genossenschaft oder Wohngemeinschaft? Hier bedarf es zunächst der Zustimmung durch die Eigentümerversammlung.
- Mieter: Ohne die Erlaubnis des Vermieters dürfen keine Wallboxen montiert werden.
Was kostet die Installation einer Wallbox?
Die Kosten für eine Wallbox variieren je nach Hersteller und Modell. Einige Anbieter von Elektroautos bieten jedoch je nach Fahrzeugtyp Rabatte für Wallboxen an. Generell kann man von einer Preisspanne zwischen 400 € und 2.000 € ausgehen. Hinzu kommen die Kosten für die Installation durch einen Fachbetrieb. Hier beginnen die Preise bei ca. 500 €.
Diese Faktoren spielen in die Höhe des Installationsaufwands ein:
- Gebäudetyp
- Baujahr des Gebäudes
- Parksituation
- Entfernung des Verteilerkastens zur Wallbox
- Anzahl der benötigten Wanddurchbrüche zwischen Verteilerkasten und Wallbox
- Montagevorrichtung (Innenwand, Außenwand, Stehle, etc.)
Mehr Infos zu den Kosten einer Wallbox haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst: Wallbox Kosten
Wallbox Installation – Wie geht man vor?
Der Kostenfaktor für die Installation einer Wallbox mag auf den ersten Blick abschrecken. Warum mehrere hundert Euro ausgeben, nur um eine Box in die Wand zu bohren? Doch Vorsicht!
Fehlerhafte Installationsversuche können nicht nur zu erheblichen Schäden an der Wand führen, die im schlimmsten Fall die Statik des Hauses beeinträchtigen. Eine unsachgemäße Montage kann auch zu einer erhöhten Brandgefahr führen. Eine falsch installierte Wallbox kann somit zu einer Gefahrenquelle für Leib und Leben werden. Die meisten Versicherungen kommen in diesem Fall nicht mehr für eventuelle Schäden auf.
Wir empfehlen daher unbedingt einen Spezialisten zu beauftragen!
Unabhängig davon, wie Sie sich entscheiden, sollten Sie bei der Installation einer Wallbox folgende Schritte beachten:
1. Vorabprüfung Ihres Netzanschlusses
Verfügt der Netzanschluss bereits vor der Installationsmaßnahme über eine ausreichende Leistung? Oder muss erst eine Erhöhung beim Netzbetreiber beantragt werden? Sind die erforderlichen Leitungen verlegt? Wo müssen sie gegebenenfalls angepasst oder neu verlegt werden?
Damit Sie bei der Installation Ihrer Wallbox langfristig keine bösen Überraschungen erleben, ist eine vorherige Prüfung der Ausgangssituation und möglicher Problemfelder unerlässlich. Ein Fachbetrieb verfügt über die nötige Expertise und kennt alle Konfliktfelder.
2. Anpassung des Stromverteilerkastens
Damit Ihr Elektroauto über eine Wallbox in kürzester Zeit aufgeladen werden kann, benötigen Sie einen Starkstromanschluss. Ist dieser noch nicht vorhanden, wird er jetzt verlegt.
Gleichzeitig muss auch die Versorgung im Hausverteilerkasten angepasst werden. Dazu wird eine zusätzliche Leitung inklusive Sicherung verlegt.
Wenn Sie bereits einen Starkstromanschluss haben, können Sie diesen problemlos verwenden. Es empfiehlt sich dann, die Beschriftung anzupassen.
3. Baumaßnahmen und Wanddurchbrüche
Machen Sie sich keine Sorgen. Sie müssen dafür nicht gleich Ihr halbes Haus abreißen. Oft ist es nur so, dass sich der Stromverteilerkasten nicht im Carport, in der Garage oder im Garten befindet. Trotzdem müssen die Kabel verlegt werden. Dafür reichen aber in der Regel Löcher, die mit einfachen Bohrmaschinen gebohrt werden können.
4. Montage
Sind alle Vorkehrungen getroffen, kann die Wallbox endlich mit den Kabeln verbunden und montiert werden. Einige Wallbox-Typen verfügen bereits über einen sogenannten FI-Schutzschalter, der gefährliche Fehlerströme verhindert. In diesem Fall ist die Wallbox nach der Montage sofort einsatzbereit.
Fehlt dieser Schutzschalter, muss er für ca. 250 € nachgerüstet werden. Dies ist für den Betrieb von privaten Wallboxen gesetzlich vorgeschrieben.
Weitere Fragen und Hinweise
Anmeldung beim Netzbetreiber
Wie bereits kurz erwähnt, müssen private Wallboxen mit mehr als 12 kW vom örtlichen Netzbetreiber vorab genehmigt werden. Hintergrund ist die Sicherung der Netzqualität. Dieser Prozess kann je nach Netzbetreiber mehrere Monate dauern. Häufig werden Anträge über Elektroinstallateure bevorzugt und verkürzen die Wartezeit. Die reine Anmeldung von Wallboxen unter 12 kW geht wesentlich schneller und kann auch problemlos von Ihnen durchgeführt werden.
Warum laden verschiedene E-Autos an derselben Wallbox unterschiedlich schnell?
Die Ladegeschwindigkeit von Elektrofahrzeugen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Kapazität der Batterie des Elektroautos spielen auch äußere Einflüsse wie Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit eine Rolle.
Als Faustregel gilt Batteriekapazität / Ladeleistung = Ladezeit
Welche Wallbox für welches E-Auto?
Für die meisten serienmäßigen Elektrofahrzeuge ist der Anschluss an eine 11 kW Wallbox mit Starkstromanschluss völlig ausreichend. Schließlich ist jede Kapazitätserhöhung mit Mehrkosten verbunden. Steht kein Starkstrom zur Verfügung, können kleinere Batterien über Nacht in ca. 10 Stunden voll aufgeladen werden.
Sind Wallboxen förderfähig?
Die kurze Antwort lautet: Ja! Wallboxen sind förderfähig. Sie haben die Wahl zwischen günstigen Krediten der KfW-Bank und regionalen Förderprogrammen der Bundesländer.